Overblog
Edit post Folge diesem Blog Administration + Create my blog

Lokal-regionales Lesenetzwerk des Gymnasiums Veitshöchheim ein beispielloses Erfolgsmodell

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

1 Reflexionstagung Lokal-regionales Lesenetzwerk
1 Reflexionstagung Lokal-regionales Lesenetzwerk
von Dieter Gürz

Das im November 2008 am Gymnasium Veitshöchheim vom Stapel gelaufene Lokal-regionale Lesenetzwerk läuft als beispielloses Erfolgsmodell im gerade begonnenen dritten Schuljahr auf vollen Touren.

Willkommener Anlass, die Aktivitäten in ihrer ganzen Bandbreite einer interessierten Öffentlichkeit einmal gebündelt vorzustellen, war nun die erste Reflexionstagung des Lesenetzwerks. Projektleiterin Jutta Merwald konnte dabei zusammen mit den externen Partnern eine überaus positive Projekt-Bilanz ziehen.

Inzwischen zählen dazu 18 Erziehungs- und Bildungseinrichtungen. Herzstück dieses Großprojekts zur Leseförderung sind die von Merwald und ihrer Kollegin Kirsten Hummel in zweitägigen Seminaren im Sitzungssaal des Rathauses zu sogenannten „Lesescouts“ ausgebildeten Schülerinnen und Schüler. Vor zwei Jahren waren dies 39 Jugendliche aus den Klassen sieben bis 13, ein Jahr später 30 Lese-Coaches aus den Klassen sechs bis zehn. In der dritten Staffel sind es heuer 32 Interessierte, allerdings wie schon im Vorjahr durch das nun durchschlagende G8 keine Schüler mehr aus den höheren Klassen. Merwald berichtete von einer tollen Entwicklung, denn erstmals meldeten sich verstärkt auch Jungs und zwar genauso viele wie Mädchen.

Nach den Seminaren würden die Jugendlichen wissen, wie man literarische Texte adressatenspezifisch präsentiert, wie man ein Publikum fesselt, wie man eine Veranstaltung organisiert und leitet, wie man im Team effektive Ergebnisse erlangt.

Als Vorlesepaten, Lesementoren und Lesecoaches sind die Jugendlichen über die Grenzen des eigenen Gymnasiums hinweg in den benachbarten Schulen, Kindergärten, der Bücherei und der Buchhandlung vor Ort tätig. Die jungen „Botschafter des Buches“ fördern zudem das literarische Leben am Gymnasium, indem sie selbst szenische Lesungen, Interviews mit geladenen Autoren und anderes initiieren sowie besondere Ereignisse wie den „Welttag des Buches“ mitgestalten.

Um den Netzwerkgedanken mit Leben zu füllen, werden altersangemessen Klassen der Förder-, Grund- und Mittelschule als Gäste auch zu verschiedenen literarischen Veranstaltungen und Aktivitäten innerhalb des Gymnasiums gebeten. Lesescouts laden ein zu Lesungen und spannenden Vormittagen an der eigenen Schule.

Schulleiter Dieter Brückner sprach von einer Win-Win-Situation für alle. Der Studiendirektor räumt seiner Projektleiterin den nötigen Freiraum ein und lässt interessierte Schüler aus ihrem Klassenverbund heraus.

 

Planung

Geplant sind als nächstes beim Weihnachtsmarkt auch intime Lese-Veranstaltungen in einem dafür eigens angeschafften Märchenzelt, das Förderkreis, Landkreis und Gemeinde sponsern.

 

Sehr gute Erfahrungen der externen Partner

Wie Angelika Vey-Rossellit vom Bilhildis-Kinderhaus berichteten alle Partnervertreter des Lesenetzwerkes über sehr gute Erfahrungen mit den Lesescouts. Die Kinder ihrer Einrichtung, so Vey-Rossellit könnten es kaum erwarten, dass die „großen Kinder“ wieder kommen.

Menschenskinder-Leiterin Sabine Krug zollte den Lesescouts ihre Hochachtung, dass sie nach einem anstrengenden Schulalltag noch die Muse haben, Kleinkindern vorzulesen und sich mit ihnen zu beschäftigen.

Mittelschul-Konrektorin Martha Winter war voll des Lobes über die schulartübergreifende Begegnung bei der Aktion „Bücher im Wind“ am Welttag des Buches, bei der Klassen aus beiden Schulen gemeinsam von ihren Lieblingsbüchern Cover bastelten. Eine bessere Gelegenheit, um über Bücher miteinander ins Gespräch zu kommen, voneinander zu lernen und damit gemeinsam unterwegs im Leben zu sein und Vorurteile aus zu räumen, könne es nicht geben.

Büchereileiterin Elisabeth Birkhold berichtete, dass die beim Sommerferienclub von den Lesescouts vorgestellten Bucherscheinungen für viele Kinder etwas Besonderes waren und diese dann verstärkt ausgeliehen wurden.

Ingeborg Zöller-Blatz von der Rupert-Egenberger-Schule freute sich, dass Lesescouts auch ihre Förderschüler einbeziehen.

Dass Generationen durch Lesescouts aus der siebten Klasse näher rückten, erzählte Olga Schömig von der Senioren-Tagespflege Sankt Gregor in Güntersleben. Dieses neue Angebot werde sehr gut aufgenommen.

 

Partner des Lokal-regionalen Lesenetzwerks

sind in Veitshöchheim die Grundschule, die Eichendorff-Mittelschule, die Rupert-Egenberger-Schule, die fünf örtlichen Kindertagesstätten, das Caritas-Seniorenheim, die Bücherei im Bahnhof und die Buchhandlung mainbuch, sowie außerhalb die Grundschulen im Dürrbachgrund, Güntersleben, Zell und Margetshöchheim, Kindergärten in Rimpar und Güntersleben sowie die Seniorentagesstätte Güntersleben, der Arena Verlag Würzburg und der Förderverein am Gymnasium Veitshöchheim

 

Kommentiere diesen Post