Veränderungen bei der Touristik GmbH im Würzburger Land zum Jahreswechsel - Andrea Mehlig ist nun Beiratsvorsitzende
In welchem Garten des Würzburger Landes hat dieses seltene „Schneckenäffchen“ (rechts) sein Zuhause gefunden? So lautete die Frage eines Gewinnspiels der Touristik GmbH im Würzburger Land (TWL) in ihrem Gästejournal 2014 (pdf).
Aus den 460 richtigen Antworten zog nun in der jüngsten Beiratssitzung im Veitshöchheimer Rathaus der kleine Adrian Kneitz die drei Gewinner. Je einen Präsentkorb mit hiesigen Spezialiäten gewannen so Werner Schach aus Böhl-Iggelheim im Rhein-Pfalz-Kreis, Silvia Hoß aus Wesseling bei Köln und Waltraud Bruns aus Unna.
Der Ziehung der Preisträger schauten zu v.l. Markus Höfling (Bürgermeister Thüngersheim und Beiratsvorsitzender), Dorothea von Droste (Hotel am Main, neues Beiratsmitglied für ihren Vater Max Weckesser), Andrea Mehlig (Escavinum, Beiratsvorsitzende ab 1.1.2015), Max Weckesser, Emil Strohhofer (Hotel-Café Müller, im Beirat) Sascha Obert (Spundloch, im Beirat), Dr. Wieland Gsell (Bürgermeister Zellingen, im Beirat), Jürgen Götz (Bürgermeister Veitshöchheim, im Beirat) und Dr. Petra Reichert-Südbeck (TWL-Geschäftsführerin).
Vor Veränderungen steht zum Jahreswechsel die Touristik GmbH im Würzburger Land (TWL). Es gibt nicht nur eine neue Führungsspitze und neue Mitglieder im Beirat. Zur gleichen Zeit steht der Umzug der Geschäftsstelle der TWL vom Rathausinnenhof in die Mainfrankensäle an. Schließlich wurden in der jüngsten Beiratssitzung auch grundlegende Überlegungen zur Neustrukturierung der TWL angestellt, die neben Veitshöchheim auch die Gemeinden Thüngersheim, Retzbach-Zellingen, Retzstadt, Himmelstadt und Erlabrunn betreut.
Dem Beirat gehört ab 1. Januar 2015 unter dem neuen Vorsitz von Andrea Mehlig (Escavinum) - rechts - nun auch Dorothea von Droste (Hotel am Main) - links - an, die ihren Vater Max Weckesser (2.v.l.) ablöst. Der kommissarische Beiratsvorsitzende Markus Höfling (Mitte) verabschiedete Weckesser in der jüngsten Beiratssitzung mit einem Präsentkorb.
Der 76jährige Max Weckesser war mit seinem Hotel am Main seit Gründung der TWL dabei und auch von Anfang an im Beirat. Als Mitinitiator und Gesellschafter der ersten Stunde hat er nach Höflings Worten die Geschicke der TWL 20 Jahre begleitet und wesentlich bei der Gestaltung der Struktur der TWL mitgewirkt, sich in den anfangs monatlich stattfindenden Sitzungen mit viel Zeit und vielen Ideen eingebracht. Wie Weckesser feststellte, haben sich die Verhältnisse in den 20 Jahren in vielerlei Hinsicht geändert, vor allem durch den Siegeszug des Internets. Weckesser legte nun mit der Übergabe seines Betriebes an seine Tochter Dorothea von Droste auch seinen Sitz im Beirat nieder und wünschte der TWL für die Zukunft alles Gute.
