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Der 56jährige erweckte das orientalische Märchen mit seinen selbst gefertigten Wankelpuppen auf witzige und originelle Weise zum Leben und entführte die Pennäler mühelos in die Welt des Prinzen aus 1001 Nacht. |
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Nachdem „Zaini“ sein Vermögen verschleudert hat, erscheint ihm im Traum ein älterer Mann, der ihn auf die Suche nach einem geheimnisvollen Schatz schickt. Mit seinem Freund und Diener Mobarek macht er sich auf die Suche. |
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Auf seinem Weg begegnet er einem bayerischen Geisterkönig, der dem Prinzen aus dem Morgenland ein Geschenk verspricht, wenn es ihm gelinge, ihm eine Frau beizuschaffen. Schön und gut solle sie sein. Das gestaltet sich schwieriger als gedacht, denn auf der großen weiten Welt gibt es kaum eine, bei deren Anblick der Zauberspiegel nicht beschlägt. Und das heißt dann unmissverständlich: Das ist die Falsche. |
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In China werden der Prinz und sein Freund schließlich fündig. Güsella, die Tochter des Mandarins, erobert sein Herz im Sturm. Sie geben sich das Jawort und alles könnte so schön sein, wenn der Prinz nicht Güsella dem Geisterkönig versprochen hätte. Doch es gibt für den Prinzen ein Happyend und er wird für all seine Mühen belohnt. |
Für Projektleiterin Merwald war es naheliegend, wie sie sagte, zum Welttag des Buches ein Märchen zu wählen und das geschriebene Wort durch das Spiel auf der Bühne vor den Augen der Kinder lebendig werden zu lassen und dadurch die Schüler unmittelbar zu fesseln. Leider seien heute Märchen vielfach aus den Kinderzimmern verschwunden, weil sie oftmals zu weltfremd erscheinen. Dennoch könnten sie den Kleinen noch immer wertvolle Orientierungshilfe in einer zunehmend komplexeren und beängstigenderen Lebenswirklichkeit bieten. Wie die begeisterte Reaktion der mit ins Spiel mit einbezogenen Grundschüler zeigte, konnten sie sich der Faszination der Puppen nicht entziehen. Offene Kindermünder und große Augen waren während der ganzen Vorstellung zu beobachten. |
Glasmeyer trat dabei in seinem portablen Theater nicht hinter seinen Puppen zurück, sondern brachte sich wie selbstverständlich als „Drahtzieher“ selbst in ihr Spiel ein. Auf diese Weise entstand eine reizvolle Spannung zwischen der Realität und der Welt der Puppen, in die die Zuschauer unweigerlich hineingezogen wurden. Und weil der hautnahe Kontakt zu diesen Wesen gerade für die Kleinen so wichtig ist, durften sie am Ende die Puppen selbst in Augenschein nehmen und sich als Puppenspieler versuchen. |
Die Begeisterung für Märchen war bei den Erst- und Zweitklässern aber nicht erst durch das Puppenspiel geweckt worden. In den Wochen zuvor hatten die Lesescouts des Gymnasiums Veitshöchheim aus der 7. bis 11. Klasse bei ihren Besuchen in den Grundschulklassen die Kinder mit dem Vorlesen und Erzählen von Märchen auf die Veranstaltung eingestimmt. Zum Welttag des Buches hatten sich die Lesescouts selbst als Schriftsteller betätigt und für die von ihnen betreuten Klassen eigene Märchen verfasst. So durften die Gäste am Ende der Veranstaltung eine eigene „Märchenrolle“ mit nach Hause nehmenStolz verteilten die Lesescout-Teams „Lesuane“ (Richard Baudach, Tanja Balling, Jakob Lehner, Nina Wucherer), „Lakota Moon“ (Kira von Bosse, Jasmin Steiper, Saskia Schiebler), „Die Dobbys“ (Julia Geißler, Kathi Neubauer, Mirja Wucherer), „Die Olchis“ (Maria Ruppel, Dominika Meusert) und „Die drei Lesezeichen“ (Manuel Tausch, Valentin Kuhn, Jan-Luca Feldsman) die Geschenke. |
Horst Peter, Rektor der Dürrbachgrundschule, äußerte sich voller Lob. Da er an seiner Schule eine ganzjährige Arbeitsgemeinschaft zum Thema "Sprachförderung durch Märchen" laufen habe, sprach er von einer mehr als gelungenen Verknüpfung. Alle Grundschul-Lehrkräfte versicherten Merwald, mit derart kindgerechtem Lesestoff dem Motto der Veranstaltung „Nimm und lies!“ in ihren Klassen gerne nachzukommen. |
Dass „Bücher Brücken bauen“, von der Grundschule zum Gymnasium, von den Kleinen zu den Großen, daran besteht für die Projektleiterin nach der überwältigenden Resonanz dieser Veranstaltung kein Zweifel. Für Merwald war die Veranstaltung eine erneute Bestätigung, dass das Institut für Schulqualität und Bildungsforschung in München das „Lokal-regionale Lesenetzwerk Gymnasium Veitshöchheim“ als Best-Practice-Beispiel in die Reihe der Modellprojekte für die Weiterentwicklung des „Gymnasiums 2020“ aufnahm. |