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40 Jahre gelebte Kameradschaft - ERH Würzburg/Veitshöchheim feiert Jubiläum in der Balthasar-Neumann-Kaserne

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Mit einem feierlichen Festakt im Speisesaal Ost der Balthasar-Neumann-Kaserne beging die Kameradschaft Ehemalige, Reservisten und Hinterbliebene Würzburg/Veitshöchheim (ERH) am Mittwoch, 15. Oktober 2025 ihr 40-jähriges Bestehen. Moderiert wurde die Veranstaltung von Hauptmann a.D. Roland Stengl, dem stellvertretenden Vorsitzenden der Kameradschaft.

Rund 80 Gäste aus Bundeswehr, Politik und Gesellschaft folgten der Einladung – eine Veranstaltung, die eindrucksvoll zeigte, wie lebendig Kameradschaft auch nach der aktiven Dienstzeit sein kann. 

Unter den Gästen begrüßte Stengl unter anderem die stellvertretende Landrätin Karen Heußner, Veitshöchheims Ersten Bürgermeister Jürgen Götz, Altbürgermeister und Ehrenbürger Rainer Kinzkofer, Günterslebens Bürgermeister Michael Freudenberger sowie den Würzburger Stadtrat Joachim Spatz. Als Repräsentant des Standortes hieß Stengl Oberstleutnant Benjamin Schöneberg, stellvertretender Kommandeur des Fernmeldebataillons 10 und Kasernenkommandant, willkommen.

Von Seiten des Deutschen BundeswehrVerbands waren unter anderem der Landesvorsitzende Oberst a.D. Josef Rauch und der Vorsitzende der ERH im Bundesvorstand, Hauptmann a.D. Ernst Wendland, angereist. Beide sprachen Gruß- und Festworte. Stengl dankte in seiner Begrüßung auch für die enge Zusammenarbeit mit Behörden und Polizei. Sein Dank galt insbesondere Holger Baumbach, Vizepräsident des Polizeipräsidiums Unterfranken, und Manuel Weikert, Leiter der Polizeiinspektion Würzburg-Land, stellvertretend für alle Einsatzkräfte.

Ehrungen für besonderes Engagement

Im Rahmen der Feier wurden drei Personen für ihr besonderes Engagement ausgezeichnet. So erhielt Petra Huber-Prinz, Leiterin des Casinos Balthasar-Neumann (4.v.l.)  für ihren langjährigen, unermüdlichen Einsatz und ihre Unterstützung bei der Organisation der Veranstaltungen der Kameradschaft die Ehrennadel in Bronze des Bundeswehrverbandes..

Günterslebens Bürgermeister Michael Freudenberger erhielt für sein Engagement beim ersten nationalen Veteranentag im Juni 2025 eine Dankurkunde. Auch Veitshöchheims Bürgermeister Jürgen Götz bekam diese Auszeichnung für die verlässliche Partnerschaft zwischen Gemeinde und Bundeswehr. „Seit 60 Jahren leisten Soldaten hier ihren Dienst und dürfen sich stets auf die Anerkennung der Zivilgesellschaft verlassen“, betonte Stengl.


 

 Bläsersextett sorgt für festliche Stimmung

Für den musikalischen Glanz sorgte das Bläsersextett des Heeresmusikkorps Veitshöchheim, das unter der Leitung von Stabsfeldwebel Matthias Müller (li.) die Festveranstaltung stimmungsvoll umrahmte. Nach dem Sektempfang stimmten die Musiker mit dem volksfestlichen, melodienreichen Konzertmarsch „Hoch Heiducksburg“ die rund 70 Gäste fröhlich ein. Zwischen den Reden begeisterten sie mit einem abwechslungsreichen Programm, darunter ein James-Last-Medley, Havanna, Eye of the Tiger und Don’t Stop Believin’ – eine gelungene Mischung aus Marschmusik, Swing und Popklängen, die für eine angenehme Stimmung unter den Gästen sorgte.


Meilensteine: „70 Jahre Bundeswehr, 60 Jahre Standortgeschichte und 40 Jahre gelebte Kameradschaft“

In seinem Grußwort hob Bürgermeister Jürgen Götz die Bedeutung des Jubiläums hervor:

„Diese Feier steht in einem bedeutenden Zusammenhang: 70 Jahre Bundeswehr, 60 Jahre Standortgeschichte und 40 Jahre gelebte Kameradschaft – drei Meilensteine, auf die wir mit Respekt und Dankbarkeit blicken.“

Götz betonte, dass die Bundeswehr in Veitshöchheim nicht nur präsent, sondern tief verwurzelt sei. „Viele Soldaten haben nach ihrer aktiven Dienstzeit Veitshöchheim als neue Heimat gewählt. Sie engagieren sich im Ehrenamt und bereichern das gesellschaftliche Leben. Das ist Ausdruck eines besonderen Miteinanders, das wir sehr schätzen.“

Zum Jubiläum überreichte er dem Vorsitzenden der KamERH, Feldwebel d.R. Siegbert Schneider, ein Veitshöchheim-Poster als Erinnerungsgeschenk.


Grußwort Wendland: „Sie sind die stärkste Säule des Bundesverbandes“

Im Anschluss sprach Hauptmann a.D. Ernst Wendland, Vorsitzender der ERH im Bundesvorstand, und überbrachte die Glückwünsche der Bundesebene.