Der neue Beirat besteht nun ab dem neuen Jahr aus der Vorsitzenden Andrea Mehlig (Escavinum), Markus Höfling (stellvertretender Vorsitzender), Jürgen Götz, Dr. Wieland Gsell, Sascha Obert, Emil Strohofer, Dorothea von Droste und Annette Rehling-Droll (DIVINO Thüngersheim). Andrea Mehlig tritt mit der Übernahme des Vorsitzes in die Fußstapfen ihres Vaters Erhard Mehlig. Dieser hatte dieses Amt seit Gründung der TWL im Mai 1994 bis Ende 2009 inne. Unter seiner Ägide waren die Übernachtungszahlen allein in Veitshöchheim von 20.000 auf 49.000 gestiegen. Andrea Mehlig hatte von ihrem Vater bereits Mitte 2009 die Betriebsleitung des Main-Centers vor den Toren der Kaserne übernommen und dieses seitdem erfolgreich geführt. Seit Februar 2014 hat sie nun auch den 134-Betten-Hotelbetrieb „Weißes Lamm“ mit Restaurant „EscaVinum“ und zwei Tagungsräumen unter ihren Fittichen.
In der Beiratssitzung war besonders auch die Gründung der Mainfrankensäle-GmbH ein Thema. Mit Enttäuschung hatten einige Gesellschafter darauf reagiert, dass es aus rechtlichen Gründen nicht möglich war, die Vermarktung der Mainfrankensäle der TWL zu übertragen. Vielmehr gründete die Gemeinde dafür eine eigene GmbH. Die TWL hatte sich durch eine Bewerbung der aufwändig sanierten und erweiterten Veranstaltungshalle wesentliche Impulse für die gesamte touristische Vermarktung der Region erhofft.
Die neue Situation führe nun dazu, dass grundlegende Überlegungen zur Struktur der TWL angestellt werden. Bereits im Juli war ein Arbeitskreis gebildet worden, dessen Ergebnisse in dieser letzten Beiratssitzung des Jahres ausführlich vorgestellt wurden. Insgesamt hat sich gezeigt, so Geschäftsführerin Dr. Petra Reichert-Südbeck, dass alle Gemeinden an einer weiteren Zusammenarbeit interessiert sind und diese sogar noch intensivieren wollen. In der Region sei auch über Veitshöchheim und seine Attraktionen hinaus ein großes touristisches Potential vorhanden, für das nun ein Marketing-Konzept entwickelt werden soll, das auch finanziell tragfähig ist. Die Arbeit daran werde im neuen Jahr fortgesetzt, sobald die für Ende Januar 2015 angekündigte Fallstudie der Fakultät für Tourismus der Hochschule München vorliegt.
Diese befasst sich unter anderem auch mit dem touristischen Potential von Veitshöchheim unter Einbeziehung des Umlandes nördlich von Würzburg und die Möglichkeiten der Vermarktung.
Wie Veitshöchheims Bürgermeister Jürgen Götz dazu bemerkte, war es der Wille seines Gemeinderates, dass beide GmbHs nach Fertigstellung der Mainfrankensäle ab 1. Januar 2015 dort im Erweiterungsbau gleich nach dem Treppenaufgang ihr gemeinsames Domizil bekommen. In einer ersten Phase war daran gedacht, dass die neu gegründete Mainfrankensäle GmbH die TWL mit Marketing-Aufgaben beauftragt, um deren Betriebseregebnisse durch die Nutzung von Synergieeffekten zu verbessern, soweit dies wirtschaftlich vernünftig und sachlich geboten erscheint.
In der zweiten Phase sollte dann laut Gemeinderatsbeschluss der in ihrer Rechtsform weiter bestehenden TWL angeboten werden, ihr operatives Geschäft in die Mainfrankensäle GmbH zu integrieren.
Der Hintergrund dieser Absichtserklärung war, dass die Gemeinde in den letzten Jahren die Defizite der TWL maßgeblich finanziert hat. Durch eine Integration des operativen Betriebs in die neue GmbH erhofft sich der Gemeinderat, dass künftig solche Defizite bei der TWL vermieden werden. Für die übrigen Gesellschafter der TWL hätte dies den Vorteil, dass sie dann für die Werbetätigkeit der TWL von fixen Beiträgen ausgehen könnten.