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Beim Neubau des Hauses der Kinderbetreuung lud der Bürgermeister zum Deckenfest anstelle eines Richtfestes ein

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Nach dem ersten Spatenstich am 5. März 2024 als symbolischer Auftakt für den 14,4 Mio. Euro kostenden Neubau des Hauses der Schulkindbetreuung an der Eichendorfschule lud heute Bürgermeister  Jürgen Götz eine Woche vor Weihnachten  zum Deckenfest anstelle eines Richtfestes ein.

Neben Gemeinderatsmitgliedern und Altbürgermeister und Ehrenbürger Rainer Kinzkofer begrüßte er vom AWO-Ortsverein als Betreiber des Hauses den Vorsitzenden Dieter Leimkötter, Geschäftsführerin Ingrid Schinagl und Hortleiterin Verena Schmidt, von der Schulleitungen  Julia Heres (Grundschule) und Martha Winter (Mittelschule), den GKT-Architekten Steffen Rothenhöfer mit Team, von Rohbaufirmenchef Michael Siebenson, das Hausmeisterteam der Eichendorffschule und sein Mitarbeiterteam aus dem Bauamt der Gemeinde.

Götz: "Heute stehen wir hier zusammen, um ein wichtiges Ereignis zu feiern: Das "Deckenfest" für das Untergeschoss des (insgesamt viergeschossigen) Neubaus unseres Hortgebäudes. Ein Moment, der uns nicht nur stolz macht, sondern auch ein Zeichen für die Zukunft unseres Hauses ist."

Der Dank des Bürgermeisters galt besonders der mit den Rohbauarbeiten für 1.079.355 Euro beauftragten Firma Siebenson aus Schweinfurt. Sie habe das Hanggeschoss präzise und mit großem Verantwortungsbewusstsein ausgeführt.

Im Bild die Feuerwehrzufahrt entlang der Grenze der Kita Menschenskinder zum Pausenhof der Schule. Der 52 Meter lange und konisch oben 15 Meter und unten 19 Meter breite Baukörper ist  auf einer Länge von 36 Meter teilunterkellert.

Die unterste Ebene wurde aus Stahlbeton errichtet und bildet somit ein Sockelgeschoss, das sich in den Hang einschiebt. Prunkstück wird hier ein 195 Quadratmeter großer, verglaster Speisesaal mit ebenerdiger Terrasse nebst Aufbereitungsküche (im Bild), sowie WC-, Lager- und Technikräume.

Das Haus der Kinderbetreuung ist der erste von sechs Bauabschnitten der auf 49 Millionen Euro veranschlagten Generalsanierung der Eichendorffschule, die die Gemeinde in den nächsten zehn bis zwölf Jahren durchführen will.

Der Zugang zur Mensa erfolgt stufenlos über den ebenerdigen Vorplatz, der hier noch bis zu dem weißen Auto im Hintergrund abgegraben wird.

Auf der Stahlbetondecke des UG werden je nach Wetterlage ab ´März 2025 durch die Fa. Zimmerei Weckbart GmbH & Co. KG in Estenfeld die drei Geschosse aus einer nachhaltigen Brettsperrholz-Konstruktion (gedämmt mit einer hinterlüfteten Holz-Fassade) ausgeführt. Diese Konstruktion speichert eine erstaunliche Menge von 685 Tonnen CO² im Holz . Dafür gibt es eine zusätzliche Finanzspritze 200.000 Euro aus der bayerischen Holzbauförderung.

Das Treppenhaus mit Aufzug wird von der Firma Siebenson in Stahlbeton errichtet (im Bild fehlt noch das vierte Geschoss).

Der Neubau wird  über ein zweites kleineres Treppenhaus und einen barrierefreien Verbindungssteg an die Grundschule (im Hintergrund) zu einem schlüssigen Gesamtensemble verbunden. Der Verbindungssteg wird jedoch erst mit der Sanierung der Grundschule als zweiter Bauabschnitt realisiert.

Im Bild links entsteht im Loch unter der Bodenplatte des nichtunterkellerten Teils ein Erdregister, in das die Abwärme des Gebäudes eingespeist und bei Bedarf (im Winter zum Heizen) wieder entnommen wird.

