Bürgermeister vermeldete beim Neujahrsempfang der Gemeinde Veitshöchheim Rekord-Überschuss von vier Millionen Euro
Groß war auch heuer wieder der Andrang beim Neujahrsempfang der Gemeinde am Sonntagmorgen in den Mainfrankensälen.
Schätzungsweise 450 Bürger, alle per Handschlag vom Bürgermeistertrio begrüßt,
nutzten die Gelegenheit, um sich im nahezu identischen Ambiente der Fastnachts-Fernsehsitzung gegenseitig ein gutes neues Jahr zu wünschen, sich über die aktuelle Lage der Gemeinde zu informieren und miteinander ins Gespräch zu kommen,
während Gemeindebedienstete gratis Getränke und Gebäckstangen servierten.
Bürgermeister Rainer Kinzkofer freute sich bei seinem nunmehr schon 27. Neujahrsempfang, neben der Geistlichkeit des Ortes auch zahlreiche Vertreter überörtlicher Einrichtungen von
Bundeswehr, BFW, Markushof, LWG, Team Orange, Energieversorgung sowie auch die Leiter von Grundschule, Mittelschule und Gymnasium besonders begrüßen zu können.
Der Bürgermeister wünschte allen Anwesenden ein neues Jahr
- ohne größere Sorgen, mit so wenig Ärger wie möglich
- mit soviel Erfolg, wie man braucht, um zufrieden zu sein
- nur soviel Streß, wie man verträgt, um gesund zu bleiben
- und soviel Freude wie nötig, um alle Tage lang rundum glücklich zu sein
Auszüge aus der Rede des Bürgermeisters
Der Bürgermeister freute sich, dass das Heeresmusikkorps 12, das 2012 sein 50jähriges Bestehen feierte, bei der Strukturreform der Bundeswehr am Standort unter dem neuen Namen "Heeresmusikkorps Veitshöchheim" erhalten bleibt, allerdings ab Oktober 2013 dem Streitkräfteamt in Bonn unterstellt wird.
Die für den Ort bedeutende Einrichtung der Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau konnte zur Jahresmitte 2012 die Einweihung der für 20 Millionen Euro erstellten neuen Labor- und Zierpflanzengebäude feiern. Als nächstes wird nun der historische Altbau Herrnstraße grundlegend saniert und zum Weinkompetenz-Zentrum ausgebaut. Hierfür und für Maßnahmen im Gartenbau und im Fachzentrum Bienen will der Freistaat Bayern nochmals 20 Millionen Euro investieren. Neuer LWG-Präsident ist seit November Professor Dr. Sebastian Peisl.
Bei der Bayerischen Kammeroper Veitshöchheim ging im 30. Jubiläumsjahr eine Ära zu Ende.
Unter den sonstigen vielfältigen kulturellen Aktivitäten, die Veitshöchheim auszeichnen, hob der Bürgermeister besonders die Aktivitäten der Sing- und Musikschule mit Projektchor, die Sommerkonzerte der Gemeinde im Synagogenhof,der Theatergruppe der Landesanstalt, das Kabarett Frei & Frank und zahlreiche Ausstellungen hervor.
Begegnungen gab es mit allen vier funktionierenden Partnerstädten. Erwähnenswerte Ereignisse waren 2012 auch die Sportlerehrung, die 26. "Fastnacht in Franken" und das BLSV-Bewegungsfest sowie zahlreiche Vereinsjubiläen.
Im Bereich der Jugendarbeit stellte Kinzkofer die neue JUZ-Leiterin Valentine Stele vor. Als beispielhafte Einrichtung im Sozialen Bereich stellte er besonders die Nachbarschaftshilfe heraus. Einen Meilenstein verzeichnete die Sozialstation Sankt Stephanus mit der Einweihung ihres neuen Pflegestützpunkts im ehemaligen Postgebäude.
Neue Wege beschreitet die Gemeinde im Bereich des Klimaschutzes durch die Einstellung des Klimaschutzmanagers Jochen Spieß zum 1. Oktober 2012 zur Umsetzung des 2011 verabschiedeten Energieleitplanes.
Größere durchgeführte oder geplante Bau-Projekte
Mainfrankensäle:
Größtes Projekt der letzten Jahrzehnte finanzieller Art, sind die Mainfrankensäle, die nach 30 Jahren Nutzung, was man äußerlich nicht sehe, hinsichtlich Energiekosten, Lüftung und Beleuchtung sowie Heizung und ähnlichem in desolatem Zustand ist. Das Veranstaltungszentrum wird nun technisch, energetisch, gewisserweise ästhetisch und auch räumlich und funktional den modernen Gegebenheiten und geänderten Nutzungsmöglichkeiten angepasst und erweitert.
