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Verleihung von vier Preisen im mit 5000 Euro dotierten Klima- und Umweltschutzwettbewerb 2024 der Gemeinde Veitshöchheim an Kost-Bar e.V., zweimal Gymnasium und einem Privatgarten

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Foto mit allen Preisträgern des mit insgesamt 5000 Euro dotierten Klima- und Umweltschutzpreises 2024 der Gemeinde Veitshöchheim im Lernatelier des Gymnasiums Veitshöchheim v.l.n.r.  Schulleiter Dr. Bernhard Brunner; Bürgermeister Jürgen Götz; Lehrkraft Marei Lehner mit Schülerin Salome Marx (3. Preis 1050 Euro für P-Seminar "Müllvermeidung"); LWG-Gartenbotschafter Hubert Siegler, Schüler Paul George und Lehrkraft Katharina Weikert (2. Preis 1500 Euro für P-Seminar "Spiegelbeet-Pflanzen mit Tansania"); Kost-Bar-Vorsitzender Thomas Hornung (1. Preis 2100 Euro für "Lebensmittelverschwendung reduzieren durch Kost-Bar e.V."); Sandrine Benoit (4. Preis 300 Euro für Ökologische Vielfalt im Reihenhausgarten); GR-Umweltreferent Günter Thein; 2. Bürgermeister Elmar Knorz; Klimaschutzmanager Jan Speth

Hintergrund

Die Bürgerschaft zum sparsamen und nachhaltigen Umgang mit unseren Ressourcen anzuhalten, ist schon seit über drei Jahrzehnten ein besonderes Anliegen der Gemeinde Veitshöchheim. Um Ideen, Maßnahmen oder Aktionen für den Natur- und Umweltschutz auszuzeichnen, hatte die Gemeinde  auf Anregung des Agenda 21-Arbeitskreises bereits 1989 einen Umweltschutzwettbewerb ausgeschrieben. Als erste Kommune in der Region hatte Veitshöchheim 2010 ein kommunales Klimaschutzkonzept (Energieleitplan) verabschiedet und 2013 einen Wettbewerb ausgeschrieben, bei dem die Bereiche Gebäude, Verkehr und Konsum abgefragt und sowohl das Nutzerverhalten als auch die Energieeffizienz und der Einsatz erneuerbarer Energien bewertet wurden. Geehrt wurden 2014 die drei klimafreundlichsten Haushalte im Ort mit den niedrigsten CO²-Emissionen, der Hauptpreis mit 1000 Euro vergeben.
Der Wettbewerb geriet dann in Vergessenheit, bis die Gemeinde 2022, nun mit 5000 Euro dotiert, eine Neuauflage startete, zunächst mit geringem Erfolg, denn auf die erste Auslobung hin gingen bei der Gemeinde bis Ende der gesetzten Frist 30. Juni 2022 keine Bewerbungen ein. 

Nach den vom Gemeinderat damals verabschiedeten Richtlinien  sollen alle zwei Jahre Maßnahmen und Aktionen im Gemeindegebiet in den Bereichen Natur-, Arten- und Landschaftsschutz, Klimaschutz, nachhaltige Mobilität und Verkehr, Abfallvermeidung und Abfallverwertung, besonders Vorhaben und Projekte in den Bereichen, die einen hohen Innovationsgrad aufweisen und noch nicht über andere kommunale Förderprogramme abgedeckt sind, ausgzeichnet werden.

Umso mehr freute sich nun Bürgermeister Jürgen Götz, dass nun zwei Jahre später bei der erneuten Ausschreibung sechs Bewerbungen eingingen, von denen die Jury vier mit Preisen bedachte. Nachdem zwei der vier Preisträger aus dem Gymnasium Veitshöchheim kommen, war es für den Bürgermeister und seinem Klimaschutzmanager Jan Speth selbstredend, die Preisverleihung im Lernatelier des Gymnasiums durchzuführen.

