Beim Neujahrsempfang der Gemeinde Veitshöchheim Erna Apelt und Rainer Kinzkofer besonders geehrt
Groß war auch heuer wieder der Andrang beim Neujahrsempfang der Gemeinde am Sonntagmorgen in den Mainfrankensälen. Schätzungsweise 450 Bürgern nutzten die Gelegenheit, um sich gegenseitig ein gutes neues Jahr zu wünschen, sich über die aktuelle Lage der Gemeinde zu informieren und miteinander ins Gespräch zu kommen, während Gemeindebedienstete gratis Getränke und Gebäckstangen servierten.
Bürgermeister Rainer Kinzkofer freute sich bei seinem nunmehr schon 26. Neujahrsempfang, neben der Geistlichkeit des Ortes auch zahlreiche Vertreter überörtlicher Einrichtungen von Bundeswehr, BFW, Markushof, Team Orange, Energieversorgung sowie auch die Leiter von Grund-, Mittelschule und Gymnasium besonders begrüßen zu können.
Auszüge aus der Rede des Bürgermeister siehe unten
Ehrung von Erna Apelt:
"Seit Jahrzehnten ist sie in vielfältiger Weise von fast jedem ansprechbar, gestaltet und arbeitet mit, auch wenn sie im Alter schon etwas fortgeschritten ist." So charakterisierte Bürgermeister Rainer Kinzkofer beim Neujahrsempfang in den Mainfrankensälen vor der Kulisse von über 450 Besuchern die Verdienste von Erna Apelt. Die über 85jährige Seniorin sei deshalb noch so vital, weil sie seit über 50 Jahren jeden Montag Gymnastik mache, regelmäßig kegele, im Tanzkreis aktiv sei und jeden Tag im Sommer im Freibad ihre Bahnen ziehe. Solche Dinge seien Verjüngungskuren für Herz, Geist und Körper. Beim Ausbau der Wolfstalstraße habe sie mehrfach die Bauarbeiter versorgt und verköstigt. Sie sei fast überall zu finden, wo Menschen zusammen kommen, vor allem auch logistisch bei den zahlreichen Veranstaltungen des Eigenheimerbundes, dessen Vorstandschaft sie seit 30 Jahren angehört. Seit über 50 Jahren bringe sie sich aktiv in den gemischten Chor ein und bereichere mit ihrer Stimme und ihrer tatkräftigen Mithilfe das Vereinsleben. Seit vielen, vielen Jahren bringe sie sich auch in den Behinderten-Fahrdienst ein, besuche regelmäßig Altenheime, habe eine Kleiderkammer für Asylanten mit gegründet, Kleider eingesammelt, verteilt und Weihnachtsfeiern organisiert für dieses spezielle Klientel. Dies sei nur ein kleines, unvollständiges, aber beispielhaftes Bild für das Engagement von Erna Apelt, die höchste Anerkennung, Hochachtung und Bewunderung für ihren Einsatz verdiene.
Sie lebe seit Jahrzehnten Tugenden vor, ohne die unser Gemeinschaftssystem nicht so funktionsfähig wäre, als Vorbild für andere und als Motivation, es ihr gleich zu tun.
Auszeichnung von Bürgermeister Rainer Kinzkofer anlässlich seines 25jährigen Amtsjubiläums:
25 Jahre lang hat Rainer Kinzkofer als Bürgermeister beim von ihm eingeführten Neujahrsempfang immer wieder Mitbürger für ihren Einsatz in der Gemeinde geehrt. Nun war er selbst an der Reihe. Zur großen Überraschung Kinzkofers, der davon zuvor absolut nichts wusste, zeichnete ihn Zweiter Bürgermeister Oswald Bamberger im Namen der Gemeinde als ersten Veitshöchheimer mit dem von der Goldschmiede Jung neu kreierten Ehrenring der Gemeinde aus und belohnte damit das Ortsoberhaupt dafür, was er bisher in 25 Jahren mit Einsatz seiner ganzen Persönlichkeit Großartiges zum Wohl des Ortes geleistet hat.