„Es sind mehr als eine Generation von Ehemaligen, die hier auch nach der aktiven Dienstzeit zusammenkommen, sich engagieren, feiern und dieser Kameradschaft ein Gesicht geben.“

Mit über 70.000 Mitgliedern seien die ERH-Gemeinschaften die größte und stärkste Säule im Deutschen BundeswehrVerband. „Sie stellen die Betreuung der Mitglieder und ihrer Familien sicher, bieten Beratung, Gemeinschaft und Unterstützung. Dafür gebührt Ihnen höchste Anerkennung.“

Mit Blick auf die aktuelle sicherheitspolitische Lage sprach Wendland auch Herausforderungen an: Die Bundeswehr müsse wieder wachsen, um ihren Auftrag erfüllen zu können. „Wir brauchen eine einsatzfähige, zukunftsfeste Bundeswehr – und dafür auch eine starke Reserve“, sagte er. Gleichzeitig würdigte er den Einsatz aller Ehemaligen: „Sie prägen diesen Verband wie keine andere Gruppe – mit Erfahrung, Engagement und Haltung.“

Im Namen des Bundesvorsitzenden Oberst André Wüstner überreichte Wendland dem Vorsitzenden Fw d.R. Siegbert Schneider die Erinnerungsmedaille „COIN ERH“ als Zeichen des Dankes und der Wertschätzung für 40 Jahre Verbandsarbeit:

„Sie prägen diesen Verband wie keine andere Gruppe – mit Erfahrung, Engagement und Herz.“


 Festredner Oberst a.D. Rauch: „Kameradschaft ist Heimat“
 

Als Festredner sprach Oberst a.D. Josef Rauch, Landesvorsitzender Süddeutschland im Deutschen BundeswehrVerband. Er würdigte die beständige Arbeit der ERH und ihren Beitrag zum inneren Zusammenhalt des Verbandes:

„Der jetzige Vorstand und auch die Vorgänger betreuen über 480 Mitglieder vorbildlich. Dafür meinen herzlichen Dank.“

Rauch beschrieb die Kameradschaft als „feine Gemeinschaft mit einem harten Kern wissbegieriger, engagierter und manchmal auch hartnäckiger Mitglieder“. Viele Ehemalige fänden hier eine neue Heimat:

„In der aktiven Dienstzeit war die Einheit die militärische Heimat. Nach dem Ausscheiden bietet die ERH diese Heimat weiter – mit Verlässlichkeit, Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt.“

Er würdigte das alltägliche Engagement in der Kameradschaft: Geburtstagskarten, Krankenbesuche, Hilfe im Alltag. „Das ist gelebte Kameradschaft – das ist, was uns ausmacht.“


Blick auf aktuelle sicherheitspolitische Herausforderungen

In seiner Rede ging Rauch auch auf die weltpolitische Lage ein. „Noch 2013 schien die Welt in Ordnung“, sagte er. „Seit Krim, Donbas, Ukrainekrieg, Hamas-Terror und der Rückkehr alter Machtpolitik erleben wir eine Zeit der Unsicherheit.“

Mit Nachdruck forderte er:

„Der Reservedienst braucht die Wehrpflicht. Das Personal kommt nicht von selbst – wir brauchen klare politische Entscheidungen und eine verlässliche Struktur.“

Trotz der Herausforderungen schloss Rauch mit einem Appell an Optimismus und Geschlossenheit:

„Das Jetzt genießen, Zuversicht zeigen und Haltung bewahren – in zehn Jahren werden wir die heutigen Zeiten als die goldenen betrachten.“


Vier Jahrzehnte Engagement

Ein Blick in die Chronik zeigte die Entwicklung seit der Gründung 1985. Damals folgten 25 Ehemalige dem Aufruf von Hauptmann Wilhelm Bohlen zur Gründungsversammlung. Schon im ersten Jahr zählte die ERH 296 Mitglieder. Unter dem ersten Vorsitzenden, Stabsfeldwebel a.D. Herbert Höll, wurde der Grundstein für eine lebendige Vereinstätigkeit gelegt. 1994 übernahm Peter Wilpert das Amt, seit 2014 steht Feldwebel d.R. Siegbert Schneider an der Spitze. Reisen, Vorträge, gesellige Treffen und Benefizaktionen prägen bis heute das Vereinsleben.

Dank an Unterstützer und Partner

In seinem Schlusswort sprach Stengl allen Partnern im psychosozialen Netzwerk am Standort seinen Dank aus – darunter dem evangelischen und katholischen Militärpfarramt, dem Sozialdienst der Bundeswehr, dem Bundeswehrsozialwerk und dem Verband der Reservisten. Auch die Sponsoren der Festschrift – die Soldaten- und Veteranenstiftung, das Main-Center Veitshöchheim, die Firma Bauriedel und das Casino-Team – wurden gewürdigt. Ein besonderes „Vergelt’s Gott“ richtete Stengl an die Kameraden des Fernmeldebataillons 10 für ihre Unterstützung sowie an das Team um Petra Huber-Prinz für die professionelle Bewirtung.

Nach den Ansprachen wurde das Buffet eröffnet. Die rund 70 Gäste nutzten die Gelegenheit zu Gesprächen, Erinnerungen und kameradschaftlichem Miteinander.

Die Jubiläumsfeier zeigte eindrucksvoll: Die Kameradschaft ERH Würzburg/Veitshöchheim ist in vier Jahrzehnten zu einem festen Bestandteil des Verbands, des Standorts und der Region geworden – getragen vom Engagement ihrer Mitglieder und von einem starken Gemeinschaftsgeist.

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