Über die Verleihung des Klima- und Umweltschutzpreises 2024 hat eine Jury entschieden. Diese setzte sich zusammen aus dem Bürgermeister und seinem Klimaschutzmanager, Umweltreferent im Gemeinderat Günter Thein, Vertretern der Bund Naturschutz-Ortsgruppe und des Bauhofes, dem LWG-Landespflege-Institutsleiter Jürgen Eppel und seinem Stellvertreter Rainer Berger.
In seiner Laudatio zur Preisverleihung betonte Götz: "Kommunaler Umwelt- und Klimaschutz sind angesichts der globalen Herausforderungen zentrale Aufgaben, denen sich sowohl Politik und Verwaltung als auch die Bürgerinnen und Bürger sowie Vereine und Betriebe in Veitshöchheim stellen müssen. Unsere Gemeinde will hierbei ihrer eigenen Verantwortung gerecht werden und mit der Vergabe eines Klima-und Umweltschutzpreises bürgerschaftliches Engagement und innovative Projekte zum Thema aktiv fördern und wertschätzen."

Für die vier Preisträger gab es eine Urkunde und eine Plakette, die noch nachgereicht wird, da es Verzögerungen bei der Druckerei gab.

Nächste Verleihung Klima- und Umweltschutzpreis: 2026

Es können laut Bürgermeister aber ab jetzt schon Bewerbungen entgegengenommen. Näheres siehe nachstehender Link:

Preisträger Klima- und Umweltschutzpreis 2024

1. Platz: Kost-Bar Veitshöchheim e.V. (Thomas Hornung 1. Vorsitzender): Preisgeld 2100 Euro

Foto von der Verleihung des 1. Preises v.l.n.r. Bürgermeister Jürgen Götz, GR-Umweltreferent Günter Thein, Klimaschutzmanager Jan Speth, vom Verein "Kost-Bar" Wolfgang Radünz (Beirat), Thomas Hornung (1. Vorsitzender), Johannes Banz (Kassier) und 2. Bürgermeister Elmar Knorz (stv. Vereinsvorsitzender).

Etwa elf Millionen Tonnen Lebensmittel landen laut Statistischem Bundesamt alleine in Deutschland jährlich im Müll. Davon werden 0,8 Millionen Tonnen Lebensmittel im Handel und 6,6 Millionen Tonnen Lebensmittel in Privathaushalten weggeworfen, während in anderen Teilen unserer Erde Menschen Hunger leiden.

Der im September 2023 ins Leben gerufene Verein „Kost-Bar Veitshöchheim e.V.“ setzt sich deshalb bei uns in Veitshöchheim für die Reduzierung der Lebensmittelverschwendung ein und trägt somit entscheidend dazu dabei, Ressourcen zu schützen.

In vielen ehrenamtlichen Einsatzstunden wurde bisher über eine Tonne Lebensmittel gerettet und an der Ausgabestelle in der Kuratie verteilt. 60-70 Ausgaben finden dort pro Woche statt und die Entwicklung der Mitgliederzahlen (rund 300!) ist stetig steigend.

Über das großartige Engagement wurde sogar im Fernsehen beim BR berichtet. Die Gemeinde Veitshöchheim ist sehr froh über die tolle Arbeit des Vereins und so stand auch schnell fest, dass diese mit der Verleihung des Klima- und Umweltschutzpreises auch eine entsprechende Würdigung, natürlich auch in monetärer Form, erfahren soll.  

Weitere Infos zum Verein Kost-Bar siehe nachstehender Link auf Blogebericht vom 23.3.2024

2. Platz: Gymnasium Veitshöchheim P-Seminar "Spiegelbeet" (Lehrkraft Katharina Weikert) & LWG Veitshöchheim: Preisgeld 1550 Euro

Foto von der Verleihung des 2. Preises

Ein Klimaschutzprojekt der besonderen Art ist das vom P-Seminar rund um Lehrerin Katharina Weikert in Zusammenarbeit mit Hubert Siegler von der Bayerischen Gartenakademie an der örtlichen LWG geschaffene Spiegelbeet-Projekt: 15 Schülerinnen und Schüler der 11. Klasse haben zeitgleich mit einer Partnerschule in Tansania ein 40 Quadratmeter großes Pflanzbeet mit verschiedenen einheimischen und afrikanischen Pflanzensorten geplant, angelegt und gepflegt.

Der besondere Fokus lag dabei auf dem nachhaltigen Anbau von Pflanzen mit wertvollen Nährstoffquellen, die sich angesichts des globalen Klimawandels in gleichem Maße in Afrika und Deutschland kultivieren lassen.

