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Agenda 21-Arbeitskreis stellte Bürgermeisterkandidaten Konzepte für Sperrung Altort, ÖPNV, Radwegenetz und Car-Sharing vor

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

 Kirchstraße 1 Aussage laut Verkehrsgutachten

Zahlreichen interessierten Bürgern und den Bürgermeisterkandidaten der CSU und der SPD wurden die Ergebnisse des Agenda 21 Arbeitskreises Verkehr in Veitshöchheim vorgestellt. Der Agenda 21-Beauftragte Holger Keß  betonte, dass die Einzelthemen ineinandergreifend diskutiert und realisiert werden müssen. Nur so könne die Verkehrssituation in Veitshöchheim mit einem motorisierten Individualverkehr im Binnenverkehr mit über 51 Prozent und Mitfahrern von über 12 Prozent verändert werden. Die ersten Konzepte des Agenda 21-Arbeitskreises wurden durch den Veitshöchheimer Klimaschutzmanager Jochen Spieß weiter verfeinert, so dass es möglich ist, Verkehrsexperten mit konkreten Zielformulierungen für Umsetzungsstudien zu beauftragen.

Dies sehen auch die beiden Bürgermeisterkandidaten Jürgen Götz und Ute Schnapp als sinnvoll an, um im Gemeinderat eine entsprechende Diskussion auszulösen.


1. Sperrung Altort außerhalb der Geschäftszeiten

Über 3050 Kraftfahrzeuge pro Tag durchfahren den Altort. Um einer wirklichen Verkehrsberuhigung hier näherzukommen, wird vorgeschlagen:

  • eine Sperrung am Wochenende für den Individualverkehr
  • durch versenkbare Poller zwischen Unterer Maingasse und beginnendem Pflaster in der Würzburger Straße
  • an Samstagen, Sonntagen (samstags ab 13.00 Uhr bis montags 6.00 Uhr) und Feiertagen sowie über Nacht (z.B. ab 20.00 bis 6.00 Uhr)

Beide Standorte bieten sich an, da hier keine Sackgassensituationen entstehen und der motorisierte Individualverkehr zu möglichen Parkplätzen weitergeleitet werden kann.

In den Sperrzeiten ist vor allem auch das Verkehrsaufkommen des Lieferverkehrs unkritisch, so dass Umleitungsstrecken nicht belastet werden.

08a 03d

Eine Planungsvariante von LWG-Studenten besteht, darin den Kirchplatz aufzuweiten und als Einheit mit Rathausinnenhof zu gestalten

Während der üblichen Geschäftszeiten sowie für den ÖPNV ist die Ortsdurchfahrt immer möglich.

Für Hotelgäste und Anwohner kann eine individuelle (z.B. Mobiltelefon-gestützte) Pollersteuerung geschaffen werden.

Somit können sowohl die Interessen des Einzelhandels erhalten werden, aber auch noch neue Qualitäten durch die Verkehrsberuhigung für Touristen, aber auch die örtliche Gastronomie geschaffen werden.

Sukzessive werden die weiteren Elemente einer innovativen Verkehrsentwicklung aufgebaut, um den motorisierten Individualverkehr weiter zu reduzieren.


2. Buskonzept für funktionierenden ÖPNV

Für viele, vor allem ältere Menschen, die aufgrund des demografischen Wandels in Deutschland einen immer größeren Anteil der Bevölkerung ausmachen, ist der ÖPNV das einzige verbleibende Verkehrsmittel.

Daher, und auch aus Gründen des Klimaschutzes, wird ein funktionierender ÖPNV immer wichtiger.

Ausgangssituation 
Taktung
Buskonzept 01 Buskonzept 02   Buskonzept 03  Buskonzept 04

 

Trotz häufiger Fahrten der Busse nach und in Veitshöchheim, ist die Nutzbarkeit erstaunlich schlecht:

  • So gibt es keine regelmäßigen Fahren in einem bestimmten Takt, sondern oft folgt auf mehrere kurz nacheinander fahrende Busse eine Wartezeit von einer Stunde oder mehr. Innerorts muss teilweise über zwei Stunden auf den nächsten Bus gewartet werden.
  • Die Linienführung ist nur teilweise bedarfsgerecht, da weder die Einkaufsmärkte noch die Wohngebiete sinnvoll angebunden sind.
Ansätze Strukturvorschlag
 Konzept Variante 1
Variante 2
Quartiere
Buskonzept 05  Buskonzept 06 Strukturvorschlag  Buskonzept 07 Buskonzept 08  Buskonzept 1 Aufteilung Quartiere 

