Beim Adventskonzert in der Vituskirche begeisterten die beiden Chöre des MGV allein und gemeinsam mit wunderschönem Chorgesang, angereichert mit den festlichen Klängen der Orgel.
Link auf Mainpost-Online vom 23.12.2024
Am zweiten Adventssamstag hatte traditionell auch heuer wieder der Männergesangverein Veitshöchheim (MGV) zum Adventskonzert in der idyllischen Atmosphäre der barocken Vituskirche eingeladen. Die beiden Chöre des MGV begeisterten allein und gemeinsam die Gäste mit wunderschönem Chorgesang, angereichert mit den festlichen Klängen der Orgel.
Zur Begrüßung sagte MGV-Vorsitzender Karl-Ludwig Bayerlein, dass seit Ende der Sommerferien beide Chöre fleißig geprobt hatten, um ein vielfältiges Programm von traditionellen Weihnachtsliedern bis zu modernen Arrangements bieten zu können. Er wünschte allen viel Spaß und viel Freude beim Zuhören der besinnlichen, in die Adventszeit entführenden Klänge. Sein Dank galt den engagierten 28 Sängerinnen und 20 Sängern der beiden Chöre, die durch ihren Einsatz und ihre Leidenschaft für einen unvergesslichen Abend beitragen.
Pfarrer i.R. Josef Kraft stimmte in Vertretung von Pfarrer Christian Nowak in froher Erwartung auf die Ankunft des Heilands ein, der uns so ganz versteht, der Zeit hat für uns alle und immer mit uns geht, der weiß, warum wir lachen und warum wir traurig sind, der weiß, wie viele Fragen und Nöte hat ein Kind.
Die 15 Männerchor-Sänger des MGV eröffneten das Konzert unter dem Dirigat von Cornelia Hahn stimmungsvoll mit zwei Weihnachtsliedern, die diese Erwartung auf die Ankunft des Erlösers im Text widerspiegeln, so "Kommt und singt zur Weihnacht" aus Frankreich von Karl Haus und "Die Zeit der Weihnacht" von Bernd Stallmann.
Im zweiten Teil erfreuten die Männersänger mit ihren kräftigen Stimmen mit zwei von der Chorleiterin arrangierten Stücken, zunächst das die gemütliche Szenerie beim Duft der Tannenzweige vermittelte Lied "Dicke, rote Kerzen" (Musik: Detlev Jöcker, Text: Rolf Krenzer), um dann mit dem traditionellen Spiritual "Glorious Kingdom", dem einzigen nicht deutschsprachigem Stück des Konzerts, das herrliche, himmlische Königreich anzukündigen.
Durch das Programm führte Stefan Schneider.
Unter seiner Leitung intonierten die 28 Sängerinnen und zehn Sänger des Gemischten Chors, von Lion Hubert am Klavier begleitet, gesanglich vorzüglich im harmonischen Zusammenspiel der hohen Frauen- und tiefen Männerstimmen zunächst im ersten Teil mit "Ihr Menschen auf dem Erdenrund" nach dem traditionellen englischen Weihnachtslied „God rest ye, merry gentlemen“ und dem aus Böhmen stammenden "Kommet, ihr Hirten" (Text: Carl Riedel, Arr.: Tobias H. Schneider) zwei Stücke, bei denen die Hirten im Mittelpunkt stehen, die auf den Feldern stehend, in der Weihnachtsnacht die Botschaft verkündet bekamen, dass endlich der ersehnte Tag eingetroffen ist.
Im zweiten Teil seiner vier Beiträge vermittelte der Gemischte Chor zunächst mit "O Bethlehem, du kleine Stadt" (Text: Brigitte Rabe, Melodie: Lewis H. Redner), das in der englischen Fassung "O Little Town of Bethlehem" ein seit dem Ende des 19. Jahrhunderts in den USA sehr beliebtes Weihnachtslied ist mit Interpretationen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts u.a. von Elvis Presley und Bob Dylan.
Mit "Freude der Welt, der Herr ist da" nach dem englischen „Joy to the world“ von G.F. Händel (Deutscher Text: Walter Zielke) sangen die Chormitglieder dann voller Inbrunst eines der beliebtesten und bekanntesten Weihnachtslieder aus dem angelsächsischen Sprachraum, den auch zahlreiche Größen des Musikgeschäfts in ihre jeweiligen Weihnachts-Alben aufnahmen, u.a. Johnny Cash, The Kelly Family, Boney M, Mariah Carey, Plácido Domingo oder Mahalia Jackson.
Für Abwechslung sorgte auf der Empore an der Orgel Lion Hubert, der solistisch mit zwei der bekanntesten Choral-Bearbeitungen von Johann Sebastian Bach brillierte, zuerst mit "Nun komm, der Heiden Heiland" (BWV 659) und später mit "Wachet auf, ruft uns Stimme" (BWV 645).
Zwischendurch stimmte MGV-Sängerin Barbara Kinzkofer zunächst mit einer nachdenklichen Geschichte auf das bevorstehende Weihnachtsfest ein und brachte dann in bewährter Büttenredner-Manier mit ihrem Sketch über die sich alljährlich in vielen Familien stellenden Fragen "Wie wollen wir Weihnachten feiern" zum Schmunzeln etwa "essmer a Gans oder a Ente?".
Konzertante Ausmaße hatte dann quasi als Krönung des Konzerts die gesamte Power der Klangkörper des Männerchors und des Gemischten Chors des MGV im Gesamtchor.
Unter dem Dirigat von Stefan Schneider und von Lion Hubert am Klavier begleitet, brachte der Gesamtchor in vollendeter Harmonie mit der ruhigen und feierlichen Melodie des Liedes "Die Botschaft" nach dem englischen „The First Noel“ (Deutsche Fassung: Ludwig Schuster, Satz: Friedrich Zipp) die Freude und die Botschaft der Engel rüber, die den Hirten verkünden, dass der Retter geboren wurde. Es ist ein Lied des Lobpreises und der Anbetung in der Weihnachtszeit.
Weniger in Westdeutschland bekannt ist das dann vom Gesamtchor intonierte dreistrophige Schlusslied "Sind die Lichter angezündet" (Arr.: Sörin Bergmann), dessen Text die Lyrikerin und Kinderbuchautorin Erika Engel las Gedicht unter dem Titel Weihnachtsfreude verfasst hat, das dann vom späteren Musikreferenten des Mitteldeutschen Rundfunks und Leiter des Rundfunk-Kinderchores in Leipzig, Hans Sandig vertont wurde und nach Erscheinen auf einer Eterna-Schallplatte des VEB Deutsche Schallplatten im Jahr 1960 sich zu einem der bekanntesten Weihnachtslieder in der DDR entwickelte.
Zum Ausklang stimmte dann auch das über das grandiose Adventskonzert des MGV restlos begeisterte Publikum in "´Macht hoch die Tür" ein, während Lion Huber die Orgel nochmals in voller Pracht erstrahlen ließ.
Fotos Dieter Gürz