Horn auf! Blast an! Sechs Bläsergruppen begeisterten beim 30. Jagdhornkonzert im Veitshöchheimer Hofgarten an die 400 Zuhörer
Seit 32 Jahren führt Hornmeister Peter Kraus (vorne links) aus Veitshöchheim mit fachlicher und menschlicher Kompetenz das 1956 gegründete Jagdhornbläserkorps der BJV-Kreisgruppe Würzburg. Mit Ausnahme der Coronajahre 2020 und 2021 organisierte Kraus alljährlich ein Jagdhornkonzert im Hofgarten Veitshöchheim mit befreundeten Bläsergruppen, heuer so am Sonntagvormittag um 11 Uhr bereits zum 30. Mal.
Vor der traumhaften Kulisse des Veitshöchheimer Schlosses brachten bei idealen Wetterbedingungen sechs Bläsergruppen aus Würzburg, Kitzingen, Marktheidenfeld/Wertheim, Bayerischer Untermain und Wiesbaden mit ihren langen Parforce- und kurzen Fürst-Pless-Hörnern ohne technische Hilfsmittel in jeweils drei Beiträgen die große Bandbreite des Jagdhornblasens vor großer Kulisse zu Gehör.
An der großen Besucherresonanz zeigte sich, dass das Jagdhornblasen als wichtiger Bestandteil des jagdlichen Brauchtums auch in der Bevölkerung beliebt ist. Eine Stunde lang konnten die etwa 400 Zuhörer die Musikalität genießen, die die insgesamt über 80 Bläserinnen und Bläser mit ihren Naturinstrumenten entwickeln konnten.
Das dargebotene Repertoire reichte von allgemeinen Jagdsignalen über Solostücke und Märsche bis hin zu getragenen Weisen und französischen Jagdhornstücken.
Besonders die großen Parforcehörner, die ihren Ursprung in der französischen Jagdmusik haben, können mit ihrem großen Tonumfang von drei Oktaven sogar in Es geblasen werden und mehrstimmige Töne erzeugen. Sie bieten so die Möglichkeit der virtuosen Jagdmusik, wie im Bild von den Parforcehornbläsern vom Bayerischen Untermain um Hornmeisterin Bettina Mecking, die gleich zu Beginn mit den Stücken "Minneburg Fanfare", "Cyclamen" und "Alpenveilchen" brillierten.
Die Würzburger Bläsergruppe von Peter Kraus begeisterte mit den traditionellen Stücken "Turn- und Taxismarsch", "Jagdfanfare" und "Alpenveilchen".
Die Jagdhornbläsergruppe Kitzingen imponierte unter der Regie von Hornmeister Sebastian Fleischmann mit "Waldkauz-Polka", "Zum Trinken" und den "Wildbretschütz".
Die von Karl Schneider geleitete Bläsergruppe aus Marktheidenfeld glänzte zusammen mit den Wertheimern mit "Grand Retour de Chase", die "Isabell-Polka" und "Rendezvous de Chasse".
Stammgäste sind die Würzburger Parforcehornbläser unter der Leitung von Marcus Friedrich. Sie verzauberten mit "Bernegger Jagdfanfare", "Jubiläumsfanfare" und "Kein schöner Land".
Ein Gastspiel gab das Parforcehorncorps Jagdschloss Platte aus Wiesbaden-Niedernhausen mit "Intrada von Tyndare", "La Tivoli" und "Die Hymne an den Wald".
Zum Schluss bliesen alle Parforcehörner-Bläser gemeinsam voller Begeisterung "Des Jägers Wanderlied".
Die Gesamtleitung des Konzertes und die Moderation lag wieder wie gewohnt bei Hornmeister Peter Kraus. Dieser sagte: "Das Jagdhornblasen war, ist und wird auch weiterhin wichtiger Bestandteil des jagdlichen Brauchtums sein. Dieses Brauchtum weiterhin zu pflegen und zu erhalten, sehen wir Jagdhornbläser als unsere vorrangige Aufgabe an."
Das begeisterte Publikum quittierte die dargebotene hervorragende Jagdmusik mit einem Riesenapplaus.
Fotos Dieter Gürz