Overblog
Edit post Folge diesem Blog Administration + Create my blog

Gemeinde Veitshöchheim sorgt für hundertprozentige Bedarfs-Deckung bei Kindergarten- und Krippenplätzen

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Krippenraum-2a.jpg

Bürgermeister Rainer Kinzkofer inspizierte dieser Tage den Kindergarten Kuratie Heilige Dreifaltigkeit in der Gartensiedlung (mit im Bild KiGa-Leiterin Petra Langer). Der Grund: In der Kindertagesstätte soll neben den drei vorhandenen Gruppen für Regelkinder über drei Jahre mit Beginn des Kindergartenjahres im Herbst 2013 zusätzlich eine Krippengruppe für ein- und zweijährige Kinder in Betrieb genommen werden.


Volle Bedarfsdeckung in Veitshöchheim - ein Platz für alle

Ab August 2013 gilt der einklagbare Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz für Kinder vom vollendeten ersten Lebensjahr bis zur Vollendung des dritten Lebensjahres.

Mit dem Besuch im Kuratie-KiGa wollte der Bürgermeister dokumentieren, dass in Veitshöchheim alles getan werde, um diese gesetzliche Vorgabe zu erfüllen. Die Gemeinde ziehe zusammen mit den fünf örtlichen freigemeinnützigen Kindergartenträgern an einem Strang.

Veitshöchheimer Platzangebot im Kindergartenjahr 2013/2014
Kindertagesstätte

Regelkinder 4-6 Jahre

(3 Jahrgänge)

Krippenkinder 1- unter 3 Jahre

  (2 Jahrgänge)

Bilhildis 2 Gruppen = 50 Kinder
3 Gruppen (2 neu) = 36 Kinder
Kuratie 3 Gruppen = 75 Kinder 1 Gruppe  (1 neu) = 12 Kinder
Menschenskinder 2 Gruppen = 50 Kinder 1 Gruppe = 12 Kinder
AWO 2 Gruppen = 50 Kinder 2 Gruppen (1 neu) = 24 Kinder
Sankt Martin 2 Gruppen = 50 Kinder 1 Gruppe = 12 Kinder
gesamt

11 Gruppen

= 275 Kinder

8 Gruppen = 96 Kinder

(1 1/2 fach belegt = 144 Kinder) 

+ Tagesmütter (z.Zt. 13) + auswärtige Unterbringung (z.Zt. 6) = 163

Kinder lt. EWO-Statistik

(Jahrgänge)

1.8.2009 - 31.7.2010: 90

1.8.2008 - 31.7.2009: 78

1.8.2007 - 31.7.2008: 97

gesamt: 265

 

1.8.2010 - 31.7.2011: 92

1.8.2011 - 31.7.2012: 72

gesamt: 164

 

Wie aus der Tabelle zu ersehen ist, kann die Gemeinde laut Bürgermeister ab September 2013 den Bedarf an Kindergartenplätzen für alle Kinder ab einem Jahr bis zum Schulalter sogar hundertprozentig decken.

Für die 265 hier wohnenden Regelkinder gibt es bei 275 Plätzen sogar eine Überdeckung, die derzeit noch von den Trägern mit der Betreuung von Schulkindern aufgefangen wird.

Obwohl es im Ort nur vier genehmigte Krippen mit je zwölf Plätzen gibt, werden dort derzeit gleichwohl  91 Kinder unter drei Jahren betreut. Die Plätze sind nämlich aufgrund unterschiedlicher Besuchszeiten eineinhalbfach belegt. Hinzu kommen noch 13 von Tagesmüttern betreute Krippenkinder und sechs sind auswärts untergebracht. Zusammen sind dies derzeit 110 betreute U3-Kinder, was eine Bedarfsdeckung von 68 Prozent ergibt.

Bei den Krippenkindern wird nun aufgrund der Aktivitäten der Gemeinde ab Herbst 2013 die Anzahl der Gruppen von vier auf acht verdoppelt.  Wenn die dann zur Verfügung stehenden 96 Krippenplätze wie bisher eineinhalbfach belegt werden, kommen 144 Kinder unter. Rechnet man hier noch die Tagesmütterkinder und auswärtige Unterbringungen hin zu, können alle derzeit in Veitshöchheim wohnenden 164 Krippen-Kinder unterkommen, die am 1. August 2013 ein Jahr alt sind. Dies ist eine Bedarfsdeckung von 100 Prozent.


