Eigenheimer pflanzten einen Feldahorn, den Jahresbaum 2015, die 28. Baumart am Veitshöchheimer Weg der Jahresbäume
Die neueste Errungenschaft am Veitshöchheimer Jahresbaumweg nördlich der Gartensiedlung ist ein Feld-Ahorn (Acer campestre), der von einer gleichnamigen Stiftung in Berlin gekürte Baum des Jahres 2015.
Ihn pflanzten Mitglieder des Eigenheimerbundes rechtzeitig vor Wintereinbruch mit ihrem Vorsitzenden Herbert Mennig an der Spitze und der Hilfe des Gemeindegärtners Ralf Emmmerling und von "Baumpabst" Ernst Wolfert aus den eigenen Reihen.
Der kleine Bruder heimischer Ahornarten ist als mittelgroßer Baum selten mitten im Wald zu finden, eher in den Randgebieten. Der Feld-Ahorn ist eine Baumart, die laut Juroren „oft übersehen oder vergessen wird“. Der Feld-Ahorn ist klein und oft mehrstämmig. Er kann rund 20 Meter in die Höhe wachsen und 200 Jahre alt werden, eignet sich aber auch für Heckenpflanzungen.In früheren Zeiten galt er als Speisebaum. Er gilt als wertvolles Vogelschutzgehölz und Deckungspflanze in der offenen Feldflur. Aufgrund der geringen Mengen an Holz ist er zwar wirtschaftlich unbedeutend, wird aber wegen der schön gemaserten Stamm- und Wurzelabschnitte gern für Furniere und Intarsien verwendet.
Derzeit, so die Stiftung „Baum des Jahres“, mache der Feldahorn als Straßenbaum Karriere. Denn er bleibt relativ klein, eignet sich daher auch für enge Straßen und Gärten, ist salz-, immissions- und ozontolerant.. Außerdem vertrage er Bodenverdichtung und Hitze.
Den Jahresbaum 2015 spendeten die Ehepaare Otmar und Gisela Wald und Paul und Rosemarie Seubert anlässlich der Feier ihrer Goldenen Hochzeit, die ihn mit einem Glas Wein angossen. Das Baumloch hatte der Gemeindegärtner Ralf Emmerling ausgehoben.
Eine Ersatzpflanzung erfolgte auch für die von Christa und Heinz Bernd im Vorjahr gespendete Traubeneiche, den Jahresbaum 2014. Diese hatte eine Borkenkäferart befallen.
Ersetzen ließ auch der FC-Bayern-Fanclub Veitshöchheim die von ihm bei der großen Pflanzaktion im Jahr 2008 gespendete Schwarzerle, den Baum des Jahres 2003. Der trockene Standort auf der Höhe war der Schwarzerle trotz regelmäßiger Wässerung durch Bauhof und Feuerwehr nicht bekommen.
Der Veitshöchheimer Jahresbaumweg - ein attraktives Ausflugsziel
Mit der alljährlichen Proklamation eines „Baumes des Jahres“ soll entweder auf die Seltenheit einer Baumart, auf die Gefährdung durch neuartige Waldschäden oder Baumkrankheiten, auf die Bedeutung eines Baumes für die Menschen oder auf die Relevanz der Bäume für ein Ökosystem hingewiesen werden. Die Stieleiche war 1989 der erste so ausgezeichnete Baum, der aufgrund seiner Bedrohung durch neuartige Waldschäden ausgewählt wurde. Alle seitdem gekürten Bäume sind auf dem Veitshöchheimer Weg vertreten und durch ein Täfelchen beschrieben.
Der Eigenheimerbund sieht es als seine Aufgabe an, so betonte Eigenheimer-Vorsitzender Herbert Mennig, im Sinne der Nachhaltigkeit für die jährliche Ergänzung des Jahresbaumweges mit dem neu gekürten Baum und auch für den Ersatz eingegangener Bäume zu sorgen.
So ließ es sich denn auch Bürgermeister Jürgen Götz trotz übervollem Terminkalender nicht nehmen, der Pflanzaktion beizuwohnen und den Eigenheimern für ihr Engagement für das Gemeinwohl ganz herzlich zu danken.
Der von der Gemeinde in den Ausgleichsflächen des Baugebietes Speckert VI im Rahmen der mit der Goldmedaille gekürten Aktion "Veitshöchheim blüht auf" 2008 angelegte „Weg der Jahresbäume“ ist längst zu einem Lehrpfad und beliebten Spazierweg geworden, zumal man hier von den aufgestellten Ruhebänken einen herrlichen Blick ins Maintal bis nach Erlabrunn genießen kann. Er führt auch durch einen Streuobstpflanzungsversuch der LWG und beinhaltet aus Vogelsicht auch eine Wildsträucherhitparade.
Zusammen mit dem Fächerbaum als Jahrtausendbaum sind auf dem Jahresbaumweg nun schon 28 Baumarten vertreten und mit einem Täfelchen gekennzeichnet und beschrieben..
Es sind dies:
Jahr | Art | Botanischer Name |
2015 | Feldahorn | Acer campestre |
2014 | Traubeneiche | Quercus petraea |
2013 | Wildapfel | Malus sylvestris |
2012 | Europäische Lärche | Larix decidua |
2011 | Elsbeere | Sorbus torminalis L. |
2010 | Vogelkirsche | Prunus avium L. |
2009 | Bergahorn | Acer pseudoplatanus L. |
2008 | Walnuss | Juglans regia L. |
2007 | Waldkiefer | Pinus sylvestris L. |
2006 | Schwarzpappel | Populus nigra L. |
2005 | Rosskastanie | Aesculus hippocastanum L. |
2004 | Weißtanne | Abies alba MILL |
2003 | Schwarzerle | Alnus glutinosa L. |
2002 | Wacholder | Juniperus communis L. |
2001 | Esche | Fraxinus excelsior L. |
2000 | Sandbirke | Betula pendula Roth |
1999 | Silberweide | Salix alba L. |
1998 | Wildbirne | Pyrus communis L. |
1997 | Eberesche | Sorbus aucuparia |
1996 | Hainbuche | Carpinus betulus L. |
1995 | Spitzahorn | Acer platanoides L. |
1994 | Eibe | Taxus baccata L. |
1993 | Speierling | Sorbus domestica L. |
1992 | Bergulme | Ulmus glabra Huds. emend. Moss |
1991 | Sommerlinde | Tilia platyphyllos Scop. |
1990 | Rotbuche | Fagus sylvatica L. |
1989 | Stieleiche | Quercus robur L. |