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Gymnasium Veitshöchheim: Aktion „Nimm und lies! Bücher bauen Brücken“

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

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Eine Schubkarre voller Bücher für 190 Erstklässler der Lesenetzwerk-Schulen - Schriftsteller Volkmar Röhrig machte 190 Abc-Schützen Appetit aufs Lesen lernen

 

Link auf  Mainpostartikel vom 7.10.2011

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„Ein Buch ist wie ein Schlüssel zum neuen, zum echten Leben,“ so erläuterten die Lesescouts Maria Ruppel und Lukas Krenz den mehr als 200 großen und kleinen Gästen in der Aula des Gymnasiums Veitshöchheim unter Berufung auf den heiligen Augustinus in ihrer Eröffnungsansprache das Motto ihrer neuesten Aktion „Nimm und lies! - Bücher bauen Brücken“, die die Lesenetzwerk-Partnerschulen des Gymnasiums zu einer besonderen Veranstaltung zusammenbrachte.

Unter Leitung von Jutta Merwald hatte man kurz nach Schuljahresbeginn alle Erstklässler aus Veitshöchheim von der Eichendorff-Schule, der Vitusschule und der Rupert-Egenberger-Schule sowie aus den Nachbarorten von der Ignatius-Gropp-Schule Güntersleben, der Grundschule Dürrbachgrund und der Grundschule Zell am Main eingeladen, um mit Büchern neue Brücken zu bauen zwischen den ABC-Schützen, die am Anfang des Leselernprozesses stehen, und den jungen Experten für das geschriebene Wort, den Lesescouts des Gymnasiums. Fast 190 aufgeregte Kinder hatten sich voller Erwartung mit ihren Lehrerinnen und Rektoren in der Aula eingefunden.

"So viele junge Schüler waren noch nie hier" freute sich denn auch Schulleiter Brückner, der zusammen mit Rainer Hubl als Vertreter des Ministerialbeauftragten für die Gymnasien und Schirmherrn Gert Weiß alle willkommen hieß.

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Appetit auf´'s Lesen lernen machte den Kleinen als Höhepunkt der Veranstaltung besonders Volkmar Röhrig, der als Autor etlicher "Baumhausgeschichten“ die Kinder mit auf eine Lese-Abenteuer-Reise nahm und ihnen vermittelte, wie überhaupt eine Geschichte entsteht und wie die dann ins Buch kommt. Aber auch die Geschichten selbst kamen nicht zu kurz. Ob es sich um die innige Freundschaft zwischen einem Pferd und einem Schwein handelte oder um Oma, die ihrem Enkel im Park zeigt, wie man es Michael Ballack beim Dribbeln gleichtun kann, die Kinder waren voll dabei. Auch wenn die Kleinen dem Autor einiges an Durchsetzungskraft abverlangten, Röhrig blieb bis zum Ende am Ball und verstand seine kleinen Zuhörer in die Geschichten miteinzubinden und sich so deren Aufmerksamkeit zu sichern. Da durfte das ABC aufgesagt werden und gemeinsam erriet man einen Hexenzauberspruch.

Aber auch Maria Ruppel und Lukas Krenz, die durch das Programm führten, gewannen sehr schnell die Kleinen für sich.

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Sie stellten ihre Mitschüler Gunnar Artner, Simon Balling, Angelica Coll, Kira von Bosse, Jasmin Steiper, Saskia Schiebler,Katharina Schmitt, Juliana Eck und Lisa-Marie Schinagl vor, die zusammen mit ihnen als Lesescouts in diesem Schuljahr in die Klassen der Lesenetzwerk-Partner kommen.

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Groß war das Hallo, als Lesescouts eine Schubkarre voller Bücher auf die Bühne fuhren und Maria gemäß dem Motto „Nimm und lies!“ ankündigte: „Keiner verlässt heute diese Veranstaltung ohne ein Buch mitzunehmen.“

Die ABC-Schützen ließen sich bereitwillig von ihr und Lukas das Versprechen abnehmen, bis Anfang des nächsten Jahres das Lesen zu lernen. „Und wenn wir dann eure Klasse besuchen, dann lesen nicht wir euch vor, sondern ihr uns,“ so Lukas.

Der Arena Verlag hatte als unersetzlicher Partner des Lesenetzwerks mehr als 180 ABC-Geschichten für die Aktion gesponsert. Aber auch die Klassenlehrerinnen sollten nicht leer ausgehen. Deshalb hatte sich Thomas Struchholz, Vorstand des Förderkreises am Gymnasium und selbst Autor, spontan bereitgefunden, für jede Klasse einen Band seiner „Drontensaga“ zu stiften. „Wenn Ihr mal keine Lust auf Unterricht habt, dann könnt Ihr jetzt Eure Lehrerinnen bitten, daraus vorzulesen,“ erklärte Lesescout Maria kurzerhand.