Maßnahmen im Einzelnen:

  • Beim Neubau der Kindertagesstätte St. Bilhildis der katholischen Kirchenstiftung St. Vitus mit 50 Kindergarten- und 24 Krippenplätzen entsteht eine zusätzliche Krippengruppe. Die Baukosten von zwei Millionen Euro finanzieren der Freistaat Bayern 817.000 Euro, die Gemeinde 658.000 Euro und die katholische Kirche 557.000 Euro. Der Neubau soll Ende Juni eingeweiht werden. Die während der Bauzeit in den ehemaligen Räumen der Sozialstation im Bilhildishaus will der Trägerverein beibehalten, so dass ab Herbst vom Bilhildiskindergarten drei Krippengruppen betrieben werden.
  • Der Ortsverein der Arbeiterwohlfahrt (AWO) macht heuer sein STARKE KINDERhaus in der Steinstrasse 8 für 940.000 Euro zukunftsfähig. Vorgesehen ist zum einen im Westen ein Anbau für eine zweite Krippengruppe und zum anderen wird der Altbau energetisch saniert und funktional verbessert und auch der Außenspielbereich neugestaltet..

    Zur Finanzierung wurde ein Staatszuschuss von 481.000 Euro beantragt. Auf die Gemeinde entfallen Kosten von   225.000  Euro und auf die AWO von 234.000 Euro.


  • Im Gegensatz zu Bilhildis und AWO kann im Kuratiekindergarten aufgrund der laut Kindergartenleiterin Petra Langer phänomenalen räumlichen Verhältnisse mit relativ wenig Aufwand eine zusätzliche Krippengruppe eingerichtet werden.
    • Wie der Bürgermeister bei seinem Besuch sehen konnte, muss nicht angebaut sondern nur umgruppiert werden. Das Haus verfügt nämlich über ein großzügig gebautes Obergeschoss, bei dem im Rahmen der Dachsanierung vor wenigen Jahren die offenen Räume der Galerien geschlossen wurden.
    • Dadurch ist hier nun in mehreren aneinander angrenzenden Räumen genügend Platz für die dritte Kindergarten-Regelgruppe, die im nördlichen Bauteil der Kinderkrippe weichen muss. Diese verfügt sogar über einen separaten, ebenerdigen Zugang von der Straße. Mit Leichtigkeit kann nach Langers Worten auch ein Kinderwagenparkplatz geschaffen werden. Nur wenig Änderungen sind auch im Sanitärraum notwendig. Dieser erhält einen Wickelplatz, ein Waschbecken wird in ein Wannenbecken umgebaut und die Toilettensitze mit Podesten versehen. So verbleibt noch das zu beschaffende Mobiliar, für das der Freistaat einen Zuschuss von 15.000 Euro gibt.
    • Sehr erfreulich für den Bürgermeister: Im Verhältnis zu einem Anbau entstehen für die Einrichtung der Krippe nur geringe Kosten, so dass ein höherer Zuschuss der Gemeinde wohl nicht notwendig ist. Den für  die Krippenkinder notwendigen Außenspielbereich will die KiGa-Leiterin mit Vereinshilfe realisieren. Im neuen Krippenraum kann das Zwischen-Podest beim Aufgang zur Galerie als Rückzugsbereich genutzt werden. Der Zugang zur oberen Galerie bleibt aber den Krippenkindern verwehrt. Langer will diese aber nicht leer stehen lassen, sondern per Wanddurchbruch einen Zugang für die Regelkinder ermöglichen, den diese dann in Randzeiten nutzen können.
    • Wie die Leiterin dem Bürgermeister berichtet, hat die Fachaufsicht beim Kreisjugendamt und auch der Brandschutzrat des Landkreises bereits grünes Licht für die geplanten Umnutzungen signalisiert, ebenso auch der Berater für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. 
    • Die genauen Kosten will der beauftragte Architekt bis Ende Februar vorlegen.Für die Krippe muss der Träger zusätzlich eine Fachkraft einstellen.
    • Trotz der Überdeckung  laut Tabelle möchte Langer die Betriebserlaubnis für die drei Regelkind-Gruppen bei behalten. Der Ansturm und die Anfragen beim Tag der Offenen Tür am letzten Wochenende seien nämlich phänomenal und nicht nur die Krippenplätze für Kinder ab einem Jahr sehr begehrt gewesen.

Das Fazit von Bürgermeister Kinzkofer: "Wir haben alles Notwendige zur Bedarfsdeckung in die Wege geleitet." 

  • Erheblich sind laut Bürgermeister aber nicht nur die Investitionen in die beiden Baumamßnahmen, sondern auch die laufenden Aufwendungen der Gemeinde für den Betrieb der örtlichen Kindergärten. So kostet bei fünf bis sechs Stunden täglicher Betreuung der Gemeinde im Jahr ein  Krippenkind  2.762 Euro, ein Regelkind 1.381 Euro und ein Schulkind 1.657 Euro.
  • Unklar ist für alle Beteiligten noch, wie sich ab August 2013 das Betreuungsgeld auf die Nachfrage nach Krippenplätzen auswirkt. Wie die von Petra Langer am Tag der Offenen Tür geführten Gespräche ergaben, gebe es auch so nach wie vor noch eine beträchtliche Anzahl von Eltern, die ihr Kind erst mit drei Jahren in den Kindergarten schicken wollen.

Kommentiere diesen Post