Für den Neubau ist ein innovatives und ressourcenschonendes Heizungs- und Lüftungskonzept vorgesehen.

Das Heizen bzw. Kühlen des Gebäudes wird über eine Erdwärmepumpe mit angeschlossener Fußbodenheizung bzw. die Wärmetauscher auf dem Dach verwirklicht

Das Flachdach des Gebäudes wird begrünt und dient als Standfläche einer Photovoltaikanlage. Die Lüftung wird über eine freie Lüftung, welche auf die natürliche Konvektion beruht, geschaffen. Sprich es wird keine aktive Lüftungstechnik in den Räumen geben.

Die Konvektion (Wärmetransport bzw. Luftaustausch) wird über die Flure und durch die Zu,- und Ablufttreppenhäuser (welche über Dach geführt werden) mit Wärmetauschern realisiert. Die Belüftung der einzelnen Räume wird mit Überstromöffnungen in den Wänden realisiert.

Großes Lob hatte Bürgermeister Jürgen Götz denn auch für den planenden Architekten Steffen Rothenhöfer, dessen kreativer und durchdachter Entwurf nicht nur den räumlichen Bedürfnissen des Hortes Rechnung trage. Er schaffe auch ein Gebäude, das sowohl funktional als auch ästhetisch überzeuge. Schüler und Pädagogen dürfen sich über großzügige, lichte und wandelbare Lern- und Aufenthaltsräume freuen.

Für den Bürgermeister steht außer Zweifel:  "Die gelungene Integration von modernster Architektur mit einem nachhaltigen und kindgerechten Konzept wird sicherlich einen positiven Einfluss auf die pädagogische Arbeit und das Wohlbefinden der Kinder haben."

Dieser Bau setze ein wichtiges Signal, gerade jetzt. Denn in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wie zurzeit, komme es nicht alle Tage vor, dass Großinvestitionen getätigt oder geplante Projekte wie vorgesehen realisiert werden.

Die Fertigstellung ist für Ende 2026 vorgesehen.

Herausstellte Götz auch den AWO-Ortsverein, der mit seinen tollen Angeboten an familienergänzender Erziehung, Mittagsverpflegung, Hausaufgabenunterstützung und Freizeitgestaltung hier an der Schule ein Musterbeispiel für eine qualitativ hervorragende Kinderbetreuung und aus der Gemeinde nicht mehr wegzudenken sei.

Das neue Haus ist eine eigenständige Erziehungs- und Bildungseinrichtung für schulpflichtige Kinder der ersten bis siebten Klasse (6 bis 14 Jahre), welche außerhalb der täglichen Schulzeit eine familienergänzende Betreuung für Schulkinder sicherstellt. In diesem sind 275 Hortplätze  (140 Plätze im Bestand, somit 135 neue Plätze), 45 Plätze der offenen Ganztagesschule (25 Plätze im Bestand, somit 20 neue Plätze) und 60 Plätze für die Mittagsbetreuung  (47 Plätze im Bestand, somit 13 neue Plätze) untergebracht. Das Raumprogramm und die Aufteilung wurden in Abstimmung mit dem AWO-Ortsverein als Träger der Kinderbetreuung geplant.

Der planende GKT-Architekt Steffen Rothenhöfer führte zum Baustand aus: "Wenn man zwischendurch - so wie heute - mit Fertigstellung der letzten Bodenplatte ein wichtiges Etappenziel erreicht und ein Deckenfest kurz vor Weihnachten organisiert, zeigt sich die wahre Bauherrschaft, indem sie mit Speis und Trank seine Dankbarkeit und Wertschätzung für die bisherige Bauzeit zum Ausdruck bringt."

Rohbaufirmenchef Michael Siebenson bedankte sich für das ihm und seinen Bauleuten entgegengebrachte Vertrauen und die gute Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro.

Dieser frisch betonierte Teil der Bodenplatte ist nicht unterkellert.

