Ein Glückstag für Sankt Vitus - Bilhildiskindergarten feierte Neubau-Segnung und 40jähriges Jubiläum
Gleich drei Anlässe zu feiern gab es am Sonntag für die Katholische Kirchengemeinde Sankt Vitus und den Bilhildiskindergarten: Die Segnung des fast fertigen Neubaus mit 50 Kindergarten- und 24 Krippenplätzen, die Einweihung des "alten" Bilhildiskindergartens an gleicher Stelle vor 40 Jahren und 145 Jahre Kindergartengeschichte, denn 1868 wurde im Altort die erste Kinderbewahranstalt durch die Maria Stern Schwestern eröffnet.
Zum Festtag hatte sich viel Prominenz eingefunden: im Bild erheben sich zur Segnung des Neubaus durch Pfarrer Robert Borawski die Ehrengäste v.r.n.l. stellvertretende Landrätin Elisabeth Schäfer, Domkapitular Clemens Bieber, Regierungspräsident Paul Beinhofer, Bürgermeister Rainer Kinzkofer, Professor Wolfgang Fischer (Planer), KiGa-Leiterin Angelika Vey-Rossellit und Landtagspräsidentin Barbara Stamm.
Der Festtag begann mit einem Festgottesdienst in der Vituskirche mit Domkapitular Clemens Bieber, bei dem die Kleinen nach dem Motto "Folge mir nach" im Mittelpunkt standen und ihn auf vielfältige Art und Weise mit Rollenspielen, Tänzen und Dankesliedern aktiv mit gestalteten.
Die Kirchenband Kon-Tiki begleitete den Gottesdienst musikalisch mit viel Elan und Lebensfreude versprühend.
Neubau Segnung
Auch der Musikverein war präsent und geleitete mit Blasmusik die Festschar zum Neubau zur Segnung.
Hier hießen eine Kinder-Abordnung vor dem Haus und im Mehrzweckraum Marc Doßler als zweiter Vorsitzender des Bilhildis-Kindergartensvereins die Ehrengäste herzlich willkommen, die alle ein Grußwort sprachen, so Bürgermeister, Regierungspräsident, stellvertretende Landrätin, Architekt und Domkapitular Bieber.
Dank-Geschenke gab es u.a. für Planer, KiGa-Leiterin und Sponsoren.
Geschenke überreichten Landtagspräsidentin Barbara Stamm und die SPD-Fraktion.
Bevor der Pfarrer die Segensgebete sprach und den Segen spendete, hatten auch die Kleinen nochmals ihren Auftritt.
Grußworte
Zweiter Kindergartenvereins-Vorsitzender Marc Dossler:
Marc Dossler lobte die hervorragende und vertrauensvolle Zusammenarbeit der Gemeinde mit den fünf Kindergarteneinrichtungen im Ort. Auch die Beratung durch das Kreisjugendamt und die Regierung von Unterfranken sowie mit der Bischöflichen Finanzkammer sei absolut partnerschaftlich verlaufen. So könne nun die Gemeinde bei den Krippenplätzen im August dieses Jahres eine hundertprozentige Bedarfsdeckung vorweisen. Aufgrund der wunderbaren Zusammenarbeit habe der Kindergartenverein sich gerne bereit erklärt über die zwei Krippen im Neubau hinaus noch in den alten Sozialstationsräumen eine dritte Krippe zu betreiben. Gemeinsam mit den Kindertagesstätten der Kuratie und der AWO könne so der Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz erfüllt werden.
Auf dem Foto oben überreicht Doßler dem Bürgermeister als Erstem die Festschrift.
Er dankte auch der Kindergartenmutter Steffi Wehr für deren gelungene Gestaltung, ebenso auch Maria Ziegler-Lutz für die Erstellung der Plakate und Einladungen.