Bamberger: "Durch seine Persönlichkeit, Überzeugungskraft, geschicktes Verhandeln wurden die Projekte im Gemeinderat trotz unterschiedlicher Mehrheitsverhältnisse weitgehend einstimmig beschlossen und die Ausführung gemeinsam getragen." Dies zeige, dass er die Sachpolitik grundsätzlich vor der Parteipolitik zum Wohle der Gemeinde gestellt habe.
Humorvolle Würdigung des Bürgermeisters durch Pfarrer Herbert Neeser:
Der 2004 in Pension gegangene katholische Ortspfarrer Herbert Neeser machte geltend, dafür mitverantwortlich zu sein, dass der Bürgermeister auch nach 25 Jahren noch wie ein junger, dynamischer Teenager gute Ideen habe, um Veitshöchheim nach vorne zu bringen. Denn jedes Jahr fahre er mit ihm in ein Kloster, um ihn vom täglichen Ärger abzulenken und ihn dort wieder aufzubauen.
Mit solch launigen Worten rühmte der 31 Jahre in Veitshöchheim wirkende Seelsorger Kinzkofers Verdienste vor allem auch im kulturellen Bereich, seine Bürgernähe und seinen überregionalen Bekanntheitsgrad. So habe ihn selbst der Papst bei einer Audienz auf dem Petersplatz gefragt: "Wo hast Du denn den Rainer gelassen." Der Seelsorger wünschte dem Ortsoberhaupt denn auch von Herzen ein kleines Balkönchen an seinem Rathauszimmer und auch ein "Rainer-Mobil", damit er seinen Bürgern zuwinken und ihren Jubel entgegen nehmen könne.
Treffend habe ein Gemeinderat, wohlgemerkt nicht aus seiner Fraktion, bei einer Jahresabschluss-Sitzung Kinzkofers Persönlichkeit wie folgt gewürdigt: " Veitshöchheim ist nicht irgendeine Gemeinde am Stadtrand geblieben, sondern zum Inbegriff geworden für ein Programm mit beispielhafter Infrastruktur, hohem Wohn- und Freizeitwert und blühender Sozial- und Bürgerkultur. Diese neuere Entwicklung trägt deutlich die Handschrift von Rainer Kinzkofer, der alle Fäden in der Hand hält und der es meisterhaft versteht, die Kräfte zu bündeln und zu mobilisieren, um Veitshöchheim voran zu bringen." Dem sei nichts hinzu zu fügen.
Bei so großen Verdiensten erinnerte sich der Pfarrer an einen Traum: Als sie beide vor dem Himmelstor standen, durften sie beide sofort ohne Prüfung und Gericht hinein gehen. Neeser: "Als ich schon ein großes Stück drinnen war und mich wunderte, wo denn der Bürgermeister bleibt, flüsterte mir mein Engel zu: Der wartet noch auf den Fotografen der Mainpost!". Er wünschte Kinzkofer, gesund zu bleiben und weiterhin mit großer Freude Bürgermeister von Veitshöchheim zu sein.
Auszug aus der Rede von Bürgermeister Rainer Kinzkofer:
Größtes Problem nicht wegen der Sache, sondern finanzieller Art, seien die Mainfrankensäle, die nach 30 Jahren Nutzung, was man äußerlich nicht sehe, hinsichtlich Energiekosten, Lüftung und Beleuchtung sowie Heizung und ähnlichem in desolatem Zustand seien und nun technisch, energetisch, gewisserweise ästhetisch und auch räumlich und funktional den modernen Gegebenheiten und geänderten Nutzungsmöglichkeiten anzupassen seien.
Bei Trennung in zwei zeitlich getrennten Bauabschnitten, um zur Verbesserung der Eigenfinanzierung weitere Mittel von 1,5 Millionen Euro pro Jahr anzusparen, würde dies 13,3 Millionen Euro kosten. Sinnvoller sei die Ausführung in einem Abschnitt, da hier über eine Million Euro eingespart werden können. Der Gemeinderat, der bereits seit über vier Jahren um die notwendige Sanierung ringe und inzwischen der Entwurfsplanung zugestimmt habe, werde nun in der nächsten Sitzung die Entscheidung treffen, ob in einem oder in zwei Bauabschnitten gebaut werde. Tatsache sei jedoch, dass der Baubeginn nach Fasching 2013 erfolge.
