Veitshöchheimer Division Luftbewegliche Operationen (DLO) bereitet ihre Auflösung zum 30. Juni 2014 vor
Brigadegeneral Ernst-Otto Berk: „Wir werden 2012 zehn Jahre alt und in diesem Jahr wird der Stab der DLO zusammen mit den nachgeordneten Bereichen sorgfältig planen, wie wir uns selber auflösen.“
Ausführlich informierte der stellvertretende Divisionskommandeur beim zehnten gemeinsamen Neujahrsempfang von Division Luftbewegliche Operationen (DLO) und dem Deutschen Bundeswehrverbandes in der Balthasar-Neumann-Kaserne den über 200 Gäs-ten aus Politik, Wirtschaft, dem öffentlichen Leben und Militär, vornehmlich über die Auswir-kungen der Neuausrichtung der Bundeswehr auf den Standort Veitshöchheim, über Strukturfragen sowie die Einsatzvorbereitung und den Auslands-Einsatz.
Vor einem Jahr sei die Situation noch von Unsicherheit und Spannung geprägt gewesen, sagte Berk.
Damals hatte Divisionskommandeur Generalmajor Erhard Drews noch die Frage gestellt: „Bundeswehrstandort Veitshöchheim - Quo vadis?“ Nun sehe man nach der Standor-tentscheidung des Bundesverteidigungsministers im Oktober klarer.
Derzeit als Kommandeur der Internationalen Streitkräfte im Kosovo (KFOR) eingesetzt, stand Drews dieses Mal zwar nicht vorne am Rednerpult. Per Zuschaltung aus Priština berichtete Drews in seinem Grußwort, dass die vergangenen vier Monate im Kosovo sehr aufregend waren. So sei der Besuch der Bundeskanzlerin zu Weihnachten sehr positiv aufgenommen worden. Der Kommandeur berichtete über eine stetige Verbesserung und Stabilisierung, nicht zuletzt auch durch den voraussichtlich noch bis Mai 2012 dauernden Einsatz des ORF-Bataillons.
Umsetzung der Strukturreform der Bundeswehr im Bereich der DLO:
Nach den Worten von Drews Stellvertreter Berk gehen Anfang 2013 die beiden Transporthubschrauber-Regimenter in Rheine und Laupheim von der 2012 noch 11.000 Soldaten zählenden DLO weg zur Luftwaffe, ebenso das Jägerregiment I in Hammelburg/Schwarzenborn als Bataillon zur Panzerdivision nach Hannover (Folie rechts bei DLO verbleibende Truppen).
Bis 30.6.2013 steht dann die Auflösung der Heerestruppenbrigade in Bruchsal an. Deren beiden ABC-Abwehr-Truppenteile wechseln zur Streitkräftebasis.
Übrig bleiben Mitte 2013 noch das Artillerie-Regiment 345 in Kusel (das zum 30.6.2014 als Bataillon nach Baumholder - Idar-Oberstein umzieht) und das Sicherheitsbataillon in Hardheim.
Bis Mitte 2013 stößt dann eine neue Brigade zur DLO, nämlich die Panzergrenadier-Brigade aus Frankenberg.
Anfang Oktober 2013 tut sich dann auch was beim Heeresmusikkorps 12: Es verschwindet bei der DLO (siehe Folie rechts). Berk: „Aber keine Sorge, es bleibt in der Kaserne und wird weiterhin für die Bundeswehr in der Region Militärmusik und Unterhaltung für die Menschen machen.“ Möglicherweise bleibe hinsichtlich des Namens sogar alles beim Alten.
Ab Oktober 2013 geht es dann auch in die heiße Phase der zum 30.6.2014 anvisierten Auflösung des DLO-Stabes und des Fernmeldebataillons.
In diesem Zeitraum wird in der Balthasar-Neumann-Kaserne ein neuer Stab für die 10. Panzerdivision aufgestellt, genannt. Dieser neue Stab, in der Übergangszeit bis Ende 2014 „Division Süd-Stab“ genannt, entsteht aus den derzeitigen, Schritt für Schritt kleiner werdenden Stäben der DLO und der 10. Panzerdivision in Sigmaringen, die hier in Veitshöchheim zusammen geführt werden.
Die Auflösung der Luftbrigade I in Fritzlar ist im ersten Halbjahr 2014 vorgesehen. Deren drei Heeresfliegerverbände würden zur durch Zusammenlegung der DLO und der DSO (Division Spezielle Operationen) entstandenen neuen Division „Schnelle Kräfte“ nach Stadtallendorf wechseln (Folien rechts = Truppenteile der DLO zum 31.3. und 30.6.2014).
Berk: „Definitiv ist der 30.6.2014 der letzte Tag der DLO“.
Schaubild Truppenteile Stab Division Süd (Zeitraum 1.7. bis 31.12.2014)
Ab 1. Januar 2015 unterstehen dem offiziell ab diesem Zeitpunkt in Veitshöchheim stationierten Stab der 10. Panzerdivision auch die Gebirgsjägerbrigade 23 aus Bad Reichenhall und die Panzerbrigade 12 aus Amberg.
Vorgesehen ist dann nur noch bis Ende Juni 2016 die Auflösung des Sicherungsbataillons in Hardheim.
Die 10. Panzerdivision mit ihrer Schaltzentrale in Veitshöchheim und einer Größenordnung bis 14.000 Soldaten erstreckt sich dann über 21 Standorte in vier Bundesländern.
Die Kaserne in Veitshöchheim wird sich nach Berks Worten zwar hinsichtlich der Belegung der Truppenteile etwas verändern. Nach außen hin sei aber kaum etwas zu merken, dass hier etwas passiert sei. Die Truppenteile Stab 10. Panzerdivision, 5. Feldjägerregiment, Regionale Sanitätsversorgung, Bundeswehrdienstleistungszentrum, Kraftfahr-Ausbildungszentrum, Bundeswehrfachschule und Bundeswehrmusikkorps seien in etwa die gleichen wie bisher, nur mit neuer Namensbezeichnung. Die Gesamtstärke der Soldaten werde sich um knapp 300 auf 900 reduzieren. Diesen Dienstposten-Stand habe man durch die Auflösung der Wehrpflicht und Abspecken des Fernmeldebataillons bereits heute erreicht.