Goldene Hochzeit in Veitshöchheim - Gunda und Heiner Bauer feiern 50 Jahre Ehe
Link auf Mainpost-Online vom 8.6.2025
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Gunda und Heiner Bauer am Tag ihrer Goldenen Hochzeit: Vor einem halben Jahrhundert gaben sich die beiden in der Bürgerspital-Kirche das Ja-Wort – an einem Donnerstag, genau wie heute. Eine Liebesgeschichte, die in Würzburg begann und in Veitshöchheim weiterlebt.
Wenn Gunda und Heiner Bauer heute am 5. Juni 2025 auf ihren Hochzeitstag zurückblicken, dann geschieht das mit einem Lächeln – und mit tiefer Dankbarkeit.
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Genau vor 50 Jahren gaben sich die beiden das Ja-Wort. Ein Donnerstag war es, wie der Tag heute. Und wie so vieles in dieser besonderen Liebesgeschichte, war auch das kein Zufall.
Kennengelernt hatten sie sich ebenfalls an einem Donnerstag – beim legendären Stehausschank des Bürgerspitals in Würzburg. Dort, wo sich damals Mutter und Tochter regelmäßig nach dem Schulbesuch des Mozarts-Gymnasiums trafen: Die Mutter bei einem Schoppen, die Tochter mit einem Leberkäsweck – dem „LKW“. Heinrich Bauer, der jüngste Sohn seiner Familie, von allen nur „der Klee“ genannt, weil er der Kleinste war, war auf Anhieb verliebt. Gunda hingegen, gerade einmal 15 Jahre alt, ließ sich ein wenig mehr Zeit.
Doch Heinrich gab nicht auf. Nach einigen Monaten durfte er Gunda von der Tanzschule Bäulke abholen und nach Hause bringen. Vater Ferdinand wartete dabei stets mit Argusaugen auf die Rückkehr der Tochter. Die Eltern bestanden darauf, dass erst nach Erreichen der Volljährigkeit geheiratet werden dürfe. Ein Glücksfall für das Paar war daher die Herabsetzung des Volljährigkeitsalters im Jahr 1975 – von 21 auf 18 Jahre. Nun stand dem Eheglück nichts mehr im Wege. Auch die unterschiedlichen Konfessionen – Heinrich katholisch, Gunda evangelisch – konnten die Liebe nicht trüben. „Gunda ist so ein liebes, anständiges und braves Mädchen – heirate sie, meinen Segen hast du“, sagte Heinrichs Mutter. Und fügte hinzu: „Unser Herrgott verhunst kee Päarle.“
So wurde am 5. Juni 1975 in der Bürgerspital-Kirche ökumenisch geheiratet. Dreizehn Monate später kam die gemeinsame Tochter zur Welt. Gunda hängte ihren Beruf als Kinderpflegerin an den Nagel, um sich ganz der Familie zu widmen. Auch die Kinder der Schwester wurden von ihr betreut, später auch die eigene Mutter gepflegt. Als Familienmanagerin, Mutter, Krankenschwester und Kindergärtnerin war sie über Jahrzehnte das Herz der Familie.
Heiner, ursprünglich mit dem Ziel angetreten, Bilanzbuchhalter zu werden, fand seine Berufung in der Gastronomie und im Weinhandel. Mit viel Herzblut führte er jahrzehntelang den Stehausschank unter dem Glockenspiel am Bürgerspital. Die dort angebotenen Weinproben und Kellerführungen erlangten Kultstatus. Auch Prominenz schaute vorbei: Peter Alexander, ganz in Anglerkluft, oder Gotthilf Fischer, der im „Hockerle“ stundenlang sang, trank – und sogar fürs Fernsehen drehte. Legendär wurde auch der Besuch von Chris de Burgh. Als Heiner gegenüber Journalisten erwähnte, „Mac O’Neil“ sei gestern zu Besuch gewesen, war der Spitzname geboren – einige nennen ihn bis heute so.
Nach fast 40 Jahren im Dienst der fränkischen Weinkultur verabschiedete sich „Heinrich vom Stehausschank“ Ende 2010 in den Ruhestand. Würzburg war über vier Jahrzehnte hinweg Heimat und Arbeitsplatz. Mit der Verrentung zog das Ehepaar zu Tochter und Familie nach Veitshöchheim. Im gleichen Jahr, am 11.11.2010, erhielt Heinrich Bauer den „Frankenwürfel“ – verliehen vom Regierungspräsidenten Dr. Paul Beinhofer. Eine Auszeichnung, die jährlich nur einmal vergeben wird – für besondere Verdienste um Franken und den fränkischen Wein. Für Heiner war es der „Nobelpreis der Franken“.
Doch der Ruhestand wurde bald zum Unruhestand: Engagements in der Kirchengemeinde, im Ehrenamt als zweiter Vorsitzender des Verschönerungsvereins – und der große Garten. Über 3.000 leere Bocksbeutel – die legendäre fränkische Weinflasche – wurden dort in mehr als 75 Skulpturen künstlerisch verarbeitet. Auch Gunda pflegt ein ganz besonderes Hobby: Rosen. Über 120 verschiedene Sorten blühen heute im Garten, viele davon stammen aus dem ungarischen Zucht-Erbe der Familie Mark – eine Hommage an Schönheit, Geduld und Pflege, ganz wie die Ehe selbst.
Heute, nach einem halben Jahrhundert voller gegenseitiger Achtung, Respekt und Liebe, blicken Gunda und Heiner Bauer auf ein erfülltes Leben zurück – mit dem Wunsch nach Gesundheit und noch vielen gemeinsamen Jahren.
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Dies wünschte den Jubilaren in ihrem Rosen- und Bocksbeutelparadies heute auch Bürgermeister Jürgen Götz.
aktuelle Fotos Dieter Gürz