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25 Wildschweine starben bei revierübergreifender Drückjagd - Erneut Hausgärten im Birkental verwüstet

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Wildschweine Gaerten Birkental Rasen Adam

Schwarzkittel verwüsteten am Wochenende Hausgärten im Birkental (auf dem Foto zeigt Hannelore Adam dem Bürgermeister den angerichteten Schaden).

Am letzten Samstag hatte Günther Hillawoth noch ausführlich über den "Schwarzkittel" berichtet, der am Montag zuvor die Gäste im Hotel Café Müller im Veitshöchheimer Altort in Angst und Schrecken versetzte und Scherben und Blut hinterließ.

Der vierbeinige Gast hatte nach dem Bericht  in Wildsau-Manier angeklopft, eine Scheibe ging zu Bruch und im ersten Raum flog Mobiliar herum. 

Foto 2Scheibe Foto 1 Scheibe Foto 4 Stuhl Wildschwein-2-Blut.JPG Foto 3 spur im schnee

Bis Besitzer Emil Strohofer an den Ort des Geschehens kam und die vorstehenden Fotos schoss, war alles vorbei und das offensichtlich verletzte Tier verschwunden.

Hopp hopp hopp im Schweinsgalopp

Zum Besuch einer Wildsau im Veitshöchheimer Altort:

Veitshöchheim war bisher bekannt

als kleiner Ort im Frankenland,

wo's friedlich und beschaulich ist,

wo man die Sorgen gern vergisst.

Doch nun, im Jänner ist's passiert,

dass eine Sau sprang ungeniert

in Café Müllers wertes Haus,

anschließend sah's verheerend aus.

Zertrümmert waren Fensterscheiben

nach des Wildschweins rüdem Treiben.

Nach Torte stand ihr nicht der Sinn.

Sie raste wild zum Bauhof hin,

wo ein Mensch in Angst und Schrecken beschloss,

sich möglichst zu verstecken.

Vor Jahren schon war nicht allein

nur ein einz'ges wildes Schwein.

Nein, eine ganze Rotte kam,

den Weg über den Main sie nahm.

Sie „reiste von Marokko“ her

und raste tobend kreuz und quer

durch Veitshöchheims Altortgassen,

es war wirklich nicht zu fassen.

 

Elisabeth Hippe, Veitshöchheim

 


Revierübergreifende  Drück-Jagd erfolgreich - 25 Schwarzkittel erledigt

Am Samstag sollte es dann nach dem Zeitungsbericht den immer wieder im Ort ihr Unwesen treibenden Tieren  an den Kragen gehen. Die Gemeinde kündigte in einer Bekanntmachung im Mitteilungsblatt an, dass die Jagdpächter in den Veitshöchheimer sowie den angrenzenden Jagdrevieren von Thüngersheim und Güntersleben am Samstag von sieben bis 16 Uhr eine revierübergreifende Drückjagd auf Schwarzwild zur Reduzierung der hohen Bestände im Bereich Edelmannswald durchführen. Hierfür wurden schon tags zuvor vom Bauhof in den Weinbergen und von den Jägern der Gemeindewald und auch die Flur davor komplett für den Personenverkehr gesperrt.

Der Veitshöchheimer Jagdpächter und Hegeringleiter Horst Eschenbach sprach in seinem Bericht an Bürgermeister Rainer Kinzkofer von einer erfolgreichen Wildschwein-Jagd, die er erstmals revierübergreifend mit seinen Jagdgenossen  organisiert hatte. Der Riesenaufwand habe sich gelohnt. Man habe in den vier Revieren 25 Tiere erledigen können, davon zwei im Veitshöchheimer Jagdbogen (200 Hektar Wald und 400 Hektar Flur), in Oberdürrbach zehn, in Güntersleben fünf und in Thüngersheim sieben.


Hausgärten unterhalb der Ravensburgstraße im Birkental umgepflügt

Doch als ob die Schwarzkittel geahnt hätten, dass man ihnen zu Leibe rücken will, richteten einige von ihnen in der Nacht von Freitag auf Samstag  Gärten eine sprichwörtliche Riesensauerei in mehreren Haus-Gärten  im Birkental an.  Die Tiere pflügten  und durchwühlten ganze Rasenflächen auf der Suche nach essbaren Wurzeln, Würmern, Engerlingen, Mäusen, Schnecken und Pilzen vollständig um.

Wildschweine Gaerten Birkental Rasen Hofstetter 0 Wildschweine Gaerten Birkental Rasen Hofstetter 1

Als Hannelore Adam am Samstagmorgen die Jalousien  hochzog, dachte sie, es träfe sie der Schlag. Ihr Rasen präsentierte sich wie ein Rübenacker, umgewühlt offenbar von einer ganzen Rotte von Wildschweinen. Auch auf dem Nachbargrundstück von Dr. Gunther Hofstetter (im Bild)  leisteten die ungebetenen nächtlichen Besucher „ganze Arbeit“.

Davon konnte sich auch der von den betroffenen Anliegern der Ravensburgstraße zu Hilfe gerufene Bürgermeister Rainer Kinzkofer ein Bild machen.

Wildschweine Gaerten Birkental Hecken Naturschutzgebiet Wildschweine Gaerten Birkental Spur nach unten B 27 Wildschweine Gaerten Birkental Rasen Hofstetter2 Wildschweine Gaerten Birkental Hangkante Hofstetter

Den Spuren nach kamen die Wildschweine über einen höchst schmalen Trampelpfad aus dem dichten, als Naturschutzgebiet ausgewiesenen Heckengelände, das unterhalb der Hangkante der Wohnbebauung und der anschließenden Weinberge steil zur B 27 hin abfällt und nur schwer zugänglich ist.

Der Bürgermeister machte deutlich, dass keine Versicherung und kein Jagdpächter für den Schaden aufkommt.

Ob die Schadensverursacher aber unter den 25 Wildschweinen waren, die bei der Jagd am Samstag ihr Leben lassen mussten, ist nach Meinung des Bürgermeisters und des Jagdpächters Eschbach aber eher unwahrscheinlich.

In den unwegsamen, dichten Heckenbereichen im Steil-Hang oberhalb der Bundesstraße habe man von unten schon häufig eine Wildschweinrotte  gesichtet. Aber eine Jagd sei hier sehr schwierig.

Es ist nicht das erste Mal, dass in diesem Bereich Wildschweine wüteten. Ein südlich angrenzender Anlieger hatte deshalb sein Grundstück sehr aufwendig mit einem Elekrozaun gesichert und blieb nun verschont.

Damit die Anwohner mehr Ruhe vor den Wildschweinen kriegen, ersuchte deshalb der Bürgermeister seinen Jagdpächter, im Hangbereich unterhalb der Weinberge in den nächsten 14 Tagen nochmals mit eine gezielte Jagd nach Wildschweinen anberaumen und entlang des Hangbereichs mobile Ansitze aufstellen. Eschborn benötigt dazu mindestens zehn Jäger. 

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