Haus 6 nimmt Gestalt an: Holzbau für Veitshöchheims neue Kinderbetreuung beeindruckt durch Tempo und Nachhaltigkeit
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In nur drei Wochen hat das neue „Haus 6“ der Schulkindbetreuung an der Eichendorffschule deutlich an Gestalt gewonnen. 300 Tonnen vorgefertigte Holzbauteile wurden verbaut – eine logistische und handwerkliche Meisterleistung, die das ambitionierte 14,4-Millionen-Euro-Projekt auf die Zielgerade mit Fertigstellung Ende 2026 bringt.
Ein halbes Jahr nach dem Deckenfest für das Sockelgeschoss, das die Firma Siebenson aus Schweinfurt für 1,08 Millionen Euro in Stahlbeton errichtete, sind die Konturen des viergeschossigen Neubaus nun klar erkennbar. 275 Hortplätze, 60 Plätze für die Mittagsbetreuung und 45 Plätze für die offene Ganztagsschule entstehen hier – ein Meilenstein für die Kinderbetreuung in Veitshöchheim.
Wie auf diesen Drohnen-Aufnahmen am Donnerstagmorgen (12.6.) erkennbar, ist das Flachdach schon zur Hälfte und am Abend war es ganz mit den Holzbauelementen geschlossen.
In Rekordzeit montiert: 300 Tonnen Holz aus Österreich
Die oberirdischen drei Geschosse entstehen in nachhaltiger Holzbauweise. Die Firma Weckbart aus Estenfeld montierte mit nur acht Fachkräften in nur drei Wochen die rund 300 Tonnen schweren Fertigteile aus Brettsperrholz – geliefert in 19 LKW-Ladungen vom Hersteller Stora Enso mit Hauptsitz im finnischen Helsinki. Die Lieferung stammt aus dem Werk Ybbs, dem weltweit größten Produzenten von CLT (Cross Laminated Timber).
Auch das Flachdach besteht aus Holz. Es wird begrünt. Die Dachdeckerfirma Rudolf Schmid GmbH aus Rosenheim bereitet es für 447.000 Euro vor. Ergänzt wird es durch eine Photovoltaikanlage der Firma Sunline-Solarstrom GmbH, Fürth, für 130.000 Euro.
Klimafreundlich und gefördert
Die Holzkonstruktion bindet laut Berechnungen 685 Tonnen CO₂ – ein ökologischer Pluspunkt, der mit 200.000 Euro aus dem bayerischen Holzbauförderprogramm belohnt wird.
Licht, Luft und Lebensqualität
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Der Neubau punktet nicht nur ökologisch, sondern auch architektonisch. „Der Bau ist funktional und ästhetisch überzeugend“, erklärt Architekt Andreas Schlichting vom beauftragten Büro GKT. Besonders stolz zeigt er sich auf das Elternwartezimmer in Ebene 1 – als Galerie über zwei Etagen angelegt.
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Grundriss Ebene 1 (3. Geschoss) Nordflügel
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Die Personalräume liegen immer hinten. Und es gibt auch noch ein eigenes Büro für die Leitung im obersten Geschoss.
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Helle Gruppenräume, durchdachte Ausstattung
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Gruppenraum
Die Innenräume sind durch klare Strukturen geprägt: In jedem Geschoss finden sich großzügige Gruppen- und je ein großer Mehrzweckraum, die mit abgehängten Decken teils schallgedämmt werden. Die Holzdecken bleiben ansonsten weitgehend sichtbar. Die Holzböden erhalten voraussichtlich einen geschnittenen Estrich, um Spannungen und Risse zu vermeiden.
In jedem Raum liegt ein Paket mit Gipsplatten der Firma Knauf, denn jeder Raum bekommt eine Vorsatzschale für die technischen Installationen. Die bereits weißlichen Wände bleiben so wie sie sind. Die Elektroinstallationen übernimmt die Firma Beck Elektrotechnik, Würzburg (928.000 Euro), die Sanitärarbeiten ebenfalls Elmatic GmbH (371.000 Euro).
Die Fenster im Holzbau werden in Holz-Aluminium-Bauweise ab 30. Juni von der Firma Seufert-Niklaus GmbH aus Bastheim montiert (570.111 Euro). Auch Küchenzeilen, etwa im Raum der Mittagsbetreuung, sind geplant.
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Großer Mehrzweckraum
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Flur
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Besonders beeindruckend ist auch der 195 Quadratmeter große, verglaste Speisesaal im Sockelgeschoss – zuzüglich Küche, Lager, Technikräumen und vorgelagerter Terrasse. Die bodentiefen Fenster liefert die Firma JMF Metallbautechnik GmbH (Auftragssumme: 190.000 Euro), derzeit fehlt nur noch die Verglasung.
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Haupttreppenhaus aus Stahlbeton
Ein Aufzug sorgt für Barrierefreiheit (Auftrag an KONE GmbH, 58.000 Euro).
Lüftungs-Technik vom Feinsten – ganz ohne Energieverbrauch
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Besonderes Augenmerk liegt auf dem Lüftungskonzept: Statt aktiver Technik wird das Gebäude durch natürliche Konvektion belüftet. Frische Luft strömt über die beiden Treppentürme ein, verbrauchte Luft entweicht über Wandöffnungen (links im Bild oben und unten zu sehen) – ganz ohne Energieeinsatz. Die Planung stammt vom Büro Delzer Kybernetik GmbH aus Lörrach, ausgeführt wird sie von der Firma Elmatic GmbH aus Würzburg (Auftragsvolumen: 393.000 Euro).
Verbindung zur Grundschule folgt später
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Ein barrierefreier Verbindungssteg zur Grundschule wird im Zuge der Sanierung der Eichendorffschule realisiert.
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Gerüstarbeiten (Eugen Wahner GmbH, Sulzfeld am Main) - 105.000 Euro
Der Hortneubau ist dabei nur der erste von sechs Bauabschnitten der auf rund 49 Millionen Euro veranschlagten Generalsanierung, die in den kommenden zehn bis zwölf Jahren erfolgen soll.
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Finanzierung: Freistaat hilft kräftig mit
Für den Neubau erhält die Gemeinde 5,5 Millionen Euro aus dem Finanzausgleichsgesetz und 1,2 Millionen Euro aus dem Programm „Ganztagsausbau“. 7,6 Millionen Euro muss die Kommune aus Eigenmitteln stemmen, wovon 4 Millionen Euro über ein Darlehen finanziert werden.
Der neue Hort ist mehr als ein Bauprojekt – er ist ein Statement für eine zukunftsfähige Bildungslandschaft in Veitshöchheim.
Anhang
Ebene 1 (3. Geschoss) Südflügel
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Im Raum 1 der Mittagsbetreuung wird auch eine Küchenzeile installiert.
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Geringfügige Planänderung
Im Vergleich zu den in der Jahreschronik 2022 veröffentlichten, nachstehend abgebildeten Grundrissen der Vorentwurfsplanung vom Oktober 2022 ist der Knick im Gebäudegrundriss auf die andere Seite Richtung Grundschule und das zweite Treppenhaus nicht mehr als Anbau zur Grundschule, sondern nach innen gewandert.
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Pläne GKT - Fotos Dieter Gürz - Drohnenaufnahmen Bauamt Gemeinde Veitshöchheim