Via Videokonferenzen informierten sich die Schülerinnen und Schüler gegenseitig über die Entwicklung der Beete und sammelten insgesamt reichlich Erfahrung. Sei es bezüglich der eigenen gärtnerischen Fähigkeiten oder auch hinsichtlich der technischen Herausforderungen einer Videoschalte mit Afrika.

Somit ein tolles Gemeinschaftsprojekt von afrikanischen Schülerinnen und Schülern, Veitshöchheimer Schülerinnen und Schülern sowie der LWG Veitshöchheim, das völlig zu Recht mit dem Klima- und Umweltschutzpreis ausgezeichnet wurde.

Weitere Infos zum Projekt siehe nachstehender Link auf Blogbericht vom 25.6.2024

3. Platz: Gymnasium Veitshöchheim P-Seminar "Müllvermeidung" (Lehrkraft Marei Lehner): Preisgeld 1050 Euro

Foto von der Verleihung des 3. Preises

Dem Thema Müll widmete sich ein weiteres P-Seminar des Gymnasiums. Die Zielsetzungen: Müll vermeiden, Lebensmittelverschwendung eindämmen und das „Fast-Fashion-Problem“, sprich der ausufernde Konsum neuer Kleidungsstücke, in der Schule greifbar machen.

Das Engagement der Schülerinnen war dabei vielfältig:

Es gab unter anderem eine kreative Plakatserie, eine Müllsammelaktion rund um die Schule und im Wohngebiet Sandäcker sowie weitere Müllvermeidungsprojekte.

Der Kreativität waren dabei keine Grenzen gesetzt: So wurden beispielsweise ein müllfreies Frühstück organisiert oder auch Erfahrungen mit Zigarettenmülleimern an Bushaltestellen gesammelt.

Das mit Folgen: Die Bauverwaltung der Gemeinde Veitshöchheim prüft, inwieweit zukünftig spezielle Zigarettenmülleimer an Bushaltestellen als Beitrag zum Gewässerschutz angebracht werden können.

4. Platz: Familie Benoit (Sandrine und Clemens Benoit mit 6-jähriger Tochter): Preisgeld 300 Euro

Foto von der Verleihung des  4. Preises v.l.n.r. Bürgermeister Jürgen Götz, GR-Umweltreferent Günter Thein, Klimaschutzmanager Jan Speth, Sandrine Benoit und Bürgermeister Jürgen Götz

Auf 400 Quadratmeter Fläche hat die Familie Benoit um ihr Reihenhaus einen Garten geschaffen, der in vielerlei Hinsicht einen Wohlfühlcharakter für Tier und Mensch bietet: Eine nachhaltige und ökologische Gartengestaltung wurde dort ganz bewusst gewählt, um die Flächenversiegelung durch das Gebäude im Kontext des Klimawandels zu kompensieren.

Dies spiegelt sich zum einen in der Geländegestaltung wieder: Trockenmauern schaffen Lebensraum, ein Wasserrückfanggraben bietet Versickerungsmöglichkeit bei Starkregenereignissen.

Im Sinne der Nachhaltigkeit wurden außerdem eine Zisterne eingebaut, wassergebundene Wegedecken verwendet und auf standortgerechte, heimische Pflanzen zurückgegriffen, um nur einige Beispiele zu nennen. Totholz- und Steinhaufen sowie eine Kräuterspirale sorgen für Biodiversität.

Auch an einem wissenschaftlichen Projekt hat sich die Familie beteiligt.

Die Gemeinde Veitshöchheim findet: In Zeiten von Steinwüstengärten und Kirschlorbeerhecken bietet der Garten von Familie Benoit eine nachahmenswerte Abwechslung und hat die Auszeichnung mit dem Klima- und Umweltschutzpreis mehr als verdient.

Das Geld ist auch schon nachhaltig weiter verplant für den Hort an der Eichendorffschule für eine kleine Anschaffung zum Thema Natur und Umweltschutz.

Fotos von der Preisverleihung Dieter Gürz - Wettbewerbsfotos sind den der Gemeinde eingesandten PDFs entnommen.

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