Theater am Hofgarten verzauberte 500 Märchenfans mit „Hänsel und Gretel“
Hexenhaus
von Dieter Gürz
Mit hohem technischem Aufwand zog das Veitshöchheimer Theater am Hofgarten am vierten Adventssonntag auch heuer wieder alle großen und kleinen Märchenfans in seinen Bann. Nach „Brüderchen und Schwesterchen“ im Vorjahr war és dieses Mal Grimms Märchen „Hänsel und Gretel“, das trotz des vielen Schneefalls über 500 kleine und große Besucher bei freiem Eintritt in die Mainfrankensäle lockte. Es war bereits das 19. Weihnachtsmärchen, erstmals unter der Regie von Sabine Sommer, die sogleich ein alle beeindruckendes Meisterwerk ablieferte.
Das überwiegend aus Kinder und Jugendlichen bestehende neunköpfige Ensemble überzeugte bei den beiden dicht hintereinander folgenden Aufführungen nicht nur mit schauspielerischen Leistungen. Eine Augenweide waren auch die prächtigen Kostüme, vor allem der Hexen und die drei von Peter Kern sehr malerisch und aufwendig gestalteten Bühnenbilder.
Eine Augenweide war für die Besucher das von Peter Kern erstellte bunte Bühnenbild und die farbenprächtigen Kostüme der Akteure.
Für tolle Abwechslung und Kurzweil sorgten sehr effektvoll mit packender Musik in den Handlungsablauf integrierte Schatten und Schwarzlichtszenen, etwa als der Vater (Matthias Bunzel) mit Stiefmutter (Denise Gerhardt) und der temperamentvollen, aber auch etwas schusseligen Nachbarin (Charmaine Trabold) über einen See auf einer Ente zum Hexenhaus übersetzten, um dann wieder real auf der Bühne Hänsel (Julian Seifert) und Gretel (Marie Mader) in ihre Arme zu schließen.
Die Schwarzlichtszenen hatte sich Regisseurin Sommer selbst alle ausgedacht und viel Arbeit hinein gesteckt
Ihr Sohn Peter Puchta half ihr dabei, die dazu passende Musik zu finden und diese dann auch im Regieraum einzuspielen. Wie die Regisseurin erzählt, bastelte sie, unterstützt von der Schauspielerin Birgit Leimkötter stundenlang an diesen Szenen, erstellte alle Materialien dazu in Eigenregie.
Schattenspiel
Die Rolle der furchteinflößenden Hexe spielte hervorragend Birgit Leimkötter, exzellent geschminkt von Brigitte Hörber und Katharina Kilian. Letztere fungierte auch als Souffleuse.
Ein besonderes Schauspiel war der fulminante, von Rauchschwaden begleitete Hexentanz, den die Haupthexe zusammen mit Michael Gartner, Sabine Sommer und Lotte Mader als Hexengehilfen aufführten.
Lotte Mader sang daneben noch als Sandmann in einer Schwarzlichtszene die im Wald verirrten Kinder in den Schlaf.
Mit dem Kaspar (Matthias Mader) und dem Miesmichel (Melissa Gartner) hatte Regisseurin Sommer zwei toll agierende Imitationsfiguren eingebaut, die zwischen den Bühnenumbauten die kleinen vor der Bühne am Boden versammelten Märchenfans immer wieder dazu brachten, in gellendes Geschrei zu verfallen.
Nachdem der Eintritt nichts gekostet hatte, folgten viele der Besucher angesichts der hervorragenden Leistungen aller Beteiligten gerne der Aufforderung, zugunsten der Familienpflege-Angebote der Rita-Schwestern in Würzburg zu spenden. Vereinsvorsitzender Winfried Knötgen kann so 500 Euro übergeben.