Kauf alter Rewe-Markt:
Der von der Gemeinde im Dezember erworbene alte REWE-Markt wird zunächst als Kaltlagerfläche genutzt.
Sanierung Schwimmhalle:
Einer Nutzung wieder zugeführt wurde im letzten September Lehrschwimmbecken, das für eine Million Euro saniert werden musste.
Mainsteg:
Beim Mainsteg steht nun die Vorentwurfsplanung. Bis Mitte 2013 soll die Entwurfsplanung fertig sein, im Oktober 2014 der Baubeginn erfolgen, mit Fertigstellung ein Jahr später. Von den Kosten von 4,4 Millionen Euro entfallen auf die Gemeinde rund 500.000 Euro.
Neubau Bilhildiskindergarten:
Ende Juni 2013 wird der von dreigruppig auf viergruppig erweiterte Ersatzneubau des Bilhildiskindergartens fertig gestellt sein, der dann auch als integratives Familienzentrum fungieren soll. Von den Kosten von zwei Millionen Euro trägt die Gemeinde 658.000 Euro.
Generalsanierung und Erweiterung AWO-Kinderhaus:
Die Arbeiterwohlfahrt wird 2013 ihr Kinderhaus im Schenkenfeld grundlegend energetisch sanieren und um einen Kindergruppenanbau erweitern.
Mit diesen beiden zusätzlichen Kinderkrippen und zwei weiteren neuen Krippen im Bilhildishaus und im Kuratiekindergarten kann die Gemeinde zum 1. August 2013 entsprechend der gesetzlichen Verpflichtung bedarfsgerecht ausreichend Krippenplätze im Ort vorhalten.
Lärmschutz Bahnlinie:
Für geplanten Lärmschutzmaßnahmen entlang der Bahnlinie im Ortsbereich will nun die DB im März 2013 die Durchführung des Planfeststellungsverfahrens bei der Regierung von Unterfranken beantragen.
Abschluss Altortsanierung:
Abgeschlossen ist nun die Altortsanierung. Auf die Grundstückseigentümer im förmlich festgelegten Sanierungsgebiet kommen keine weiteren Ausgleichszahlungen zu. Insgesamt wurden zwölf Millionen Euro investiert, von denen der Staat 7,5 Millionen Euro finanziert hat.
Baugebietsausweisung Sandäcker/Geisberg:
Die einzige weitere Siedlungsentwicklung der Gemeinde erfolgt an der WÜ 3 am Geisberg, zunächst im Bereich der "Sandäcker". Dort sind etwa 250 Wohneinheiten geplant.
Gewerbegebietserweiterung:
Zur Erweiterung steht auch das Gewerbegebiet an. Sofern die Gemeinde nicht in den Besitz der Flächen gelangt, wird die Umlegung schwieriger. Die Erweiterung ist nicht nur für ansässige Betriebe unbedingt nötig.
Radwegausbau Dürrbachtal
Der 830 Meter lange Ausbau auf Veitshöchheimer Gemarkung des Radweges von Oberdürrbach nach Rimpar kostet der Gemeinde 130.000 Euro. Die Gemeinde erhält jedoch einen Zuschuss von 90 Prozent.
Haushaltsergebnis 2012
Bei den Finanzdaten konnte der Bürgermeister ein erfreuliches Haushaltsergebnis 2012 vermelden. Die im Verwaltungshaushalt erzielte Zuführung von über vier Millionen Euro war noch nie so hoch (bisheriger Rekord 2008: drei Millionen Euro). Die Rücklagen, die bei knapp zwölf Millionen Euro liegen, sind jedoch für alle anstehenden Maßnahmen nicht ausreichend. Die Schulden belaufen sich auf 619.000 Euro, die ausschließlich rentierlich sind..Durch den Neubau der Mainfrankensäle muss die Gemeinde aber wieder in die Verschuldung gehen.
Freiwillige Leistungen
Die Gemeinde hat sehr hohe freiwillige Leistungen für die Bürger und die Vereine von knapp 800.000 Euro pro Jahr.
Zum Schluss galt der Dank des Bürgermeisters allen, die an dieser insgesamt nicht schlechten Bilanz mitgearbeitet haben und so zum guten Ruf, zur bekannt hohen Wohn- und Lebensqualität beigetragen haben, ob haupt- oder ehrenamtlich in der Gefahrenabwehr, im Sport, der Jugendarbeit, im kirchlichen und sozialen Bereich, in der Kultur oder in der Politik.
Für seine außerordentlichen Verdienste in der Seniorenarbeit, im Gemeinderat und im Verensleben wurde dem 80jährigen Kurt Scheuring eine besondere Ehrung zu teil - Link auf eigenen Bericht.