Im Veitshöchheimer Altort steht ab heute ein Ford-Carsharing-Fahrzeug in allernächster Nähe zum Bahnhof
Mit einem Glas Sekt stoßen auf die Übergabe eines Ford Fiesta des Autohauses Rumpel und Stark GmbH Unterpleichfeld als Carsharing-Fahrzeug für die Gemeinde Veitshöchheim an v.l.n.r. Bürgermeister Jürgen Götz, Monika Münzel (KU), Jan Speth (Klimaschutzmanager Gemeinde), Dr. Sybille Holste (KU) und Bastian Stark (Autohaus Rumpel-Stark in Unterpleichfeld).
Im Veitshöchheimer Altort steht ab heute ein Carsharing-Fahrzeug in allernächster Nähe zum Bahnhof. Geschäftsleiter Bastian Stark vom Autohaus Rumpel und Stark GmbH aus Unterpleichfeld übergab heute einen Ford Fiesta an Bürgermeister Jürgen Götz.
Nach Rimpar in der Vorwoche ist Veitshöchheim damit der zweite Standort eines Leihautos des Unterpleichfelder Autohauses.
Die Gemeinde stellte dafür den ersten Parkplatz in der westlichen Parkbucht an der Zufahrt zum Bahnhof zur Verfügung.
An der Carsharing-Kooperation des Ford-Konzerns und DB Rent ist auch die APG des Kommunalunternehmens des Landkreises Würzburg (KU) beteiligt. So waren denn auch Dr. Sibylle Holste und Monika Mützel vom KU zur Übergabe gekommen, um mit Stark, Götz und dem gemeindlichen Klimaschutzmanager Jan Speth anzustoßen.
Der Bürgermeister zeigte sich hoch erfreut, dass nun wieder im Ort die Möglichkeit besteht, auch ohne eigenes Fahrzeug kurzfristig hundert Prozent mobil zu sein.
Denn die Gemeinde hatte bereits eine Vorreiterrolle im Carsharing eingenommen. Als erste Gemeinde in der Region war hier nach einer Vorlaufzeit von eineinhalb Jahren Diskussion und Beratung im Agenda21-Arbeitskreis im März 2014 ein Seat Mii-Dreitürer-Auto der Sharegroup GmbH , einem Kooperationspartner der DB Rent mit dem größten Netz in Deutschland per Flinkster nutzbar. Möglich wurde dieses örtliche Scouter-Carsharing-Angebot durch das Arbeitskreismitglied Manfred Hohmeier, der auch einen seiner eigenen Stellplätze in der Sendelbachstraße 1 als Standort unentgeltlich zur Verfügung stellte. Wie Hohmeier nun auf Nachfrage erklärte, wurde das Scouter-Carsharing-Fahrzeug dann aber Ende des Jahres 2015 aus Veitshöchheim nach Würzburg abgezogen, mit der Begründung, dass es dort als Ersatz für ein Unfallfahrzeug gebraucht werde. Trotz Zusicherung und mehrerer Nachfragen sei seitdem kein Ersatz mehr gekommen, obwohl das Leihfahrzeug von 15 Fahrern regelmäßig genutzt worden sei.
Wie der Bürgermeister sagte, wurde Veitshöchheim erst am letzten Wochenende durch das Projekt „MobilTrain – Trainingsprogramm für ältere Verkehrsteilnehmer“ des ortsansässigen Würzburger Instituts für Verkehrswissenschaften als ausgezeichneter Ort der Initiative "Deutschland - Land der Ideen" geehrt. Bei der Preisverleihung sei ausdrücklich darauf hingewiesen worden, dass eine ganzheitliche und nachhaltige Maßnahme zur Förderung der Mobilität eine Ergänzung des reinen Fahrtrainings durch Angebote zur erleichterten Nutzung alternativer Mobilitätsformen erfordere, wozu auch Carsharing gehöre.
Teilnahme ist einfach – und ideal bei unregelmäßigen Autofahrten
Auch das Kommunalunternehmen ist erfreut über die neue Kooperation, wie Dr. Sibylle Holste von der KU-Stabsstelle betont: "Wir brauchen eine gute Kombination zwischen Individualverkehr und öffentlichem Personennahverkehr. Diese Lösung ist perfekt für alle, die nicht regelmäßig ein Auto brauchen."
Ansprechen möchte man vor allem Familien ohne Zweitwagen, Fahranfänger, die kein eigenes Auto haben, Gewerbetreibende oder Touristen. Ein besonderer Vorteil des Projekts sei, dass auch junge Fahrer ab 18 Jahren mitmachen dürfen und es keine weiteren Einschränkungen gibt, wie bei anderen Vermietgesellschaften. Die Teilnahme sei denkbar einfach: Nach Beantragung einer Carsharing Kundenkarte, die deutschlandweit gültig ist, bucht man das Fahrzeug mit der persönlichen Karten- bzw. Kundennummer per App oder im Internet.
Der Schlüssel und eine Tankkarte liegen im Fahrzeug, das man mit der Kundenkarte öffnen und schließen kann. Der Fahrer muss sich um nichts kümmern, sondern kann sofort einsteigen und losstarten. Nutzer des öffentlichen Personennahverkehrs profitieren besonders von dem Projekt, denn die Inhaber von Zeitkarten können die Carsharing-Kundenkarte zum vergünstigten Preis von 9,90 Euro (sonst 14,90 Euro) erwerben. Dr. Holste: "Ich denke, dass wir mit dieser Aktion einen Anreiz dafür schaffen können, dass Menschen, die nur selten ein Auto brauchen, ihr Fahrzeug abgeben und ausschließlich öffentliche Verkehrsmittel nutzen." Dies fördere auch den Umweltschutz.
Ein Beispiel für die anfallenden Kosten des Fahrens mit dem in Veitshöchheim stehenden Ford Fiesta für Privatkunden: Eine Stunde Fahrt kostet im Zeitraum von 8 - 22 Uhr 5,00 Euro, in der übrigen Zeit 1,50 Euro (Tagespreis 50 Euro, 2. Tag 29 Euro). Hinzu kommt noch eine Kilometerpauschale von 0,19 Euro.
So kostet beispielsweise ein vierstündiger Ausflug mit 25 zurückgelegten Kilometer in der Zeit zwischen 8 und 22 Uhr 20 Euro zuzüglich 4,75 Kilometerpauschale, also insgesamt 24,75 Euro.
Alles geschieht bargeldlos (auch das Tanken). Tanken kann man immer mit der dafür vorgesehenen Karte im Fahrzeug.