Bürgermeister Rainer Kinzkofer:
Der Bürgermeister sprach denn auch von einem Glückstag gleichermaßen für die Katholische Kirchenstiftung Sankt Vitus und für die Gemeinde. Das Ortsoberhaupt bedankte sich besonders bei Professor Wolfgang Fischer und seinem Team für die ideale Realisierung energetischer und funktionaler Gesichtspunkte. Der Außenbezug zu historischen Gebäuden sei vorbildlich, die Eingangssituation hervorragend gelöst, die Raumökonomie übersichtlich, das Haus offen konzipiert sowohl in der Bauweise als auch als multifunktionales Familienkompetenzzentrum. Weitere Pluspunkte seien die Nutzung von Erdwärme, die Begrünung des Flachdaches und die Verwendung von Holz als elementaren Baustoff. Bis Ende dieses Jahres seinen nun alle fünf Kindergärten in dder Gemeinde räumlich auf den neuesten Stand gebracht. Kinzkofer wünschte der KiGa-Leiterin Angelika Vey-Rossellit und ihrem Team eine nachhaltige Erziehung und dass sie, wie Domkapitular Clemens Bieber in seiner Predigt wünschte, die Kinder hell wach machen und miteinander auf die Schule und das Leben vorbereiten.
Regierungspräsident Dr. Paul Beinhofer:
Als Veitshöchheimer Mitbürger habe er mit Freude das Wachsen und Gelingen des Neubaus mitverfolgen können. Dies sei heute ein großer Tag für Veitshöchheim. So voll wie heute sei die Kirche höchstens noch an Weihnachten gewesen. Der Staat beteilige sich mit über 40 Prozent an den Gesamtkosten von 2,2 Millionen Euro und den Rest teilen sich Kirche und Gemeinde. In die Kinder zu investieren, bedeute in die Zukunft zu investieren. Erziehung finde natürlich in erster Linie dann in persönlichem Kontakt statt. Das KiGa-Team und ihre Leiterin seien jedoch sehr couragiert drauf und Garant dafür, dass dies geschieht, wie dies auch der heutige Festtag beweise. Beinhofer freute sich, dass dies in einem christlichen Kindergarten geschieht, denn der Staat könne die Werte nicht schaffen, auf denen wir alle in der Gemeinschaft und der Gesellschaft angewiesen sind. Ein Kindergarten der aus christlichem Geist geleitet und angeführt werde, sei für unsere Zukunft ein wichtiger Segen.
Stellvertretende Landrätin Elisabeth Schäfer:
Der rechtzeitig zum neuen Kindergartenjahr fertige Neubau sei ein Anlass, alle Beteiligten besonders stolz und glücklich zu machen. Besonders gut gefalle ihr als engagierte Sozialpolitikerin, dass der Kindergarten dann einen neuen Weg zum Kompetenzzentrum für Familien einschlagen wolle. Schäfer: "Dies ist ein Weg, den kurz oder lang alle Kindertageseinrichtungen beschreiten müssen." Junge Familien müssten sich bei der Wohnortsuche am Arbeitsplatz orientieren. Dazu gehöre eine verlässliche Kinderbetreuung. Hier sei Veitshöchheim vorbildlich. Es sei wichtig, jungen Familien in allen Bereichen Unterstützung zu kommen zu lassen wie Beratungsangebote, Elterntreffs und noch vieles mehr. Der Bilhildiskindergarten sei hier nicht zuletzt dank des Engagements seiner Leiterin sehr gut aufgestellt.
