Magischer Zirkel Würzburg-Ansbach feierte im Kuratie-Pfarrsaal 50jähriges Bestehen mit origineller Zaubershow von Florian Severin
Mit einer Mischung aus Zauberkunst, Fingerfertigkeit, Suggestion, Hypnose und schmutzigen Tricks, gespickt mit Geschichten über die Bösewichte der Filmgeschichte zog der Kölner Florian Severin im vollbesetzten Kuratie-Saal in der Veitshöchheimer Gartensiedlung das Publikum über zwei Stunden in seinen Bann. Mit seinem Auftritt wurde er seinem Ruf als Meister der Manipulation und der Magie gerecht und wusste seine Zuschauer auf eine unvergleichliche Art zu begeistern. Er hatte damit wesentlichen Anteil daran, dass die Ortsgruppe Würzburg-Ansbach des Magischen Zirkels Deutschland unter der Administration des Veitshöchheimers Stefan Barwanietz ihr 50jähriges Bestehen gebührend feiern konnte.
Severin suchte bei all seinen Zauberkunststücken den Kontakt zum Publikum und holte immer wieder Gäste auf die Bühne, so wie auf dem Foto bei seiner Zugabe einen todesmutigen Gast, der sich als Zauberer Don Pedro alias Peter Immisch aus Würzburg entpuppte. Dieser hatte vor 50 Jahren in einer Zeitungsanzeige Gleichgesinnte gesucht und damit den Grundstein für die Ortsgruppe legte. Es war nach Severins Worten sein ekligstes und auch gefährlichstes Zauberkunststück, bei dem er aus einem Stapel verschluckter Spielkarten mit der Zunge eine zuvor markierte Karte nach oben beförderte.
Eingestreut zwischen den einzelnen Zauberszenen ließ er das Publikum einen gefährlichen Blondinnenmörder raten, der das mit LSD versuchte Gummibärchen gegessen hatte, der aber nicht wie auf dem zuletzt vom Künstler präsentierten Plakat aus Stuttgart, sondern laut Zuhörer hätte aus Amsterdam kommen müssen.
Die in einer Gruselgeschichte von einem nervenkranken Schneider zerstückelte Blondine zauberte der Magier wieder zusammen, leider nur entstellt.
Der mit Sprengstoff umgarnte Tiger wäre in die Luft gegangen, hätte Vinzent nicht das richtige Codewort geraten, was natürlich nicht passierte.
Severin zaubert seit 20 Jahren und fasziniert mit ungewöhnlichen Geschichten. Seine Shows kombinieren klassische Zauberkunst, Suggestionen, Psychologie, Hypnose und schmutzige Tricks.
Sogar in die Hosentaschen greifen ließ sich der Künstler von Claudia und Loretta bei diesem Kartentrickspiel.
Die gefährlichste Geschichte in Halbzeit eins handelte von einer als Taucherbrille konzipierten Mausefalle, die in Severins Gesicht zugeschnappt wäre, hätte die von ihm hypnotisierte Assistentin Uli eine falsche Schnur benannt.
Wie man lähmende Angst beseitigen kann, erprobte der Zauberer mit suggestiven Kräften an Robert, wobei ihm Boris attestierte.
Ins heiße Kalifornien und ins kalte Sibirien entführte Severin Heike mit psychologischer Kriegsführung und Vortäuschung einer Brandblase unter Zuhilfenahme einer riesigen Lupe. Auch Martin konnte erleben, wie sein Puls aufgrund einer Sinnestäuschung fast weg war. Laut Zauberer zogen sich so Studenten Brandblasen zu, in der Annahme einen kalten Metallstab in Händen zu halten und starben so sibirische Strafgefangene an der Einbildung aufgeschnittener Pulsadern, obwohl nur die oberste Hautschicht angeritzt war.
Für die wunderschöne, von dem King Kong an einem exotischen Schauplatz errettete Blondine holte sich Severin Tina aus dem Publikum, um dem haarigen Gesellen bei seiner Partnersuche zu helfen.
Kartenspieler-Tricks standen dann wieder im Vordergrund, um mit HIlfe von Christian hinterlistige Politessen und deren Strafzettel zu eliminieren.
Spannend wurde es dann beim letzten Karten-Kunststück mit Jutta und Ferdi als Assistenten, um sich Steven Spielbergs Weißen Hai vom Hals zu halten. Diesen hatte der Zauberer in einen Trance-Zustand versetzt, so dass Bruce am Ende trotz verbundener Augen die Trumpfkarte aus dem von Ferdi geworfenen Stapel herausfischen konnte.
50 Jahre Magischer Zirkel – Ortsgruppe Würzburg-Ansbach
Das Mitglieder-Spektrum des Magischen Zirkels reicht von Hobbyzauberern bis zu Superstars wie Siegfried und Roy. Zu ihnen gehört auch der Veitshöchheimer Stefan Barwanietz, der die Jubiläumsfeier organisiert. Der Ortszirkel Würzburg-Ansbach wurde 1963 in Würzburg von einer Hand voll begeisterter Zauberer ins Leben gerufen. Er hat inzwischen 21 Mitglieder und ist im unter- und mittelfränkischen Raum sehr aktiv. Immer wieder werden öffentliche Galashows durchgeführt und es treten Mitglieder bei verschiedenen Veranstaltungen, wie der Mainfrankenmesse, dem Rokokofest in Ansbach, Straßenfeiern oder privaten Feiern auf. Seit zwei Jahren trifft sich der Ortszirkel regelmäßig zu seinen Vereinsabenden in Veitshöchheim.
Auf Bundesebene zählt 1912 in Hamburg gegründete Magische Zirkel Deutschland (MZvD) weltweit zu den renommiertesten und größten Künstlervereinigungen. Der Verein hat rund 3.000 Mitglieder aus aller Welt, von denen sich viele regelmäßig in über 90 sogenannten Ortszirkeln treffen, um dort ihr magisches Wissen auszutauschen und die Zauberkunst zu fördern und zu pflegen. Mitglied im MZvD sind auch zahlreiche Prominente aus Deutschland, Fernsehmoderatoren, Entertainer, Comedians und Schauspieler wie beispielsweise Jürgen von der Lippe, Dr. Eckard von Hirschhausen, Ingo Oschmann, Helge Thun, Topas oder Desimo.