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Unterfränkische Wasser-Kitas tagten im Veitshöchheimer Bilhildiskindergarten - Erzieherinnen sind stolz und motiviert, bei der nachhaltigen Entwicklung des Landes dabei zu sein

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

28 Fachkräfte aus 15  der 20 unterfränkischen Wasser-Kitas nahmen am dritten Vernetzungstreffen im Veitshöchheimer Bilhildiskindergarten teil. Am Ende der ganztägigen Fortbildung zeigen auf dem Erinnerungsfoto alle den symbolischen Gegenstand, den sie beim Programmpunkt "Evaluation und Reflexion des Tages mit kreativer Abschlussrunde" aus einem Sack gezogen hatten, um dann dazu passend zu projizieren, was man für die tägliche Arbeit mitnehmen könne (einzelne Erkenntnisse dazu am Ende).

28 Fachkräfte aus 15 der 20 unterfränkischen Wasser-Kitas nahmen am dritten Vernetzungstreffen im Veitshöchheimer Bilhildiskindergarten teil. Am Ende der ganztägigen Fortbildung zeigen auf dem Erinnerungsfoto alle den symbolischen Gegenstand, den sie beim Programmpunkt "Evaluation und Reflexion des Tages mit kreativer Abschlussrunde" aus einem Sack gezogen hatten, um dann dazu passend zu projizieren, was man für die tägliche Arbeit mitnehmen könne (einzelne Erkenntnisse dazu am Ende).

Die Leiterin des Bilhildiskindergartens Angelika Vey-Rossellit (re.) und ihre Mitarbeiterin Rose im Gespräch mit Dr. Anne-Katrin Jackel vom Sachgebiet Wasserwirtschaft der Regierung von Unterfranken (li.)

Die Leiterin des Bilhildiskindergartens Angelika Vey-Rossellit (re.) und ihre Mitarbeiterin Rose im Gespräch mit Dr. Anne-Katrin Jackel vom Sachgebiet Wasserwirtschaft der Regierung von Unterfranken (li.)

"Was Hänsel nicht lernt, lernt der Hans nimmer mehr!" Diese uralte Volksweisheit vor Augen, ist der nachhaltige Umgang mit unseren Ressourcen, vor allem mit dem Wasser, unserem Lebensmittel Nr. 1, ohne das kein Lebewesen existieren kann, ein Schwerpunkt der Erziehungsarbeit im katholischen Bilhildiskindergarten im Veitshöchheimer Altort.

Für Leiterin Angelika Vey-Rossellit ist dieser Bildungsauftrag auch die logische Konsequenz dessen, dass beim  2013 eingeweihten Kindergartenneubau bei den Materialien bewusst darauf geachtet wurde, was nachhaltig, ökologisch und lebenswert ist, damit Kinder hier gut wachsen und gedeihen können.  So erfolgt etwa die Beheizung  des Gebäudes durch eine Wärmepumpe mit Geothermie.

Für Vey-Rossellit, die schon seit 30 Jahren erfolgreich den Kindergarten leitet, war es auch keine Frage, sich bei der Regierung von Unterfranken um die Benennung zur "Wasserkita Unterfranken" zu bewerben. Beim Sommerfest im Juli 2015 konnte sie zusammen mit Dr. Anne-Kathrin Jackel vom Sachgebiet Wasserwirtschaft den Vertrag feierlich unterzeichnen und die Wasserschatzkiste der Regierung in Empfang nehmen.

Unterfränkische Wasser-Kitas tagten im Veitshöchheimer Bilhildiskindergarten - Erzieherinnen sind stolz und motiviert, bei der nachhaltigen Entwicklung des Landes dabei zu sein

Nun konnte sich Angelika Vey-Rossellit freuen, in ihrem Kindergarten Gastgeberin des dritten Vernetzungstreffen der 20 unterfränkischen Wasserkitas zu sein. Diese ganztägige Fortbildungsmaßnahme der Regierung nahmen 28 Fachkräfte aus 15 dieser Kindertageseinrichtungen wahr.

Wie Jackel beim Pressetermin ausführte, wurde 2014 das Projekt „Wasser-Kita Unterfranken“ im Rahmen der „Aktion Grundwasserschutz – Trinkwasser für Unterfranken“ von der  Regierung von Unterfranken als kostenfreies Fortbildungs-Angebot für alle Kindertageseinrichtungen im Bezirk ins Leben gerufen.

Es hat zum Ziel, Menschen zur aktiven Gestaltung einer ökologisch verträglichen, wirtschaftlich leistungsfähigen und sozial gerechten Umwelt zu befähigen. Diese Form der Bildung muss nach Jackels Worten bereits in den Kindertageseinrichtungen beginnen. Denn die Kinder, die diese heute besuchen, werden in einigen Jahren die Zukunft gestalten. Wasser biete  sich dabei als ein immens wichtiges und anschauliches Thema zum Einstieg in nachhaltiges Handeln an.

Und da ist unter Bezugnahme auf das Eingangszitat Hänschen tatsächlich im Vorteil, bei guter Erziehung gewöhnt er sich schlechte Dinge erst gar nicht an. Das setzt voraus, dass er es auch von seinen Eltern und Umfeld gesagt und vorgelebt bekommt. Hier beginnt der Teufelskreis, was die Eltern nicht wissen oder können, können sie auch nicht vorleben und weitergeben.

Deshalb stand die umweltpädagogische Elternarbeit in den Kitas und der kollegiale Austausch im Fokus des Fortbildungs-Treffens, gab die Diplompädagogin Lena Mayer vormittags Impulse, Ansätze, Blickwinkel und Perspektiven. Nachmittags gaben dann Sabian Lorenz und Ulrike Schäfer, beide von der Umweltstation Lias-Grube in Unterstürmig/Eggolsheim im Landkreis Forchheim, Anregungen zur Elternarbeit sowohl indoor, als auch outdoor.

