Veitshöchheimer Sommerkonzerte: Jüdischer Chor Menora und Klarinettist Matthias Ernst faszinierten in der Synagoge
"Menora" nennt sich der aus Zuwandern aus der ehemaligen Sowjetunion bestehende Chor der Israelitischen Kultusgemeinde, der seit seiner Gründung 2003 viele Veranstaltungen im jüdischen Gemeindehaus „Shalom Europa“ in Würzburg musikalisch begleitet. Unter der Leitung von Marina Zisman bot er am Sonntagabend in der Synagoge im Rahmen der Veitshöchheimer Sommerkonzerte ein abwechslungsreiches und vor allem auch sehr emotionales Programm.
Der Chorname "Menora" ist dem siebenarmigen Leuchter entlehnt, der die Erleuchtung symbolisieren soll und eines der wichtigsten religiösen Symbole des Judentums darstellt. Es wurde bei der Staatsgründung Israels in das Staatswappen aufgenommen.
„DIR, JERUSALEM“ heißt das neue Literatur. und Musikprogramm des Chores, das liturgische Gesänge sowie volkstümliche und moderne Lieder israelischer Komponisten beinhaltet. So bekamen die 55 Zuhörer in der Veitshöchheimer Synagoge Lieder und Texte über die Stadt Jerusalem ("Jeruschalaim Schel Zachav"), das Land Israel, in dem Honig und Milch fließt ("Erez savat halav") und vor allem über den Frieden ("Bo be schalom" und "Noladti la Schalom") zu hören.
Gerade in der momentanen Zeit der Auseinandersetzungen in Israel im Konzert gab es auch viele nachdenkliche Momente, die in Gedichten, die zwischen den Liedern gesprochen wurden, zum Ausdruck kamen (im Bild rechts Katja, Enkelin einer Sängerin).
Den 15 Sängerinnen und Sängern gelang es, auch bei den vielen nichtjüdischen Zuschauern Interesse für die jüdische Kultur zu wecken und jüdische religiöse und weltliche Lieder bekannt zu machen. Mit sehr viel Herz und Gefühl vermittelte der Chor die unterschiedlichen Stimmungen der oft sehr melancholischen Melodien, darunter auch russische Volksweisen wie "Semer Lach" (Ein Lied für Dich") oder das Stück "Haus meiner Träume" (Link auf Bayern2-Video).
Der Würzburger Klarinettist Matthias Ernst fing diese mit Solostücken sehr einfühlsam auf und setzte damit in beeindruckender Weise den instrumentalen Kontrapunkt zum Chorgesang.
Das kommende und letzte Konzert der Reihe „Sommerkonzerte im Synagogenhof“ findet am kommenden Sonntag, 14. September, 18 Uhr in der Aula der Eichendorffschule in der Günterslebener Straße statt. Es spielt das Joe Krieg Quartett Jazzmusik aus einem Guss, feinsinnig und locker. Das Quartett besteht aus Joe Krieg (Gitarre), Marco Netzbandtn(Piano), Felix Himmler (Bass) und Ulrich Kleideiter (Schlagzeug).
Karten sind unter 0931 9802754 oder an der Abendkasse erhältlich.