Vergeben wurden bisher (Firmen Auftragssummen - insgesamt 5.890.661 Mio. Euro):

  • ❇ Planungskosten Architekten GKT  ?
  • Freianlagenplanung Lph 2-4 (Architekturbüro GRELLMANN KRIEBEL TEICHMANN & Partner, Würzburg)
  • Kybernetik (Planungsbüro Delzer Kybernetik GmbH, Lörrach)
  • Planung Heizung/freie Lüftung (Fa. Binkert Plan, Albbruck) -  102.292 Euro
  • Baustelleneinrichtung (Fa. BplusL Infra Log GmbH, Limbach-Oberfrohna - 101.431 Euro
  • Erdarbeiten (Fa. Georg Riegel GmbH, Gerbrunn) - 139.046 Euro + 112.647 Euro Entsorgung
  • Rohbau (Michael Siebenson GmbH & Co. KG, Schweinfurt) - 1.059.066 Euro + Nachträge 20.289 Euro
  • Holzbau (Fa. Zimmerei Weckbart GmbH & Co. KG) - 1.098.785 Euro
  • Erdregister (Fa. Energie-Concept Chemnitz GmbH, Chemnitz) -  54.932 Euro
  • Dachdeckerarbeiten (Firma Rudolf Schmid GmbH, Rosenheim) -  446.989 Euro
  • Gerüstarbeiten (Eugen Wahner GmbH, Sulzfeld am Main) -  105.777 Euro
  • Pfosten-Riegel-Fassade
    • aus Holz/Aluminium  (Firma Seufert-Niklaus GmbH, Bastheim) - 570.111 Euro
    • aus Aluminium (Firma JMF Metallbautechnik GmbH, Grabfeld) - 189.073 Euro)
  • Aufzug (Firma KONE GmbH Standort Würzburg) - 57.866 Euro
  • Elektro (Beck Elektrotechnik GmbH, Würzburg) - 927.900 Euro
  • Photovoltaik (Sunline-Solarstrom GmbH, Fürth) - 129.383 Euro
  • Lüftung (Elmatic GmbH, Würzburg) - 392.796 Euro
  • Sanitär (Elmatic GmbH, Würzburg) - 371.183 Euro
  • Blitzschutz (Handschuh GmbH, Schweinfurt) - 7.847 Euro
  • Baustromanschluss mit Zählersäule (Stefan Kroll, Veitshöchheim) - 3.248 Euro

Flur im UG, der  zu den WC-, Lager- und Technikräumen  führt.

Zubereitungsküche

Finanzierung:

Zu den Kosten des Hortneubaus von 14,4 Mio. Euro kann die Gemeinde vom Freistaat Bayern nach dem Finanzausgleichsgesetz 5,5 Mio. Euro und aus dem Landesförderprogramm "Ganztagsausbau" 1,2 Mio. Euro erwarten, sodass die Gemeinde noch Eigenmittel von 7,6 Mio. Euro aufbringen muss. Dafür wurde im Haushaltsplan 2024 die Aufnahme eines Kredits von 4,0 Mio. vorgesehen und Bürgermeister Jürgen Götz vom Gemeinderat ermächtigt, ein von der Bayern LABO staatlich gefördertes zinsgünstiges Darlehen in Höhe von 3,0 Mio. Euro zu ratifizieren. Die benötigten restlichen 1,0 Mio. Euro wurden von der Gemeinde auf dem freien Kapitalmarkt aufgenommen.

Um das Zinsrisiko abzusichern, hat die Gemeinde im Jahr 2023 Bausparverträge mit einer Bausparsumme von 4,0 Mio. Euro abgeschlossen.

Istzustand Schulkindbetreuung

Die Schulkindbetreuung der AWO ist derzeit auf vier Standorte im Ort verteilt. Der Bedarf steigt durch das Baugebiet Sandäcker weiter und dazu kommt der gesetzliche Rechtsanspruch. So ist es für die Gemeinde die beste Lösung, an der Eichendorffschule einen Neubau als Bauabschnitt eins mit einer Hauptnutzfläche von 1850 Quadratmeter nur für Hort und Mittagsbetreuung zu errichten.

Da der Hort dann aus den verschiedenen Schulteilen nach Fertigstellung des Neubaus hierher umzieht, ist in den Schulgebäuden wieder mehr Platz für die eigentliche Schulnutzung. Die Musikschule soll als BA III ab 2027 im Bereich des bisherigen Hortes unter der Turnhalle ein eigenes Domizil erhalten.

Fotos Dieter Gürz

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