Revolutionäre Schülerfirma Fresh&Fruits-Schülerlounge des Gymnasiums Veitshöchheim feierte 5. Geburtstag - Expansion geplant durch Bestellapp und Ausweitung auf Netzwerkschulen - Investor gesucht
Viele Ehrengäste konnte Betreuungslehrerin Margret Simmelbauer (rechts) zur fünfjährigen Geburtstagsfeier der Schülerfirma "Fresh&Fruits-Schülerlounge" des Gymnasiums Veitshöchheim neben Schülerteam, ehemalige Geschäftsleiter, Mentoren und Sponsoren willkommen heißen. Sie stellte ihnen am Ende den neu erstellten Businessplan der Firma für die nächsten Jahre vor v.l.n.r in der vorderen Reihe dm-Filialleiter Erik Albrecht, Landkreis-Liegenschaftsverwalter Stefan Dürr, Vizeschulleiterin Jutta Merwald, Bürgermeister Jürgen Götz, die Leiterin Vernetzungsstelle Schulverpflegung Unterfranken Marion Begerau und die ehemaligen Geschäftsführer Sophie Becker und Lukas Krenz.
Gesunde Ernährung in der Schulpause – eine unwichtige Sache? Nicht für die Schüler des Gymnasiums Veitshöchheim: Sie gründeten unter der Schirmherrschaft von Landrat Eberhard Nuß eine eigene Schülerfirma, die seit dem Schuljahr 2011/2012 als Schülerlounge „Fresh&Fruits“ die Gymnasiasten an drei Tagen in der Woche mit Bagels, Milchshakes und anderen gesunden Köstlichkeiten versorgt, alles frische Produkte aus regionalen Zutaten.
Sie befindet sich im Erdgeschoss des Schulgebäudes, so ist sie leicht zu erreichen. Im Gegensatz zu einer Schulkantine bietet die Schülerfirma frische, gesunde, regionale und dennoch preiswerte Produkte an.
Wie die Betreuungslehrerin Margret Simmelbauer erläutert, sollte die Firma „Fresh&Fruits“ durch den Verkauf individueller und gesunder Snacks nicht nur Verkaufserlöse für den Abiball erzielen. Es sollte auch ein nachhaltiges Umdenken bei denen angestoßen werden, die Cola und Gummibärchen für die richtige Schulverpflegung halten.
Ihre Aufgabe sei deshalb auch über gesundes Essen und Nachhaltigkeit aufzuklären und die Schüler dafür zu sensibilisieren, sich auch außerhalb der Schule und insbesondere nach ihrer Schulzeit gesund zu ernähren und langfristig ein Bewusstsein für saisonale und frische Produkte und einen ausgewogenen Lebensstil zu schaffen.
Dazu wurden die Firmenmitglieder, alles Schüler aus der jeweiligen Q 11, nicht nur in Sachen Hygiene, Rezeptkalkulation und Buchhaltung geschult, sondern auch in Ernährungsfragen.
Begonnen hatte alles nach einer Umfrage der Schüler-Mit-Verantwortung (SMV) im Frühjahr 2011 unter den Gymnasiasten nach deren Wünschen. Seitdem hatte der Arbeitskreis „Schulverpflegung“ mit Schülersprecher Lukas Krenz und der betreuenden Lehrkraft Margret Simmelbauer an der Spitze dafür gesorgt, dass aus Plänen sehr rasch Taten wurden. So wurde der Aufenthaltsbereich der Oberstufenschüler im Erdgeschoss in einen Küchen- und Verkaufsraum umgestaltet und Mitarbeiter aus dem Kreis der Schülerschaft und der Eltern rekrutiert. Auch der Elternbeirat sagte seine Unterstützung zu und es gelang auch, Sponsoren aus dem Ort zu finden.
Dass das Vorhaben dann so schnell realisiert werden konnte, war nicht zuletzt auch eine Frage der Finanzierung. 4 500 Euro an Fördergeldern steuerte das Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten bei. Finanzielle Unterstützung kam auch vom Landkreis als Schulaufwandsträger und nicht zuletzt halfen auch der Elternbeirat und der Förderverein der Schule mit Finanzspritzen.
Ein eigenes Fresh & Fruits Geld konnte von Beginn an durch ein Tauschsystem erworben werden und gab vor allem Eltern jüngerer Schüler die Gewissheit, dass es für frische Produkte eingesetzt wird.