Domkapitular Clemens Bieber:
Als erster Vorsitzender des Caritasverbandes für die Diözese Würzburg und Vorsitzender des Bundesverbandes der 10.000 Katholischen Tageseinrichtungen für Kinder (KTK) gratulierte Bieber zu dem sehr mutigen, zukunftsweisenden und pädagogisch sehr klug gebauten Bauwerk, aber auch zu 145 Jahren Kindergartengeschichte in Veitshöchheim. Bieber lobte die Gemeinde, dass sie dem Prinzip der Subsidiarität nachfolge, in dem sie freie Kräfte bündelt und dadurch deutlich mache, dass die Bürger selber wesentlich zur Lebensqualität beitragen. So bekomme man heute nicht nur ein schönes, fast fertig gestelltes Haus zu sehen, sondern könne erleben, wie wohltuend es für eine Gemeinde ist, wenn sich Menschen ehrenamtlich engagieren und mehr tun als ihre Pflicht. Dafür gelte es Dank zu sagen, denn dies sei ein wesentlicher Beitrag zur Lebensqualität dieses Ortes.
Seitens des Caritasverbandes überreichte Bieber der KiGa-Leiterin ein Geld-Kuvert, um sich damit den einen oder anderen Wunsch für die pädagogische Arbeit zu erfüllen, der ansonsten zu kurz käme.
Professor Wolfgang Fischer:
Fischer bedankte sich beim Bischöflichen Bauamt für die Durchführung von Architektenwettbewerben, denn dadurch bekomme man die vermeintlich besten Lösungen und für die Architekten sei dies ein Anzreiz, ihr Bestes zu geben.
Er habe versucht in seinem Entwurf einzuarbeiten, dass hier im alten Kindergarten trotz der großen Sanierungsbedürftigkeit sehr engagiert und mit Herz gearbeitet werde. So habe man Außenräume geschaffen, die sehr gut nutzbar sind, wie den öffentlichen Platz vor dem Haus im westlichen Eingangsbereich, den ruhigen Hof nach Nordwesten zum Raum der Stille hin und den gut für Spiele nutzbaren Garten vor den Gruppenräumen im Süden. Im Inneren sei der Mehrzweckraum der Marktplatz, von dem die Gassen weg gehen zu den Gruppenräumen. Ziel sei ein möglichst abwechslungsreiches Leben in einem einfachen, kubischen, zurückhaltenden Baukörper zu ermöglichen. Priorität sei für ihn als Planer gewesen, die Räume ruhig und gut nutzbar zu gestalten, dass sie gut belichtet und vielfältig, aber nicht überfrachtet sind, aber genug Raum für das Leben und die Entwicklung der Kinder geben.So gebe es hohe und niedrige Räume, Räume für Versammlung und für Rückzug. Es wurde mit Materialien gebaut, die ökologisch und nachhaltig sind. Es gibt eine leistungsfähige Erdwärmepumpe, die zu deutlich weniger Verbrauchskosten führt. Die Kosten konnten laut Fischer trotz Hochkonjunktur im Bausektor und auch der Bauzeitplan einigermaßen eingehalten werden. Ende Juli sollen dann alle Bodenbeläge und auch das Mobiliar eingebaut sein und die Außenanlagen im August fertig gestellt werden.
Nach zweieinhalb Stunden Programm hatten alle Festbesucher großen Durst und einen Mordshunger. Die fleißigen Helfer der Kirchenverwaltung hatten sich am Haus der Begegnung auf den großen Ansturm zum Mittagessen eingestellt und alle Hände voll zu tun, während der Musikverein mit Blasmusik unterhielt.
Schon kurz nach dem Mittagessen wartete auf die Gäste ein weiteres Highlight: Das Bilhildis-Erzieherteam hatte sich im großen Saal komplett versammelt, um als lebendiger Bühnenvorhang für das Stück "Hexe Pickelchen und die Hexenprüfung" zu agieren,
das die ehemalige Theatergruppe St. Bilhildis 24 Jahre nach seiner Erstaufführung im Jahre 1989 nochmals in Originalbesetzung von damals darbot.
Es wirkten mit v.l. Angelika Vey-Rossellit, Bärbel Stach, Werner Wagenhöfer, Antje Risse und Burkard Löffler.
Nach dem Theaterstück gab es noch weitere Angebote für Jung und Alt.