Die weitere Siedlungsentwicklung der Gemeinde erfolgt laut Kinzkofer am Geisberg. Die Gemeinde habe hierfür einen Wettbewerb ausgeschrieben, dessen Ergebnisse noch im Januar diskutiert und in überschaubaren Zeiten beschlossen werden. Es müsse auch das Gewerbegebiet erweitert werden, weil interessante örtliche Betriebe Erweiterungsflächen suchen.
Veitshöchheim war eine der ersten Gemeinden, die ein kommunales Klimaschutzkonzept erarbeiten ließ. Der Bürgermeister forderte die Bürger auf, an dessen Umsetzung mitzuarbeiten, ebenso auch bei dem vom Agenda21-Arbeitskreis neu erstellten und vom Gemeinderat abgesegneten Leitbild.
Als beispielhafte Einrichtung stellte er besonders die Nachbarschaftshilfe heraus.
Eine erfreuliche Nachricht hatte das Ortsoberhaupt für die Leute im Altort parat, auf die für die inzwischen abgeschlossene Altortsanierung aufgrund des hohen Verwaltungsaufwandes keine Ausgleichszahlungen zukommen.
Die geplanten Lärmschutzmaßnahmen entlang der Bahnlinie im Ortsbereich treten hoffentlich, so Kinzkofer, im Jahr 2012 mit Treffen der planungsrechtlichen Zulassungs-Entscheidung in die entscheidende Phase.
Sehr gut angekommen bei der Bevölkerung sei die zum Jahresende für über 1,7 Millionen Euro erfolgte Fertigstellung des Ratskellers.
Beim Mainsteg soll der Baubeginn 2013 sein mit Fertigstellung im darauf folgenden Jahr. Der Standort sei soweit klar, offen jedoch noch die Rampenlösung in beiden Gemeinden, wobei es in Veitshöchheim diesbezüglich weniger Schwierigkeiten als auf der anderen Mainseite gebe.
Freuen werden sich 2012 auch die Schwimmer. Die über eine Million teure Sanierung des Lehrschwimmbeckens werde,, obwohl noch zwei Prozesse anhängig sind, bis Ende der Osterferien fertig gestellt sein.
Auch die Caritas-Sozial-Station, wo die Gemeinde Hauptgesellschafter ist, sei bereits in ihr neues Gebäude vor dem Bahnhof umgezogen und werde nun noch der Bevölkerung offiziell vorgestellt. Durch die Investition von 560.000 Euro ergäben sich nun aufgrund der Lage und der räumlichen Vergrößerung für die Sozialstation neue Einwirkungs-Möglichkeiten.
Dieses Jahr werde auch der von dreigruppig auf viergruppig erweiterte Ersatzneubau des Bilhildiskindergartens fertig gestellt sein, der dann auch als integratives Familienzentrum fungieren soll. Auch hier sei der gemeindliche Anteilmi über einer halben Million Euro erheblich.
Es sei höchst erfreulich, dass der Bundeswehr-Standort Veitshöchheim erhalten und Sitz der einzigen Heeresdivision in Bayern wird.
Die für den Ort bedeutende Einrichtung der Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau kann zur Jahresmitte 2012 die Einweihung der für 20 Millionen Euro erstellten neuen Labor- und Zierpflanzengebäude feiern.
Im kulturellen Bereich stellte der Bürgermeister besonders die 25. Ausstrahlung der Sendung "Fastnacht in Franken" durch das Bayerische Fernsehen am 10. Februar 2012 heraus.
Bei den Finanzdaten konnte der Bürgermeister ein erfreuliches Haushaltsergebnis 2011 vermelden. Die im Verwaltungshaushalt erwirtschaftete freie Finanzspanne lag bei 1,7 Millionen Euro, die Rücklagen bei knapp elf Millionen Euro bei Schulden von 0,73 Millionen Euro.
Die Gemeinde habe freiwillige Leistungen in erheblichen Umfang um eine Millionen Euro, die im Sinne der Bürger und Vereine aktiv für das Gemeindeleben eingesetzt würden.
Kinzkofer bedankte sich bei allen, die an dieser nach seinen Worten nicht schlechten Bilanz mitgewirkt, sich eingebracht haben, mit beschlossen haben und so zum guten Ruf und zur Lebensqualität des Ortes beigetragen haben.