Bei der Jubiläumsfeier stellte die Schülerfirma nach dem offiziellen Teil in ihrer Schülerlounge-Location einmal mehr ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis und servierte den Gästen neben dem Geburtstagskuchen leckeren Quinoasalat, kleine Brötchen mit Ofengemüse und Tomaten-Käse-Aufstrich, Joghurt mit frischen Früchten, Faire Mousse
Für Studiendirektorin Jutta Merwald stand dies außer Frage. Dafür nannte sie viele Gründe. In Zeiten des G 8 sei dies schon eine lange Zeit, denn jedes Jahr verlasse eine stattliche Anzahl an Absolventen die Schule, würden neue Frische nachrücken.
Es sei schon bemerkenswert, so die ständige Stellvertreterin des Schulleiters, wenn eine auf Freiwilligkeit begründete schulische Initiative, ohne erkennbaren notenmäßigen Vorteil, ein halbes Jahrzehnt am Leiben und lebendig bleibe, gedeihe und blühe und frisch und vital wie am ersten Tag dastehe und dabei so kreative, ideenreiche Früchte zeige, wie zuletzt beim Bagelicious-Contest bei der Gesunden Pause des Gymnasiums. Und die sogar noch in nächster Zeit vorhabe, zu expandieren.
Für Merwald ist die Schülerlounge Fresh&Fruits revolutionär: Die Schüler würden hier betriebswirtschaftlich als selbständig handelnde Geschäftsleute agieren, kundenorientiert mit einem ganz klaren unternehmerischen Konzept und in Eigenverantwortung Interessen und Bedürfnisse der Mitschüler ohne eigenes Profitdenken bedienen . Merwald: "Die Schüler fungieren so als Erziehungsträger, die einen ganz bemerkenswerten Beitrag zu gesundheitsbewusster, kreativer Ernährung leisten."
Die Schule schließe damit eine Lücke zum alltäglichen Leben, denn Essen und Trinken halte nicht nur Leib und Seele zusammen. Hier werde auch ein fundamentaler Sozialkitt geleistet, mustergültig, vorbildlich als Kooperation des pädagogischen Dreiecks Eltern, Lehrkräfte und Schüler, angeleitet, geführt und unterstützt durch die nimmer werdende Margret Simmelbauer.
Schulleiter Dieter Brückner stellte per Videobotschaft fest, dass ohne die Schüler-Lounge nicht nur die drei Mal wöchentlich gesunde, leckere, frisch zu bereitete Mittagsverpflegung fehlen würde, sondern auch, dass hier Eltern, Lehrer und Schüler zusammen arbeiten und auch die schöne Location.
Die Schüler, die sich in einem solch riesigen Betrieb engagieren, würden eine ganze Menge Kompetenzen mitnehmen, die sie zusätzlich zu dem erwerben, was ihnen Schule sonst beibringt wie Hygienevorschriften, Lebensmittelkunde, Verlässlichkeit und worauf es in einer Firma ankommt, wie man einkauft, finanziert, Waren an den Mann bringt, Werbung betreibt, kundenbezogen arbeitet.

Die Leiterin der Vernetzungsstelle Schulverpflegung Unterfranken Marion Begerau zeigte sich hocherfreut über das, was hier am Gymnasium im Sinne einer gesunden Schulverpflegung passiert ist und noch passiert.
So versorge die Schülerfirma Fresh&Fruits-Schülerlounge derzeit Schüler und Lehrer am Gymnasium Veitshöchheim in drei Mittagspausen pro Woche mit leckerem gesunden Essen wie z B Bagels, Ciabattas, Salate, Milchshakes und Joghurts. Nach den Vorgaben ihrer Vernetzungsstelle Schulverpflegung Bayern erfülle die Schülerfirma mit ihrem Angebot die Voraussetzungen für eine ausgewogene Ernährung voll und ganz. Unter anderen werden die frischen Zutaten überwiegend von regionalen Händlern bezogen.
Sie wünschte auch für die weiteren fünf Jahre erfolgreiche gesunde und vorbildliche Projekte. Da es an Gymnasien keinen Hauswirtschaftsunterricht gibt, dankte sie besonders der Betreuungslehrerin Margret Simmelbauer, dass sie sich so engagiert in die Sache einbringe.
Neben der Betreuungslehrerin Margret Simmelbauer (Bildmitte) dankten die ehemaligen Geschäftsführer der Schülerfirma (Sophie Becker, Tanja Henkel und Lukas Krenz v.l.) auch Helga Filbig (2.v.r.) vom Elternbeirat, die stets mit vollem Elan, Ideen und Einsatzfreude die Schülerfirma unterstütze.

