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In der betrieblichen Praxis kaum noch relevant: Heinz Schreitmüller steht seit 50 Jahren auf der Gehaltsliste der Gemeinde Veitshöchheim

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

„Du warst stets körperlich belastbar und mit Deinem hohen Fachwissen auch zu jeder Tages- und Nachtzeit zur Stelle, wenn es galt einen Wasserrohrbruch zu beheben.“ Mit diesen lobenden  Worten hatte Ende Februar 2011 der damalige  Bürgermeister Rainer Kinzkofer den Wasserinstallateur Heinz Schreitmüller nach 37 Jahren Tätigkeit vor allem im gemeindlichen Bauhof in die zweijährige Freistellungsphase der Altersteilzeit verabschiedet. Damit war jedoch dessen Tätigkeit für die Gemeinde noch nicht zu Ende. Seit seinem Rentenbeginn zum 1. März 2013 übt Schreitmüller den Schließ- und Hausmeisterdienst an der Vitusschule im Rahmen einer geringfügigen Beschäftigung aus. So kann er nun im Juli 2024 auf eine 50jährige Beschäftigung bei der Gemeinde Veitshöchheim zurückblicken.

Bürgermeister Jürgen Götz nahm dies zum Anlass, dieses in der betrieblichen Praxis kaum noch relevante 50jährige Beschäftigungs-Jubiläum bei ein und demselben Arbeitgeber bei einem Sektempfang im Rathaus entsprechend zu würdigen. Sein 50jähriges Jubiläum im öffentlichen Dienst konnte Schreitmüller schon im März 2022 feiern, denn zu seinen Dienstzeiten zählen auch seine 18 Monate bei der Bundeswehr und elf Monate bei der Stadt Würzburg. Gibt es nach dem TVöD für eine 40jährige Dienstzeit noch ein Jubiläumsgeld von 500 Euro, so ist dies im Tarifvertrag für 50 Jahre nicht mehr vorgesehen. Im Gegensatz dazu sieht die Bayerische Jubiläumszuwendungsverordnung für Beamte für 50 Jahre noch eine Zuwendung von 500 Euro vor.

"Vor so einer Leistung, 50 Jahre für denselben Arbeitgeber tätig zu sein, davor kann man nur den Hut ziehen," sagte der Bürgermeister in seiner Laudatio. Vor allem lobte er, wie sich Schreitmüller im Rahmen einer geringfügigen Beschäftigung seit nun schon über elf Jahren mit Herz und Verstand für die Vitusschule einsetzt, das Gebäude nebst Turnhalle und die Außenanlagen hegt und picobello pflegt, so als ob das Anwesen sein eigenes wäre. Da die Eheleute hier auch ihre Wohungen haben, sind sie quasi bis auf Urlaubszeiten immer erreichbar. Auch die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Interessengruppen, die hier ein- und ausgehen, wie Lehrkräfte, die AWO als Hortbetreiber und die Vereine als Nutzer der Anlage meistere Heinz Schreitmüller richtig gut. Eine Augenweide und vom Verschönerungsverein schon oft prämiert, sei der von ihm und seiner Frau Waltraud gepachtete Schulgarten am Zugang zum Hintereingang und zur Turnhalle.

Der gebürtige Veitshöchheimer hatte nach achtjährigem Besuch der Vitus-Volksschule bei der örtlichen Firma Köbler Schlosser gelernt und nach dem Wehrdienst ab Juli 1971 zunächst bei der Baufirma Hauck und dann bis 1974 beim Tiefbauamt der Stadt Würzburg gearbeitet. Vier Jahre verrichtete er dann in seiner früheren Schule die Hausmeisterdienste, die seine Frau Waltraud mit seiner Hilfestellung Ende Februar 2013 fortführte.

Ab 1978 kam Schreitmüller dann bis zu seiner Freistellungsphase in die Wasserwerkstatt des Bauhofes und war hier im Bereich seiner Ausbildung als Schlosser für die Pflege der gemeindlichen Zierbrunnen, Installationsarbeiten in gemeindlichen Wohnungen und Einrichtungen, Pflege und Reparatur des gemeindlichen Rohrnetzes und der Hochbehälter nebst Brunnenanlage zuständig und übte auch allgemeine Tätigkeiten wie Transporte, Winterdienst und Reparaturen aller Art aus.

Während seiner Vollbeschäftigung war der Jubilar auch acht Jahre im Personalrat tätig. Bürgermeister Jürgen Götz hob besonders die lockere, unkomplizierte und freundliche Art Schreitmüllers gegenüber Bürgern, Kollegen und Vorgesetzten hervor und lobte ihn, dass er sich bis heute in seiner Freizeit auch für das gesellschaftliche Leben im Ort einsetzt. So lenkte er 15 Jahre lang als erster oder zweiter Vorsitzender die Geschicke der Sportangler und war seit 1993 als Elferrat beim VCC aktiv.

Bevor Heinz Schreitmüller Ende Februar 2011 in die zweijährige Freistellungsphase seiner Altersteilzeit ging, fiel auch das Wasserspiel im Rathaushof in seinen Aufgabenbereich als gemeindlicher Wasserinstallateur. An der kleinen Feier im Büro des Bürgermeister anlässlich seines 50jährigen Beschäftigungsjubiläums bei der Gemeinde Veitshöchheim nahmen teil v.l.n.r. Jan Speth ( Personalrat und Vertreter Sachgebiet Hochbau), Rudolf Köhler (bis Ende April 2014 Bauhofleiter), Heinz Schreitmüller, Bürgermeister Jürgen Götz, Thomas Remling (Bauhofleiter) und Sebastian Öhrlein (Geschäftsleitender Beamter).

Fotos Dieter Gürz

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