Kickboxer Franz Josef Ulsamer erkämpft vier Goldmedaillen bei WM in Edinburgh
Franz Josef Ulsamer 8facher Weltmeister (zum Vergrößern diese Zeile bitte anklicken)
von Dieter Gürz
Kickboxer Franz-Josef Ulsamer ist Veitshöchheims erfolgreichster Sportler aller Zeiten – Bürgermeister empfing vierfachen Weltmeister von Edinburgh
Der 18jährige Veitshöchheimer Franz-Josef Ulsamer krönte seinen letzten Start in der Juniorenklasse bei den World Championships 2010 der WORLD KICKBOXING & KARATE ASSOCIATION (WKA) in Schottlands Hauptstadt Edinburgh mit vier Gold- und einer Silbermedaille. Er war damit am erfolgreichsten unter den über 2000 Teilnehmern, von denen über 100 aus Deutschland angereist waren. Der Champion holte damit bei Weltmeisterschaften in der Juniorenklasse bereits acht Gold-, eine Silber und eine Bronzemedaille
Begleitet von seinem Vater Philipp, der als Sponsor, Trainer und Betreuer fungierte, hatte er in seiner Gewichtsklasse bis 65 Kilogramm an den vier Wettkampftagen zehn Kämpfe im KO-System zu bestreiten, die er allesamt gewinnen konnte.
Wie Vater Philipp berichtete, hatte sein Junior auch gute Chancen auf den fünften Titel bei dieser WM. Diesen musste er aber wegen einer leichten Knieverletzung in der Disziplin Kickboxen im Finale am Vorabend des letzten Kampftages kampflos Artyukhov Anton aus der Ukraine überlassen, da der Bundestrainer seinen Einsatz im Teamwettbewerb am letzten Tag nicht gefährden wollte.
Im fünfköpfigen National-Team sorgte dann Franz-Josef im Finale gegen Nordirland für den Sieg-Punkt zum 3:2-Endstand.
Zuvor hatte sich der Veitshöchheimer Kampfsportler bereits Gold im Vollkontakt (Schlaggegend oberhalb Gürtel) im Finale gegen den Nordiren Glenn Mc Farlane geholt. Ebenso gelang ihm dies im Finale gegen den US-Amerikaner John Nofer in der Disziplin Original WKA (K1), bei der Schläge und Tritte erlaubt sind von der Fußsohle bis Kopf einschließlich Knie.
Das vierte Gold holte sich Franz-Josef dann im Finale gegen seinen Landsmann Alexander Bilman im Leichtkontakt. Hier kann nur leicht oberhalb Gürtellinie getreten und geschlagen werden. Wenn die Kämpfer zu hart agieren, gibt es keine Punkte und Verwarnungen.
Der vom Vater gesponserte einwöchige Aufenthalt in Schottland wurde so für Franz-Josef zum Abschluss seiner Jugendzeit im Kickboxen zu einem unvergesslichen Erlebnis, bei dem er in der Halle und auch im Hotel viele neue Freundschaften schließen konnte.
Ein einmaliger Anblick waren für den Youngster beim Anflug die sattgrünen Highlands, aus denen die 450.000 Einwohner starke Stadt mit den alten Gemäuern herausragt. Franz-Josef war mit dem deutschen Team in der Altstadt untergebracht, direkt an der historischen Royal Mile. Höchst beeindruckend war für ihn auch die Eröffnungsfeier in dem auf einem Vulkanfelsen über den Dächern der Stadt thronenden Edinburgh Castle, dessen erste Mauern im neunten Jahrhundert vor Christus erbaut wurden. Links und rechts säumten Flammen die Zugbrücke über dem Burggraben. Dudelsäcke tönten aus dem Inneren der Burg. Als sich das Tor öffnete schritten die Musikanten in Schottenröcken mit Dudelsäcken und Trommeln gefolgt von den Nationalmannschaften ein.
Franz-Josef hat im September eine Ausbildung zum Anlagenmechaniker in der Sanitär-, Heizungs- und Lüftungstechnik begonnen, so dass er in Victor Köhl’s Dragon-Gym in Würzburg nur noch dreimal pro Woche trainiert. Gleichwohl hat der höchst talentierte Ausnahmesportler die Profilaufbahn noch nicht abgeschrieben.