 

Das Buskonzept für Veitshöchheim bietet über drei Schritte eine deutliche Verbesserung mit vertretbarem Mehraufwand:

  1. Strukturierung der Bustaktung innerorts und nach Würzburg bei gleichbleibender Anzahl an Fahrten
  2. Änderung der Linienführung und Nutzung des Schienenverkehrs nach Würzburg
  3. Erhöhung der innerörtlichen Taktung

Buskonzept 2 Routen    Konzept-Routen


3. innerörtliches Radwege-Konzept

Das Fahrrad ist ein in Veitshöchheim noch wenig genutztes Verkehrsmittel. Dies liegt zum einen an der bewegten Topographie des Ortes, zum anderen aber auch an der für Radfahrer schlechten Verkehrssituation.

Ausgangslage
Radwegekonzept 01 Radwegekonzept 02 Aktuelle Situation  Radwegekonzept 02 Aktuelle Situation 1 Radwegekonzept 02 Aktuelle Situation 2   Radwegekonzept 02 Aktuelle Situation 3

Die wenigen Radwege liegen an wenig frequentierten Strecken, die für Radfahrer ausgeschilderten Strecken sind oft unpraktisch oder sogar gefährlich.

Gerade für Kinder die den Gehweg benutzen müssen und für im Straßenverkehr ungeübtere Radfahrer, wie ältere Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene, sollte die Situation deutlich verbessert werden.

Besonders kritisch sind die vier Querungsmöglichkeiten der B27 und der Bahntrasse, da diese nicht umgangen werden können.

Weiterhin weist die beschilderte Radverbindung von Würzburg nach Veitshöchheim über die WÜ3 am Geisberg mehrere für Radfahrer gefährliche Stellen auf.

 Maßnahmenvorschläge  
Radwegekonzept 02 Maßnahmenvorschlaege 1  Radwegekonzept 02 Maßnahmenvorschlaege 2  Radwegekonzept 02 Maßnahmenvorschlaege 3  Radwegekonzept 02 Maßnahmenvorschlaege 4

 

Das Radwegekonzept, das auf den Grundlagen von Bettina Fraas und Hubert Hofmann aufgebaut ist, ist in drei unabhängig voneinander durchführbare Maßnahmen gegliedert:

  1. Änderung der Wegeführung für die Radverbindung Würzburg-Veitshöchheim über den Setzweg und den Tunnel Schönstraße mit gleichzeitiger Sperrung des Tunnels für Kraftfahrzeuge
  2. Schaffung eines Radweges parallel zur WÜ3 mit Anbindung an die Radverbindung Veitshöchheim-Würzburg und nach Gadheim
  3. Aufbau eines Radnetzes in Veitshöchheim mit der Anbindung von Geisbergbad, Schulzentrum und Einkaufsmärkten an alle Wohngebiete. Hier scheint eine Mischung aus Radwegen, Beschilderung und Markierungen sinnvoll, so dass auch junge Radfahrer das Netz gefahrlos nutzen können.

4. Carsharing durch professionellen Anbieter auch für den Standort Veitshöchheim

 

Carsharing wird eine immer häufiger genutzte Alternative zum Zweitwagen, gerade bei jüngeren Menschen ersetzt es sogar komplett das eigene Auto.

Da ein privates Carsharing in Veitshöchheim vom Risiko und Aufwand zu groß wäre, hat man sich dazu entschlossen einen professionellen Carsharing-Anbieter für den Standort Veitshöchheim zu gewinnen.

Über die Kontakte von Manfred Hohmeier zum Agenda21-Arbeitskreis in Würzburg konnte die Sharegroup, zu der auch das bahneigene Carsharing Flinkster gehört, davon überzeugt werden zumindest probehalber für ein halbes Jahr ein Fahrzeug in Veitshöchheim zur Verfügung zu stellen.

Dieses wird ab März 2014 in der Sendelbachstraße allen zur Verfügung stehen, die sich bei der Sharegroup registriert haben.

Bei ausreichender Nutzung wird das Fahrzeug auch nach dem halben Jahr in Veitshöchheim zur Verfügung stehen und eventuell sogar durch weitere Fahrzeuge an anderen Standorten ergänzt werden.

Der Vorteil gegenüber eines privaten Anbieters ist die Möglichkeit deutschlandweit alle Fahrzeuge an insgesamt 2500 Standorten von Flinkster zu nutzen. Ebenso eröffnen sich für die Gemeinde und weitere öffentliche und gewerbliche Einrichtungen Kosteneinsparungen durch Nutzung des Carsharings.

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