Die Lehrerin Margret Simmelbauer betreut in der Schülerfirma seit der Gründung die Schüler bei der Projektumsetzung. Sie freute sich, dass alle fünf Generationen ihrer Einladung zur Jubiläums-Feier gefolgt waren. Für diese und die vielen Gäste und Unterstützer war diese ein besonderes Erlebnis
"Was diese Kollegin leistet, ist unglaublich. Die Schule kann gar nicht mehr gut machen, was sie mit diesem Projekt an Land gezogen hat" so wurde sie von der Ständigen Schulleitervertreterin Jutta Merwald gelobt.
Simmelbauer wiederum gab das Kompliment weiter an die die bisherigen Firmen-Mitarbeiter: "Ihr könnt sehr stolz sein, was Ihr alles geleistet habt!"
Die fünfjährige Erfolgs-Story
Jeder Jahrgang blickte dann durch jeweilige Verantwortliche zurück.

Einen hob Simmelbauer in ihrer Laudatio besonders hervor: Lukas Krenz, den Begründer und Baumeister der Firma, der nach ihren Worten auch nach seiner Schulzeit die ganze Zeit das Unternehmen als Spiritus befeuert. Als Student der Betriebswirtschaftslehre bringe er viel theoretisches Wissen ein. Ohne ihn wäre zuletzt auch nicht das zur Expansion angedachte Businessplan-Projekt gelaufen (siehe Ausführungen weiter unten).
Der Gründungsgeschäftsführer schaute auf die Anfänge zurück und bewunderte im Nachhinein die ganze Energie und den Enthusiasmus, den sein ganzes Team an den Tag gelegt und die Firma in nur zwei Monaten aufgebaut und die Location eingerichtet habe. Erfolgsfaktor sei gewesen, dass Jeder so überzeugt von der Idee gewesen sei und in unzähligen Stunden hart dafür gearbeitet habe. Besonders stellte Lukas den Aufbau der bis heute gehaltenen Partnerschaft zu dm-Filial-Leiter Erik Albrecht und damit verbunden die Kassieraktion im Markt am Geisberg heraus, bei der 1.600 Euro für die Schülerlounge erzielt werden konnten.
Lukas Krenz: "Es gelang uns, die ganze Schulfamilie von unseren frischen und gesunden Produkten im Rahmen der Woche der Gesundheit und Nachhaltigkeit zu begeistern und so auch an der Schule die erste Gesunde Pause zu etablieren." Das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten honorierte dies beim kreativen Wettbewerb "Schulverpflegung" mit einer im Mai 2012 installierten komfortablen, leitungsgebundenen Tafelwasserschankanlage der Firma IONOX und 600 Trinkwasserflaschen als 1. Preis.

Auf diesem gelungenen Fundament konnten dann Sophie Becker und Tanja Henkel im zweiten Jahr als Geschäftsführerinnen weiterbauen. Die Schülerfirma konnte sich nach ihren Worten extrem steigern durch die Übernahme des Caterings von Veranstaltungen.
Die Schülerfirma belegte unter ihrer Ägide beim Bundesschülerfirmencontest unter 260 Teilnehmern den sechsten Platz und wurde deshalb zur Preisverleihung und Übergabe des Preisgeldes von 500 Euro im November 2013 ins Ministerium für Wirtschaft und Technologie nach Berlin eingeladen.
Auch für Tanja Henkel waren es sehr wertvolle Erfahrungen, und wenn es auch ab und zu stressig wurde, habe sich ihr Engagement auf jeden Fall sehr gelohnt, denn für sie habe es dadurch auch sehr schöne Momente innerhalb der Schulgemeinschaft gegeben.

Mit der gelungenen Umsetzung des Begriffes Nachhaltigkeit und gesunder Ernährung in den Schulalltag konnte die Schülerlounge, wie John Fritz stellvertretend für die Geschäftsführer des dritten Jahres berichtete, auch 2013 einen mit 2500 Euro dotierten Sonderpreis beim Wettbewerb Bayerischer Bürgerkulturpreis gewinnen. Das gewonnene Preisgeld verwendete die Schülerfirma für das Anlegen eines schuleigenen Kräutergartens.
In dieser Zeit ging die Firma auch eine Partnerschaft mit dem Eine-Welt-Laden in Güntersleben ein und organisierte in der Schule Fairtrade-Frühstücke.

