Bürgermeistergespräch: Die Simon-Höchheimer-Gesellschaft bietet Mitarbeit für Neugestaltung des Jüdischen Kulturmuseums Veitshöchheim an
1360 Euro übergibt beim Pressetermin im Rathaus SHG-Vorsitzender Rudolf Gabler (links) sehr zur Freude von Bürgermeister Jürgen Götz an seinen Stellvertreter Alfred G. Schulz (rechts). Mit dem Geld konnte die Homepage der SHG neugestaltet werden, in der Erkenntnis, dass eine moderne Gestaltung des Internetzugangs für den Verein unerlässlich ist, um auch jüngere Mitbürger ansprechen zu können und für Ziele des Vereins und seine Arbeit zu interessieren, was auch der Gemeinde zugutekomme.
Anlässlich der Eröffnung des jüdischen Kulturmuseums in Veitshöchheim gründete sich im Jahre 1995 die Simon-Höchheimer-Gesellschaft (SHG), benannt nach dem berühmten Veitshöchheimer Aufklärer. Vereinszweck des gemeinnützigen Vereins, der sich in Veitshöchheim und Umgebung durch vielfältige Veranstaltungen wie hochkarätige Konzerte, wissenschaftliche Vorträge und dem Besuch von Ausstellungen sowie Exkursionen zu einem geschätzten Kulturträger entwickelt hat, ist auch im 21. Jahr seines Bestehens in erster Linie, wie all die Jahre bisher, die Synagoge und den Museumsbetrieb zu fördern.
Rudolf Gabler, der seit acht Jahren die Geschicke des Vereins lenkt, wies bei einem Pressegespräch beim Bürgermeister im Rathaus auf die enge Verbindung zwischen der Gemeinde und seinem Verein hin. Die SHG habe in den vergangenen Jahren schon mehrfach ihren Willen zur Zusammenarbeit mit der Gemeinde und zur Unterstützung der Attraktivität der Synagoge und der angeschlossenen Museumsräume bekundet und für die Belebung des Museums und der Synagoge auch wertvolle Beiträge geliefert.
Neustrukturierung des Museumsbetriebes
Dies möchte der Verein sehr gerne auch weiterhin tun, so Gabler vor dem Hintergrund der von der Gemeinde geplanten Modernisierung des jüdischen Kulturmuseums. Der rund 100 Mitglieder zählende Förderverein möchte vor allem entsprechend seinem Satzungszweck mit Rat und Tat die spannende Entwicklung des Kulturmuseums unterstützen und begleiten. Die SHG sei bereit, dazu Beiträge zu leisten, soweit die personellen und finanziellen Kräfte des Vereins dies erlauben.
Wie der Bürgermeister dazu ausführte, werde das Konzept für die Neustrukturierung des Museumsbereichs bis Ende dieses Jahres unter Federführung des Kulturamtes der Gemeinde und Beteiligung des Bezirksheimatpflegers Professor Klaus Reder ausgearbeitet. Im zweiten Schritt stehe dann im Jahr 2017 die Umsetzung mit Projektförderung durch die Landesstelle für nichtstaatliche Museen an.
Schulz wies darauf hin, dass die Aktivitäten des Vereins aufgrund des geringen Beitragsaufkommens bei einem Mitgliedsbeitrag von nur zehn Euro sehr wesentlich aus Spenden finanziert werden und wurden. So verfüge der Verein derzeit über ein Guthaben von 7.000 Euro.
Homepage überarbeitet
Auch im Interesse der Gemeinde sei es gewesen, so der stellvertretende SHG-Vorsitzende, dass der Verein nun seine Homepage neu gestaltete, da die alte Version, die fast 16 Jahre Bestand hatte, technisch überholt und zuletzt nur noch unter großen Schwierigkeiten gepflegt werden konnte. Die Kosten hierfür von 1360 übernahm Rudolf Gabler. Es ist laut Schulz die bislang größte Einzelspende zugunsten der SHG. Sie ermögliche dem Verein seine Mittel weiterhin seinem Kernziel zuzuwenden, nämlich die Synagoge und den Museumsbetrieb tatkräftig zu unterstützen.
Von der SHG unterstützte Projekte:
So habe sich der Verein zu 50 Prozent mit 1.000 Euro an den Kosten der Sicherung eines barocken Freskos in der Laubhütte des Kulturmuseums der Synagoge beteiligt. Auch habe man die Genisaforschung mit 70 Euro unterstützt, in dem der Verein zwei Sammelbände über die Arbeiten von jungen Studenten finanziert, die in Wochenend-Workshops Funde aus dem Genisa-Forschungsprojekt der Synagoge Veitshöchheim und andere Synagogen bearbeiteten und diese dann publizierten.
Auch in Zukunft wolle der Verein die Aktivitäten des Kulturamtes für die Synagoge unterstützen, sei es durch die Übernahme der Aufsichts- und Führungstätigkeit während der Öffnungszeiten des Museums oder auch durch andere Beiträge zur Erhöhung der Attraktivität der Synagoge und der angeschlossenen Nebenräume. Die SHG würde dabei künftig gerne auch das ansprechende Ambiente des Synagogenraums für Vorträge und Lesungen nutzen.
Bürgermeister Jürgen Götz dankte den SHG-Vertretern für ihr Engagement, insbesondere Rudolf Gabler für seinen langjährigen Einsatz als Vorsitzender und für seine großzügige Spende für die Überarbeitung der Homepage des Vereins. Er freute sich, dass die SHG mit Alfred G. Schulz, dem pensionierten Geschäftsführer des örtlichen Berufsförderungswerkes Würzburg, ein weiteres kompetentes Vorstandsmitglied für sich gewinnen konnte.