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Johanna Wloka, die älteste Veitshöchheimerin ist nun 102 Jahre alt

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

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von Dieter Gürz

Johanna Wloka lässt es sich auch im Alter von 102 Jahren noch gut gehen, wie die stellvertretende Landrätin Elisabeth Schäfer und Bürgermeister Rainer Kinzkofer bei ihrer Gratulation feststellen konnten.


„Um den Kopf und die Schuh‘ muss immer alles g’scheit sein“ sagt Johanna Wloka freudestrahlend zur stellvertretenden Landrätin Elisabeth Schäfer und zu Bürgermeister Rainer Kinzkofer, als diese am Samstag ins Altenheim Sankt Hedwig kamen, um der ältesten Veitshöchheimerin zu ihrem 102. Geburtstag zu gratulieren.

So war es auch keine Frage, dass die hochbetagte Dame an ihrem Jubeltag schon Punkt acht bei der Heimfriseurin auf der Matte stand, um für den angesagten Besuch schön zu sein. Auch ihre Perlenkette um den Hals durfte da nicht fehlen. Groß war dann die Freude beim Geburtstagskind, als ihr die Vize-Landrätin eine Orchideepfllanze und der Bürgermeister einen Geschenkkorb schenkten und letzterer ihr im Auftrag des Bayerischen Ministerpräsidenten ein großes Seidentuch über die Schulter legte.

Nach ihrem Lieblingsgericht gefragt, sagt sie spontan: „Ein frisches, knuspriges Kaiserbrötchen mit Butter bestrichen, dazu ein heißer Kaffee“.

„Sie war schon immer mit wenig zufrieden“ erzäählt Elisabeth Stühler, ihre beste Freundin aus Binsfeld im Landkreis Mainspessart, wo die Jubilarin nach ihrer Vertreibung aus Schlesien im Jahr 1945 eine neue Heimat fand. Hier übte sie im Hause der Großfamilie Stühler bis zum 70. Lebensjahr auch den heute nicht mehr existierenden Beruf einer Hausschneiderin aus. Ihre Augen leuchten, als sie ihren Gästen erzählt, dass sie noch mit 80 Jahren voller Stolz Elisabeths Stühlers Tochter Annalena im Kinderwagen durchs Dorf fuhr.

„Für mich war es deshalb wie die Vertreibung aus Breslau“ sagte sie wehmütig  zum Bürgermeister, als sie sich aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr selbst versorgen konnte und mit 99 ins Altenheim umziehen musste, um hier ihren letzten Lebensabschnitt zu verbringen.

Inzwischen gefällt es ihr hier aber ganz gut in ihrem Einzelzimmer mit Blick auf den schönen Gartenhof. Sie kann es gar nicht erwarten, dass neben ihrer nur halb so alten Binsfelder Freundin auch ihre 75 und 78 Jahre alten Nichten aus Leinach und Himmelstadt, die sie abwechselnd wöchentlich aufsuchen, sie an schönen Tagen ausfahren. Denn seit ihrem Oberschenkelhalsbruch im letzten Oktober kann sie sich nur noch im Rollstuhl fortbewegen. Aber geistig ist sie noch voll da, wie ihre hohen Gäste voller Bewunderung feststellen konnten.

Auf ihr langes Leben zurückblickend, bedauert sie es nicht, immer ein Single-Dasein geführt zu haben. „Dadurch habe ich mir viel Ärger erspart“ sagt sie zufrieden.

 

 

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