Höhepunkt im vierten Geschäftsjahr waren für die hier zuständigen Geschäftsführer Jakob Hirn und Jana Filbig das erstmalige Catering bei einer Sportlerehrung, bei der großen Siegesfeier mit Stargast Daniel Aminati im Integrationswettbewerb der Bertelsmann Stiftung durch Patenschaften für Kinder aus Flüchtlingsfamilien und zum 60. Geburtstag des Schulleiters.

Im nun auslaufenden fünften Geschäftsjahr waren für die Geschäftsführer Linus Doßler und Tessa Richter die unter dem 3K-Thema "Klima, Kommunikation und Fairtrade-Köstlichkeiten" stehende Gesunde Pause besonders erwähnenswert.
Im Februar dieses Jahres wurde dann laut Doßler der Schülerfirma die Ehre zuteil, den Festakt zur Fairtrade-Ratizierung des Landkreises Würzburg zu bewirten. Hierbei probierte man erfolgreich auch einige Fairtrade gehandelte Gerichte wie den Quinoasalat aus.
Bei einem Waffelverkauf im Dezember im dm-Markt konnte die Firma 300 Euro einnehmen für einen geselligen Ausflug des Firmenteams.
Das nun ausscheidende Team erledigt am 15. Oktober 2016 nun noch einen Groß-Auftrag der Schulleitung. Schon seit einem Monat ist es am Organiseren, um dann 250 Leute zu bewirten.

Für das neu beginnende sechste Geschäftsjahr steht mit Klara Hirn und Julie Lehner (Geschäftsleitung), Kathinka Tempel (Einkauf), Julian Uebel (Finanzen), Katharina Neubauer (Verkauf, Personal, Hygiene) und Carolin Cramer (Marketing, PR) neu ein hochmotivierter Jahrgang in der Startphase, der sich unter den Fittichen eines Mentorenteams zum Ziel gesetzt hat, zur Expansion der Schülerfirma den beim Jubiläum erstmals präsentierten Businessplan umzusetzen.
Mentorenteam
Das Mentoren-Team setzt sich aus ehemaligen Mitgliedern der Schülerfirma, der Betreuungslehrkraft und dem Finanzcoach zusammen. Margret Simmelbauer betreut seit der Gründung die Schüler bei der Projektumsetzung. Michael Uebel ist als selbständiger Unternehmensberater tätig und steht seit fünf Jahren der Finanzabteilung zur Verfügung. Jakob Hirn bringt als ehemaliger Geschäftsführer der vierten Generation viel Praxiserfahrung ein. Lukas Krenz als Geschäftsführer des Gründerjahrgangs und Carina Bayerlein bringen als Studenten der Betriebswirtschaftslehre viel theoretisches Wissen ein.
In einem Video kündigte das neue Leitungsteam der Schülerfirma an, das bislang noch in Papierform betriebene Vorbestellsystem durch eine App zu digitalisieren, wodurch noch besser auf die Bedürfnisse und Lebensmittelunverträglichkeiten der Kunden eingegangen werden kann bzw. noch mehr Kunden in kürzerer Zeit bedient werden können.
Pünktlich zur Eröffnung der Schülerlounge im Schuljahr 2016/17 Mitte Oktober dieses Jahres möchte die Firma die Bestell-App und die Online-Plattform einführen. Ein Programmierer aus der aktuellen elften Jahrgangsstufe habe sich gefunden, weshalb keine Kosten zur App-Entwicklung anfallen. Bis Mitte August sei der Prototyp fertig gestellt. Das Team könne diesen dann schon erproben. Bereits am ersten Schultag soll der gesamten Schulfamilie die neue Bestellweise vorgestellt werden, ebenso auch den Eltern an den Elternabenden der jeweiligen Jahrgangsstufen, die immer Ende September, Anfang Oktober stattfinden. Wenn dieses neue System bei den Kunden gut ankomme, will man zu Beginn des Kalenderjahres 2017 das Fresh&Fruits-Geld abschaffen und ausschließlich die App bzw. das Online-Portal nutzen.
Eine solche App ermögliche es dann auch zu expandieren und noch weitere Schulen zu beliefern, deren Schüler ebenfalls über diese App ihre Bestellung abgeben können. So stellt sich die Schülerfirma vor, ihr erfolgreiches Konzept der leckeren gesunden Schulverpflegung an verschiedenen Netzwerkschulen in der Region zu etablieren. In der Hauptfiliale am Gymnasium Veitshöchheim würden die Zutaten soweit vorbereitet, dass die Endprodukte an den Netzwerkschulen ähnlich wie in einer Systemgastronomie ohne großen Aufwand fertiggestellt werden.
