Der Veitshöchheimer Kabarettist Günther Stadtmüller hatte beim Neujahrsempfang der Gemeinde fast nur Positives zu vermelden
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Nachdem Günther Stadtmüller 2015 beim ersten Neujahrsempfang von Jürgen Götz als Bürgermeister selbst für sein jahrzehntelanges kulturelles Engagement ausgezeichnet wurde, sorgt der Veitshöchheimer Kabarettist seit 2016 alljährlich mit Ausnahme der Coronajahre für das Sahnehäubchen beim Neujahrsempfang der Gemeinde. In seiner unnachahmlichen Art erheiterte er auch heute wieder die 450 Gäste im Saal mit seinem humoristischen Rückblick auf das Ortsgeschehen im vergangenen Jahr.
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Hier ein paar Auszüge, die belegen dass der Kabarettisten überwiegend Schmeicheleinheiten auf Lager hatte:
Nach seinen Worten ist die intellektuelle Elite von Veitshöchheim der Einladung des Bürgermeisters gefolgt wie die Vertreter der Schulen, der Bundeswehr, die Vorstände der örtlichen Vereine, die ein farbenfrohes Bild ergeben, was auch daran liegt, dass viele ihre netten Frauen mitgebracht haben, aber nicht Pfarrer Christian Nowak, weil Pabst Franziskus am Zölibat festhält und für ihn die von Bob Marley besungene Devise "No woman ndo cry" gilt.
"Unglaublich, was es da alles an Videos zu sehen gibt" lobte Stadtmüller Radio Würzburg: neben der Grußbotschaft des Bürgermeisters, die Inszenierung des Theaters am Hofgaren und jede Menge mehr.
Ein Loblied hatte er auch für die nach seiner Meinung durchweg positiven und seriösen Mitteilungen des Veitshöchheim Blogs, 750 mal im letzten Jahr, wo doch ständig bemängelt werde, wieviel Hass im Netz unterwegs sei. So lese er im Blog angesichts der globalen Brennpunkte gerne solche Nachrichten wie Bach's Weihnachtsoratorium in der Vituskirche als letzten Glanzpunkt.
Angesichts der Ampel in Berlin, die sich selbst den Strom abgedreht hat, könnten wir uns hier in Veitshöchheim glücklich schätzen, so der Redner, einen Gemeinderat mit einem Dreigestirn an der Spitze zu haben, das nicht nur einen schönen warmen Händedruck habe, sondern wo Solidariät, Kollegialität und Schulterschluss ehrlich und loyal praktiziert werde. Dies sei eine höchst erfreuliche, ja "ergötzliche" Situation.
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Ins Visier nahm der Kabarettist dann Halleluja rufend, den "Dünnschichtauftrag" des nun endlich fertigen Höchheimer Steg und dass es einfach klasse ist und viel Spaß mache, nun ohne schlechtes Gewissen mit dem Rad auf das andere Mainufer zu fahren. Er bedauerte allerdings, dass der VCC sich zur Erhaltung des alten Stegs umsonst ins Zeug gelegt habe.
Er beklagte als Betroffener, nun in Flensburg als Verkehrrowdy zu gelten, weil er mit dem Caritas-Büssle in der verkehrsberuhigten Herrnstraße einmal mit 21 und einmal mit 23 geblitzt und dafür mit 90 Euro bestraft wurde. Stadtmüller: "In Zukunft lass ich die Herrschaften aussteigen und wir schieben das Auto durch diese Zone." Einen Teil des Strafgeldes habe er sich allerdings wieder mit dem Verzehr von fünf Kuchen und vier Schoppen beim Senioren-70+-Nachmittag der Gemeinde zurückgeholt und auch beim Neujahrsempfang werde er sich noch schadlos halten.
Ein Dorn im Auge war ihm die Umbenennung der Nikolaus-Fey-Straße in Mittlere Setz. Wenn ihn einer gefragt hätte, wäre er für "Rainer-Kinzkofer-Allee" gewesen.
Aber summasummarum fühle er sich hier in Veitshöchheim gut aufgehoben. Deshalb habe der Bürgermeister für seine Arbeit, sein Engagement, für seine Bürgernähe, seine einfachen und schnellen Lösungen, wie in der Bürgerversammlung bezüglich einer Straßenlaterne in der Kirchstraße praktiziert, einen kräftigen Beifall verdient.
Weil es ihm hier im Ort so gut gefalle, zünde er oft auch am neuen voller Gold glänzenden Gebetsort in der Vituskirche ein Kerzlein an, auch wenn diese nun eine Inflationsrate von 100 Prozent erfahren haben. Er schlug dem Pfarrer als neue Geldquelle vor, sein Messgewand als Hingucker mit Werbeanzeigen zu dekorieren wie "Ihre ENERGIE bringt das Gotteshaus zum Leuchten" oder "Opas Weißer - nach der Kommunion auch mal was Herzhaftes".
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Einen süffisanten Ratschlag hatte Stadtmüller für die überdimensionierten Holzkübel-Hochbeete in der Kirchstraße: Die Bürger sollten hier als Vorsorge für schlechte Zeiten Radieschen, Karotten, rote Beete und anderes Gemüse aussäen
Und zum Schluss stimmte er vor seinen gut gemeinten Ratschlägen für 2025 noch eine Laudatio auf den mit der Bürgermedaille geehrten Gadheimer Urban Kauppert an. Dieser sei mit den Theatertagen in seinem Hof ein großer Förderer der Kultur. "Hier gehe ich gerne hin, da sind die Bratwürste besser als auf Kiliani", so Stadtmüller.
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Keine Frage, dass sich der Bürgermeister bei dem Kabarettisten mit einem Bockbeutel für seinen wieder tollen Vortrag zum Abschluss des offiziellen Teils des Neujahrsempfangs bedankte.
Fotos Dieter Gürz