Rainer Kinzkofers imposante Bilanz bei seinem letzten gemeindlichen Neujahrsempfang - Herbert Mennig besonders geehrt
Erstmals und letztmals ging am Sonntagmorgen der traditionelle Neujahrsempfang der Gemeinde im durch die Ortskullisen toll geschmückten Haus der Begegnung über die Bühne. Es klang etwas Wehmut aus den Worten von Bürgermeister Rainer Kinzkofer, als er sich bei Pfarrer Robert Borawski für das gewährte Asyl bedankte. Es war nämlich Kinzkofers letzter Neujahrsempfang, seit er 1986 im Amt ist.
Schätzungsweise 400 Bürger, darunter die Vertreter fast aller örtlichen Vereine, hieß das Ortsoberhaupt zusammen mit seinen beiden Stellvertretern Oswald Bamberger und Michael Birk per Handschlag willkommen.
Alle Besucher nutzten die Gelegenheit, um sich gegenseitig ein gutes neues Jahr zu wünschen, sich über die aktuelle Lage der Gemeinde zu informieren und miteinander ins Gespräch zu kommen,
während Gemeindebedienstete gratis Getränke und Gebäckstangen servierten.
Ein Ensembele der "Fränkischen Herolde Neubrunn", Deutscher Meister 2013 der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände, sorgte mit einer mehrstimmigen Fanfare für eine imposante Eröffnung des offiziellen Teils der Empfangs.
Der Bürgermeister freute sich, neben der Geistlichkeit des Ortes auch zahlreiche Vertreter überörtlicher Einrichtungen und der örtlichen Schulen willkommen heißen zu können. Gekommen war so aus der Kaserne der stellvertretende Divisionskommandeur Brigadegeneral Ernst-Otto Berk, wo bis 30. Juni 2014 die Division Luftbewegliche Operationen aufgelöst und bis zum Jahresende die 10. Panzerdivision in Betrieb genommen wird, die bis dahin übergangsweise „Division Süd“ heißt.
Fast zeitgleich mit Kinzkofer geht nach 15 Jahren an der Spitze des örtlichen Berufsförderungswerkes Würzburg (BFW) auch Geschäftsführer Alfred Schulz in den Ruhestand. Neues konnte der Bürgermeister auch von Direktor Andreas Halbig vom Don Bosco-Berufsbildungswerk vermelden. Dieser bewerkstelligte für 1,5 Millionen Euro die Erweiterung des Markushofe in Gadheim um ein Internatsgebäude mit 24 Appartements, in dem nun von ADHS betroffene junge Erwachsene eine IT-Ausbildung für den ersten Arbeitsmarkt erhalten. Von der Energieversorgung Lohr-Karlstadt und Umgebung (vertreten durch Geschäftsführer Peter Tiefenthaler), kam die Nachricht, dass 2014 in Veitshöchheim die Strompreise konstant bleiben und von Team Orange (vertreten durch Betriebsleiter Alexander Pfenning) die Kunde von einer Senkung der Müllgebühren. Außerdem werden nun die gelben Säcke nicht mehr am Monntag, sondern am Donnerstag abgefahren.
Der Bürgermeister rief dann in seinem Rückblick die kulturellen und gesellschaften Events in Erinnerung wie Konzerte, Ausstellungen, Theater- und Kabarettveranstaltungen, Vereins- und sonstige Jubiläen, die gemeindliche Sportlehrung, Partnerschafts- und Jugendarbeitsaktivitäten sowie die 25. Fernsehsendung "Fastnacht in Franken" aus Veitshöchheim.
Wie schon bei der Bürgerversammlung im November und auch bei der Jahresabschlusssitzung des Gemeinderates im Dezember informierte er auch über das 13,2 Millionen Euro teure Bauprojekt Mainfrankensäle, die Baugebietsausweisungen "Sandäcker" und "Gewerbegebiet Ost" und den Sachstand beim Mainsteg, dessen Fertigstellung nicht vor Mitte 2017 zu erwarten ist. Ebenso sei auch der Baubeginn für die Lärmschutzwände entlang der Bahnlinie erst für 2016 anvisiert. Besonders stellte Kinzkofer die Aktiviäten des gemeindlichen Klimaschutzmanagers Jochen Spieß heraus. Weiter stellte er vor die neuartige Urnen-Anlage "Lebensfluss" im Waldfriedhof, die geplante Mainseglerclubanlage mit Slipstelle und öffentlichem Steg sowie das vom Agenda21-Arbeitskreis mit ausgearbeitete Konzept der Walderlebnisorte. Besonders stolz ist das Ortsoberhaupt, dass auch aufgrund der gemeindlichen Förderung der Kindereinrichtungen von Bilhildis, AWO und Kuratie mit insgesamt einer Million Euro in den letzten beiden Jahren nun im Ort für jedes Kind im Alter von einem bis drei Jahre ein Krippenplatz zur Verfügung steht. Zur Zeit liege der Anteil dieser Altersgruppe, die eine Betreuung beanspruchen, bei 76 Prozent.