„Diese Projektidee ist als konsequente Fortführung und Intensivierung des Lesenetzwerkgedankens zu verstehen“ betonte Projektleiterin Jutta Merwald. Mit ihren Lesescouts, die mit den Kindern auf Augenhöhe agieren und als Botschafter des Buches wesentlich authentischer bei ihnen ankommen würden als die Erwachsenen, solle den Kleinen bewusst werden, welche Bedeutung Bücher im Idealfall in ihrem Leben einnehmen können.

Begeistert von der Aktion „Nimm und lies!“ lobte und dankte am Ende Schulamtsdirektor Günter Mensch als weiterer Schirmherr allen Beteiligten für ein Erlebnis, das, wie die Lehrkräfte einhellig meinten, den Kindern lange in Erinnerung bleiben werde und dazu beitrage, erfolgreich in ihr neues Schülerleben zu starten.

„Jetzt muss ich mich sehr beeilen, dass ich das mit dem Lesen hinkriege,“ meinte denn auch die kleine Rebecca zum Abschied freimütig.

Brücken bauen von Schulform zu Schulform über das geschriebene und gesprochene Wort, das ist es, was Projektleiterin Merwald vorschwebte und mit Veranstaltungen wie dieser ist sie zweifellos auf der Zielgeraden.

 

Biografisches zu Volkmar Röhrig

Er wurde 1952 bei Leipzig geboren, wo er auf dem Bauernhof seiner Großeltern aufwuchs. Er studierte in Leipzig Germanistik. Um Geld zu verdienen, arbeitete er in der Presse im Walzwerk Hettstedt. Diese Zeit inspirierte ihn zu der Geschichte um den "Lackschuh". Bei einem Hörspielwettbewerb erhielt er einen Preis - von da an arbeitete er drei Jahre lang als Regieassistent und Kinderhörspiel-Dramaturg beim Rundfunk mit, schrieb für Film und Fernsehen, unter anderem auch für den "Polizeiruf", bevor er sich für ein Leben als freier Schriftsteller entschied.

Röhrig schrieb vor allem Kinder- und Jugendbücher. Gleich sein erstes Jugendbuch wurde ein Bestseller: In "Erste Liebe" spielte die Aids-Problematik eine Rolle - und als Lesezeichen war ein Kondom beigelegt. Das Buch war bald vergriffen.

Der Bertelsmannverlag wurde auf ihn aufmerksam und verlegte nun seine Bücher, darunter "Biggis Nr. 1" (1994), "Der Bär auf dem Hochsitz und andere verblüffende Tiergeschichten" (1995), "Sieg für Tommy" (1996), "Letzte Ausfahrt Paradies" (1997), "Romeos Traum" (1998), "Silbermond wird entführt" (1999), "Hexengeschichten" (2003) und "Delphingeschichten" (2007).. Anfang 1989 verließ er mit seiner Frau die DDR. Jetzt pendelt er zwischen Leipzig und Würzburg: In Würzburg lebt er mit seiner Frau, die als Lektorin arbeitet, in Leipzig hat er einen kleinen Verlag und eine Werbefirma.

 

Der Heilige Augustinus stand Pate für Aktion-Slogan

„Da gab es vor 2000 Jahren einen jungen Kerl, der alles cool fand, was Spaß machte. Aber irgendwann hatte er die Nase voll davon und es wurde ihm langweilig. Er wollte mit seinem Leben etwas Sinnvolleres anfangen. Und als er so herumging und nicht recht wusste, was er jetzt machen sollte, da hörte er plötzlich eine Stimme von irgendwoher und die sagte: „Nimm und lies!“ Er schlug ohne viel zu überlegen das Buch auf, das er vor sich liegen hatte. Und begann da zu lesen, wo er es zufällig aufgeschlagen hatte. Und er las und las und konnte gar nicht mehr aufhören. Und plötzlich bekam sein Leben einen Sinn und er wusste jetzt: Ein Buch, das ist es! - Ein Buch ist wie ein Schlüssel zum neuen, zum echten Leben,“ so erläuterten die Lesescouts Maria Ruppel und Lukas Krenz in ihrer Eröffnungsansprache den mehr als 200 großen und kleinen Gästen das Motto ihrer neuesten Aktion „Nimm und lies! - Bücher bauen Brücken“. Es war also kein Geringerer als der heilige Augustinus, der Pate stand für den griffigen Slogan, der die Lesenetzwerk-Partnerschulen des Gymnasiums Veitshöchheim zu dieser besonderen Veranstaltung zusammenbrachte.

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