Im Vordergrund der nachhaltigen Bildungsarbeit stehe, so verdeutlichte Jackel, zum einen die Kinder schon im Vorschulalter zu befähigen, gerecht und respektvoll miteinander umzugehen, Sachen wie Obst gerecht aufzuteilen und die Grenzen anderer zu achten, zum zweiten ökologisch verträglich zu handeln, also beispielsweise sparsam mit dem kostbaren Gut Wasser  umzugehen, aber auch die gesamte Umwelt im Blick zu haben. So würden die Kleinen im Bilhildiskindergarten nach den Worten der Leiterin lernen, Wasser nicht aus Plastikflaschen, sondern aus der Leitung zu trinken, Energie einzusparen, Müll zu vermeiden und auch mehr zu Fuß zu gehen.

Nachhaltig wirtschaften heiße, dass unsere Kinder und Kindeskinder einmal genau so gute Lebensbedingungen haben sollen wie wir heute. Jackel: "Wenn wir nur so viel Grundwasser nutzen, wie immer wieder neu gebildet wird, bleiben genügend Trinkwasservorräte für die kommenden Generationen erhalten. Und wenn das Grundwasser so sauber bleibt, dass auch die Enkel der heutigen Kindergartenkinder es noch bedenkenlos trinken können, dann haben wir nachhaltig gewirtschaftet."

Als praktische Beispiele, die Eltern und ihre Kinder für die Natur zu sensibilisieren, wurden zum Nachahmen beispielsweise Wasserwanderungen, Spurensuche und die Geräuschwahrnehmung empfohlen, um zu erkennen, dass die Welt nicht nur digital existiert, sondern lebt. Vey-Rossellit: "Nur was ich kenne, kann ich auch beschützen." So würden bei ihr die Kleinen auch lernen, wie sich im Hochbeet aus einem Samenkorn Gemüse entwickelt und dass ohne tägliches Gießen die Pflanzen wieder eingehen, dass also Wasser zum Leben notwendig sei.

Eine wertvolle Hilfe für eine nachhaltige Erziehungsarbeit ist die von der Regierung allen unterfränkischen Wasserkitas übergebene „Schatzkiste Wasser“. Diese enthalte altersgerechte Materialien, die das Interesse für das Thema Wasser und ein Bewusstsein für seinen Wert wecken und vermitteln sollen, dass Wasser ungeheuer faszinierende Eigenschaften hat  und die zahlreichen Experimente sehr viel Spaß machen kann (siehe pdf.Datei in der Anlage)

 

Informationsmaterial zum Thema Wasser für den Kindergarten - Wasser erleben – Nachhaltigkeit lernen

Hier einige Beispiele der am Ende der Veranstaltung von den Teilnehmern anhand der gezogenen Symbolfiguren gemachten Äußerungen, was der Tag für sie brachte (siehe Eingangsbild):

  • - Kaleidoskop: In die Alltagsarbeit immer wieder etwas Neues einbringen
  • - grüne Taschenlampe: überall hinleuchten, was gut ist und Ideen mitnehmen
  • - Lego-Baustein: Team motivieren und mitnehmen
  • - roter Apfel: Die gewonnenen Impulse machen Appetit auf mehr, die Inhalte waren knackig
  • - Gummbärchen:  Jeder trägt sein Päckchen - es gilt sich in die Rolle des anderen hineinzuversetzen, transparent zu agieren und zu zeigen wie es geht
  • - Säckchen Kirschkerne: ganz viele Ideen und Möglichkeiten, zu experimentieren
  • - Rinde: schützt die Kinder und lässt sie die Natur spürbar werden
  • - Taucherbrille: alle schwimmen in eine Richtung, Fortbildung sehr inspirierend, viele Verknüpfungen geschlossen
  • - - Kerze: steht für Hoffnung für die vielen negativen Beispiele, die man beim kollegialen Austausch zur Arbeit mit den Eltern gehört hat
  • leerer Getränkekasten: künftig Leitungswasser zum Trinken anbieten
  • - bunte Scheine: es gibt viele Alternativen für eine kreative Elternarbeit
  • - Schatz aus Meer: Kinder sensible fürs Wasser machen, Eltern ins Boot holen
  • - Wäsche Klammer: Halter für die vielen gemachten Notizen, die es mit dem Team umzusetzen gilt
  • - Quader: Momente der Stille wichtig, um in der Natur lauschen und achtsam sein zu können
  • - Spiegel: einen Einblick erhalten, was machbar und vom Team umzusetzen ist
  • - Playmobilteil: Kinder und Eltern stehen im Mittelpunkt
  • - Naschdose: nach Umsetzung von Ideen den Tag genießen, hab was geleistet
  • - Teddybär: Synonom für kleine Kinder

Übereinstimmend war zu hören: "Wasserkita ist ein tolles Programm, zukunfsorientiert und weitsichtig - Wir  halten Zukunft des Landes in der Hand - Nachhaltige Entwicklung ist die Zukunft der Menschheit - Wir sind stolz, dabei zu sein."

Aus Veitshöchheimer Sicht interessant im Sinne einer nachhaltigen Erziehungsarbeit ist das Projekt "Klimaerlebnisorte", für dessen Planung der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung 10.000 Euro Planungskosten für den Haushalt mit 15 gegen 10 Stimmen bewilligte.

Details was bisher dazu lief, enthält der Link des nachfolgenden Beitrags.

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