Sobald das neue Bestellsystem stabil laufe, sei beabsichtigt, zur Schuljahresmitte, also im Februar 2017, Netzwerkschulen anzuwerben, die dann wie die Kunden vor Ort ebenfalls über die App ihre Bestellungen aufgeben. Zwei Schulen im Umkreis mit demselben Sachaufwandsträger seien schon in die engere Auswahl genommen.
Dazu müssten aber neue Investitionen getätigt werden. So benötige man einen (gebrauchten) Kühltransporter, der die vorbereiteten Zutaten täglich von der Zentrale in die einzelnen Netzwerkschulen transportiert und das Liefergeschirr wieder abholt. Außerdem müsste die Schülerfirma ihren Vorrat an Gastronomiebehältern und dazu entsprechende Transportwägen aufstocken.
Neben vier zusätzlich fest angestellten Mitarbeitern auf 450 Euro-Basis benötige die Zentrale im Gymnasium ein Kühlhaus zum Zwischenlagern, eine zusätzliche Arbeitsfläche im Lagerraum und eine Gastrospülmaschine. Zudem müsse die Abrechnung über ein zentrales Kassensystem gesteuert werden. Insgesamt rechnet die Schülerfirma für die Erweiterung ihres Konzepts mit Kosten in Höhe von etwa 38.000 Euro.
Nach ersten Gesprächen und einer Teamfindung sind laut Businessplan zur Eröffnung zweier Foodshops in den beiden Netzwerkschulen zum Schuljahresbeginn 2017/2018 rund 29.000 Euro nötig. Sollte sich das Konzept wie geplant erfolgreich umsetzen lassen, plant die Schülerfirma die Eröffnung von jeweils zwei weiteren Netzwerkschulen pro Jahr, bis das Netzwerk auf acht Partnerschulen angewachsen ist. Für jede zusatzliche Implementierung einer neuen Partnerschule müssten Investitionen in Höhe von 1.500 Euro getätigt werden.
Die Foodshops der Netzwerkschulen würden eine Arbeitsfläche (Länge: ca. 2,50 m, Breite: ca. 0.60 m) für die Fertigstellung der Ciabattas und Bagels benötigen. Für das Zubereiten der Milchshakes wäre zusätzlich ein 230 V-Anschluss und ein Pürierstab mit passendem Bechergefäß vonnöten. Im Foodshop brauche man zwei weitere 230 V-Anschlüsse für einen Kühlschrank, der die Lieferung bis zum Verbrauch bevorrate und einen Backofen für ofenfrische Sageis und Ciabattas. Außerdem müsse eine grundlegende Ausstattung an Zubereitungsgeschirr, wie Messer, Brettchen und Gläser vorhanden sein.
Investor gesucht
Die Schülerfirma ist nach ihrem Businessplan weiter bereit, einem Investor, der idealerweise an einer gesunden Verpflegung von Schülerinnen und Schülern sowie deren Bildung interessiert ist, eine Konzession zur Eröffnung drei weiterer regionaler Netzwerke mit ihrem Konzept für 50.000 Euro zu gewähren.
Auflage ist, einen Gewinnanteil von 20 Prozent an das Gründerteam abzugeben. Im Gegenzug erhalte der Investor 20 Prozent der im Netzwerk "Landkreis Würzburg" erwirtschafteten Gewinne und dürfe das Konzept sowie den Namen "Fresh&Fruits Schülerlounge" nutzen.
Präferiert wird ein Investor, der das Konzept der Schülerfirma mit einem bildungspolitischen Gedanken verfolgt und den in den Foodshops und Netzwerkzentren erwirtschafteten Gewinn den Schülerinnen und Schülern zur Reinvestition in das Projekt überlassen würde. Ein privater Investor habe die Möglichkeit, mit den Schulen ein Abkommen zu schließen und den Gewinn zu 60 Prozent einzubehalten und zu 40 Prozent den Schülerinnen und Schülern für Projekte zur Verfügung zu stellen.
Wie im Businessplan vorgerechnet, würde der Investor nach rund vier Jahren den Break-Even-Punkt erreichen (inkl. der Kosten zur Eröffnung drei weiterer Netzwerke) und damit gewinnbringend wirtschaften.