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Ortsschild aus Veitshöchheim begleitet Feldjäger nach Rumänien

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Vier Soldaten der in der Veitshöchheimer Balthasar-Neumann-Kaserne stationierten 5. Kompanie des Feldjägerregiments 3 machen sich in der kommenden Woche auf den Weg nach Rumänien. Für rund drei Monate werden sie auf der Mihail Kogălniceanu Air Base bei Konstanza die Luftwaffe der Bundeswehr im Rahmen der NATO-Mission „Enhanced Air Policing South“ unterstützen.

Damit der Bezug zur Heimat nicht verloren geht, überreichte Bürgermeister Jürgen Götz dem Kompaniechef Hauptmann Jan Thomas Rahn und Stabsfeldwebel Morgenroth im Rathaus ein gelbes Ortsschild mit der Aufschrift „Veitshöchheim“. Das Schild soll während des Einsatzes auf der Air Base aufgestellt werden – als Symbol der Verbundenheit der Soldaten zu ihrem Standort und als Zeichen der Wertschätzung aus der Garnisonsgemeinde.

„Ich wünsche Ihnen, dass Sie Ihren Einsatz in Rumänien gesund an Leib und Seele bestreiten und wohlbehalten nach Franken zurückkehren“, sagte Götz bei der Übergabe. Beschafft wurde das Schild vom Bauamtsleiter Klaus Kaiser. Nach der Rückkehr wird es, wie schon die Schilder vergangener Auslandseinsätze, einen Platz im Traditionsraum der Feldjäger finden.

Das Ortsschild hat bei den Veitshöchheimer Feldjägern schon Tradition. Seit Jahrzehnten begleitet es die Soldaten auf Auslandseinsätze – erstmals 2002 nach Afghanistan, ebenso 2008 und 2012 sowie 2022 nach Jordanien (siehe nachstehende Links). Es steht sinnbildlich für die tiefe Verankerung der Militärpolizei der Bundeswehr in Veitshöchheim, wo sie seit den Anfangsjahren der Balthasar-Neumann-Kaserne vor 60 Jahren zuhause ist.

Die Feldjäger sind die Militärpolizei der Bundeswehr. Ihre Aufgaben reichen vom militärischen Ordnungs- und Verkehrsdienst über Ermittlungen und Erhebungen bis hin zur Unterstützung im Raum-, Objekt- und Veranstaltungsschutz. Auch in Auslandseinsätzen übernehmen sie polizeiliche Aufgaben – etwa bei Unfällen, Zwischenfällen oder Sicherheitskontrollen innerhalb der Truppe.

Das Feldjägerregiment 3, zu dem die 5. Kompanie gehört, hat seinen Führungsstab in München und ist für Bayern, Baden-Württemberg und Thüringen zuständig. Insgesamt leisten rund 900 Soldatinnen und Soldaten in 13 Kompanien Dienst. Das Veitshöchheimer Kommando umfasst derzeit knapp 90 Angehörige.

„Unsere Soldaten sind erfahrene Feldjäger, die vor Ort die militärpolizeilichen Aufgaben übernehmen, wenn etwa Untersuchungen erforderlich sind oder sicherheitsrelevante Ereignisse auftreten“, erklärte Hauptmann Rahn. „Für uns ist es selbstverständlich, solche Einsätze zu unterstützen.“

Die NATO-Mission „Enhanced Air Policing South“ (siehe nachstehender Link) dient der Sicherung des südöstlichen Luftraums des Bündnisses und damit der Stärkung der Ostflanke. Deutsche Eurofighter des Taktischen Luftwaffengeschwaders 71 „Richthofen“ aus Wittmund sind derzeit bis März 2026 in Rumänien stationiert, um den Luftraum über dem Schwarzen Meer zu überwachen. Alarmstarts erfolgen, wenn unbekannte Flugobjekte – häufig Drohnen oder Maschinen russischer Herkunft – in Grenzgebiete oder den Luftraum von NATO-Partnern eindringen.

Seit der Annexion der Krim 2014 beteiligt sich Deutschland regelmäßig an dieser Mission. Die Verantwortung wechselt im Rotationsprinzip zwischen verschiedenen NATO-Staaten. Nach dem aktuellen deutschen Einsatz wird ab März 2026 die britische Royal Air Force übernehmen.

Die Mihail Kogălniceanu Air Base nahe der Hafenstadt Konstanza spielt dabei eine immer wichtigere Rolle: Sie wird derzeit zu einem der größten NATO-Stützpunkte Europas ausgebaut – künftig soll sie sogar doppelt so groß sein wie die US-Luftwaffenbasis Ramstein.

Für die vier Veitshöchheimer Feldjäger, die im Rahmen des deutschen Unterstützungskommandos nach Rumänien entsandt werden, bedeutet der Einsatz mehr als Routine. „Es ist ein sichtbarer Beitrag zum Schutz des Bündnisgebietes und zugleich ein Zeichen unserer Verlässlichkeit innerhalb der NATO“, betont Rahn.

Dass dabei ein Stück Heimat mitreist, freut auch Bürgermeister Götz: „Das Veitshöchheimer Ortsschild soll Ihnen in Konstanza täglich in Erinnerung rufen, dass Sie hier in Ihrer Garnisonsgemeinde fest verankert sind – und dass wir alle Ihnen eine gute Rückkehr wünschen.“


Foto Dieter Gürz

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