Veitshöchheimer Wasserwacht-Ortsgruppe erhält neues Domizil - Auch Gemeinde profitiert von einem Deal mit dem Freistaat Bayern
Dieses von der LWG nicht mehr benötigte Gebäude im rückwärtigen Bereich der Herrnstraße mit Zufahrt über die Stichstraße am Bauhof ist das neue Domizil der Wasserwacht-Ortsgruppe Veitshöchheim-Margetshöchheim. Dies entschied der Gemeinderat am 10. Oktober in nichtöffentlicher Sitzung.
Was vom Autor mehr durch Zufall im letzten Mitteilungsblatt der Gemeinde vom 13. Oktober 2017 im Bericht über die Sitzung vom 10.10.2017 - Auszug nichtöffentlicher Teil - unter der Überschrift "Anmietung Gebäude Nr. 8 der Herrnstraße 8 von der LWG" entdeckt wurde, entpuppte sich bei näherem Hinsehen als höchst erfreuliche Nachricht für die Wasserwachts-Ortsgruppe Veitshöchheim-Margetshöchheim.
Denn wie aus dem veröffentlichten Beschluss hervorgeht, hat der Gemeinderat dem Vertrag mit der Immobilien Freistaat Bayern auf Rechnung der Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) über die Anmietung des Gebäudes Nr 8 im Gebäudekomplex der LWG in der Herrnstraße beschlossen und gleichzeitig einer Untervermietung an die Wasserwachts-Ortsgruppe zugestimmt. Das Erdgeschoss, so heißt es, dient zur Unterstellung der Fahrzeuge der Wasserwacht und das Dachgeschoss als Vereinsräume. Der Mietbeginn zum 1.11.2017 oder 1.12.2017 sei noch mit der Wasserwacht abzusprechen.
Damit beginnt für die an die 500 Mitglieder zählende Ortsgruppe, die im Juni 2016 groß ihr 50jähriges Jubiläum feierte, eine neue Ära.
Seit dem Neubau des Feuerwehrgerätehauses im Jahr 1995 teilten sich Feuerwehr und Wasserwacht nicht nur die für die Wasserwacht sehr beengten Räumlichkeiten im Feuerwehrhaus.
Im 2007 eingeweihten neuem Kiosk- und Umkleidegebäudes des Geisbergbades wurde für die Ortsgruppe ein Aufenthaltsraum geschaffen.
Nun ermöglichte es die Gemeinde nach langwierigen Verhandlungen mit dem für die Verwaltung der landeseigenen Immobilien des Freistaates Bayern zuständigen staatseigenen Dienstleistungsunternehmen den Wasserwachtlern ausreichend dimensionierte Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen.
In dieser Unterstellhalle hat die Wasserwacht nun ausreichend Platz ihr Einsatzboot (ein MRB III Silver Cabin 650 Motorboot mit einer Länge von 6,50 m und einem 115 PS Yamaha Motor), einen VW Transporter T6 Allrad (ausgestattet mit Notfallkoffern sowie zwei Wasserretter-Ausrüstungen und zwei kompletten Tauchausrüstungen), einen SEG Anhänger mit Schlauchboot (mit einem 15 PS Motor ausgestattet) sowie diverses Sanitätsmaterial unterzubringen.
Das Obergeschoss dieses Gebäudeteils kann die Wasserwacht als Vereinsräume u.a. auch für Schulungen nutzen. Hier sind auch Sanitärräume und Duschen vorhanden..
Wasserwacht hat einen enormen Stellenwert im Gemeindeleben
Einen Großteil der rund 500 Mitglieder stellen die regelmäßig trainierenden Kinder und Jugendlichen in den Schwimmgruppen. Circa 60 Helfer leisten ehrenamtlich jedes Jahr mehr als 2.200 Stunden im Wachdienst, der Ausbildung und der Organisation von Freizeitaktivitäten.
Dank der großzügigen Wasserflächen am Main, des in den 60er Jahren entstandenen Geisbergbads und der naheliegenden Badeseen des Naherholungszentrums Erlabrunn ist die Ortsgruppe sehr aktiv im Bereich der Schwimmausbildung und der Wachaufsicht über diese Wasserflächen.
Die regelmäßige Erste Hilfe- und Rettungsschwimmausbildung sind die wesentliche Grundlage zum Aufbau der eigenen Rettungseinheit, der Schnelleinsatzgruppe, sowie der Unterstützung bei der sanitätsdienstliehen Absicherung von Veranstaltungen, beispielsweise in den Mainfrankensälen.
Da das Leben aber nicht nur aus Ausbildung und Arbeit besteht, sorgen Jugendleitung und Schwimmgruppenleiter gemeinsam durch vielfältige Freizeitaktivitäten, wie z.B. das jährliche Zeltlager oder Ausflüge für den nötigen Ausgleich.
Dabei werden Werte wie Gemeinschaft und Verantwortungsbewusstsein früh durch direkte Einbindung der Kinder und Jugendlichen in die tägliche Arbeit der Wasserwacht geprägt.
(Auszug aus Bericht vom Festkommers im Jubiläumsjahr)
Garagen-Nutzung für gemeindliches Wasserlager
Wie aus Insiderkreisen zu hören war, profitiert auch die Gemeinde vom Deal mit dem Freistaat Bayern.
Im linken Gebäudeteil ist die Wasserwacht untergebracht, im rechten Trakt kann die Gemeinde zwei Garagen als Lager für die Wasserversorgungs-Werkstatt nutzen (im Hintergrund der LWG-Gebäudekomplex an der Herrnstraße).
Die Zufahrt erfolgt über die Stichstraße am Bauhof - hier gibt es auch einen großen Parkplatz - im Hintergrund der zum Teil an die Wasserwacht untervermietete Gebäudekomplex.
Man darf gespannt sein, welcher Nutzung das restliche von der LWG durch Neubaumaßnahmen im Birkental nicht mehr benötigte Areal zugeführt wird (dieses erstreckt sich bis zur Mauer am Martinsbrunnen - im Hintergrund zu sehen). Im Gebäudekomplex an der Herrnstraße befindet sich auch der historische Zehntkeller, der aufgrund seines außergewöhnlichen Flairs schon bisher gerne bei besonderen Veranstaltungen der Gemeinde und auch schon von örtlichen Vereinen gerne genutzt wurde.