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Christiane und Heinrich Heydenreich feiern heute Eiserne Hochzeit

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

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Auf ein erfülltes Leben trotz vieler "Nackenschläge" blicken Christiane und Heinrich Heidenreich zurück, wenn sie heute am ersten Weihnachtsfeiertag im Kreis ihrer beiden Kinder, fünf Enkeln und drei Urenkeln  das Fest der Eisernen Hochzeit feiern. Wie die öffentlichen Gratulanten Bürgermeister Rainer Kinzkofer (li.) und stellvertretender Landrat Stefan Wolfshörndl (re.) bei ihrem Besuch bewundernd feststellen konnten, erfreut sich das Jubelpaar noch guter Gesundheit. Die beiden 90jährigen können noch ihren Haushalt in ihrem Einfamilienhaus und auch die Einkäufe selbstständig erledigen. 

Gleich zweimal auf der Flucht war Christiane Heydenreich, geborene Warmer. Die in Märzdorf in Niederschlesien gebürtige Guts- und Gastwirtschaftstochter hatte nach dem zweiten Weltkrieg nach der Vertreibung durch die Russen aus ihrer Heimat im thüringischen Römhild zunächst eine neue Bleibe auf einem Gut mit Pferden gefunden.  Hier lernte sie den einheimischen Witwer Heinrich Heydenreich kennen, dem sie seit der Hochzeit am 25. Dezember 1947 bis heute treu zur Seite steht.

Heinrichs erste Ehefrau aus Stolpmünde, die er während des Krieges 1944 kennengelernt hatte, war schon wenige Monate nach der Eheschließung und der Geburt eines Sohnes durch eine damals unheilbare Krankheit gestorben. Bereits als Zwölfjähriger hatte er mit ansehen müssen, wie seine Mutter bei einem  Verkehrsunfall vor dem Haus  getötet wurde.

Durch diese Schicksals-Schläge ließ sich Heinrich jedoch nicht beirren, auch nicht durch das DDR-Regime, das die Verstaatlichung des Glaserei-Betriebes seines Vaters in Römhild androhte.

So ist er auch heute noch froh über seinen Entschluss, 1951 im Westen Arbeit zu suchen. Nach beruflichen Stationen im nahe liegenden Bayern, im Schwarzwald und zuletzt in der Schweiz verweigerten ihm die DDR-Behörden 1953 die Einreise in die Heimat. Seine Ehefrau ergriff deshalb noch im gleichen Jahr mit dem inzwischen achtjährigen Sohn und der fünfjährigen Tochter die Flucht über Westberlin. Nach mehreren Lageraufenthalten fanden sie eine Bleibe in Weil am Rhein an der Schweizer Grenze.

Nach zehnjähriger beruflicher Erfahrung in Basel und Aufstieg zum Werkmeister zog Heinrich Heydenreich mit seiner Familie 1962 nach Veitshöchheim um. Hier übernahm der leidenschaftliche Fensterbauer die ausgeschriebene Stelle des technischen Betriebsleiters der Schreinerei Grünwald, die er auf Türen-, Fenster- und Fassadenbau umstellte und mit über 60 Mitarbeitern zum damals größten Betrieb im Ort entwickelte. 1985 musste er dann im Alter von 62 Jahren miterleben, wie die Firma trotz guter Auftragslage schließen musste. Dies war sehr hart für ihn, war er doch quasi mit dem Betrieb verheiratet, setzte sich häufig 16 Stunden am Tag dafür ein, neue Aufträge zu ordern und abzuwickeln. So hatte Heinrich bis auf die auch heute noch regelmäßigen Stammtisch-Besuche keine Zeit für Hobbies. Christiane dagegen war stets häuslich und ging neben der Haushaltsführung ihrer Vorliebe für Handarbeit, Stricken und Nähen nach.

In Veitshöchheim hat sich das Ehepaar sofort zu Hause und stets sehr wohl gefühlt. Hier erfüllten sich die Eheleute 1977 im neuen Baugebiet Schenkenfeld auch ihren Wunsch nach einem Einfamilienhaus.

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