Trotz der heuer getätigten Rekordinvestitionen von 10,9 Millionen Euro verfüge die Gemeinde am Jahresende noch über 8,2 Millionen Euro Rücklagen. Berücksichtigen müsse man dabei, dass die Gemeinde heuer für den Erwerb von Grundstücken im Bereich der neuen Bebauungspläne "Gewerbegebiet Ost" und "Sandäcker" 3,34 Millionen Euro für 76.700 Quadratmeter ausgegeben habe, was ebenfalls eine Rücklage für die Zukunft sei. Das Netto-Gemeindevermögen ist in den 28 Jahren seiner Ende April 2014 zu Ende gehenden Amtszeit von 30 auf 110 Millionen angewachsen.
Nach seinen Dankesworten an alle, die zur erfolgreichen Bilanz beitrugen, forderte er alle Beteiligten angesichts des aktuellen Wahlwettstreits zu einem sachlichen und fairen Ringen um die Wählergunst auf.
Link auf alle beim Neujahrsempfang präsentierten Folien (pdf.Datei)
Ehrung Herbert Mennig
Ehrungsfoto v.l. Bürgermeister Rainer Kinzkofer, Herbert Mennig mit Gattin Elisabeth und zweiter Bürgermeister Oswald Bamberger
Für Bürgermeister Rainer Kinzkofer ist es seit seinem Amtsantritt im Jahr 1986 guter Brauch, alljährlich beim Neujahrsempfang der Gemeinde Persönlichkeiten vorzustellen und zu würdigen, die bislang jahrzehntelang selbstlos für das Gemeinwohl tätig waren, ohne dafür unbedingt Dank zu erwarten. Kinzkofer:"Bürger einer Gemeinde zu sein, bedeutet neben Rechten auch die Pflicht und Bereitschaft zur Mitverantwortung."
Als ein solches Beispiel und Vorbild zeichnete das Ortsoberhaupt nun am Sonntag im Haus der Begegnung vor großer Kulisse Oberamtsrat a.D. Herbert Mennig aus.
Der auch heute noch als Eigenheimerbund-Vorsitzende aktive 75jährige lebe seit Jahrzehnten Tugenden vor, ohne die unser Gemeinschaftssystem nicht so funktionsfähig wäre.
Der ehemalige Leiter der Standortverwaltung Würzburg (1996 bis 2000) war in Veitshöchheim von 1984 bis 1996 kommunalpolitisch als CSU-Gemeinderat und im Rechnungsprüfungsausschuss aktiv, zuletzt sechs Jahre als stellvertretender Bürgermeister. Seit 2006 zeichnet er als Vorsitzender durch sein tolles Engagement und einer Vielzahl von Aktivitäten für den Riesenaufschwung des Eigenheimerbundes verantwortlich. Er steigerte dessen Mitgliederzahl von 530 auf aktuell 800 und damit zum größten Eigenheimer-Verein in Unterfranken und zum zweitgrößten Verein im Ort. Seit über zehn Jahren ist Mennig auch Fahrer des Gemeindebusses für Senioren-Einkaufsfahrten. Er ist auch Gründungsmitglied und war 21 Jahre lang stellvertretender Vorsitzender und Schatzmeister des Traditionsverbandes der 12. Panzerdivision. Von 1984 bis 1991 stand er der Tennisgemeinschaft n der Kaserne vor und war von 1986 bis 2001 verantwortlicher Revisor der Turngemeinde Veitshöchheim. Von 1981 bis 2006 fungierte er daneben als Schatzmeister des CSU-Ortsvereins und auch elf Jahre als ehrenamtlicher Richter. Der gebürtige Gemündener hatte sich auch neun Jahre im Kirchenvorstand der Gnadenkirche in der Sanderau in Würzburg engagiert, ehe er 1977 mit Frau Elisabeth und seinen beiden Töchtern im neuerbauten Eigenheim im Veitshöchheimer Schenkenfeld heimisch wurde.
Bürgermeister Kinzkofer wünschte allen Anwesenden zum Schluss seiner Rede Glück, Gesundheit und Gottes Segen im Jahr 2014. Dieses ist für ihn wie ein neuer Bankkunde: Solange nichts Nachtteiliges bekannt ist, sollte man ihm Kredit geben.
Sichtlich überrascht war das Ortsoberhaupt, als ihm seine beiden Kulturreferentinnen Dr. Martina Edelmann und Karen Heußner als erstes den von ihnen erstellten Bildband aus der Reihe "Zeitsprünge, der einen interessanten Blick auf die Geschichte des Ortes durch den Bildvergleich von Vergangenheit und Gegenwart vermittelt. Der Schwerpunkt ihrer Betrachtung liegt dabei auf den zurückliegenden 30 Jahren mit Schlaglichtern aus Kinzkofers Amtszeit, dem sie voller Respekt vor seiner Leistung und auch in Dankbarkeit dieses Buch widmen.
Schließlich bedachte er alle Damen beim Gehen mit Rosen als Glücksbringer für das neue Jahr, die seine beiden Töchter Julia und Eva überreichten.