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Günther Stadtmüllers Gedankenspiele zum EM-Eröffnungsspiel - Glosse Nr. 1

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Der Veitshöchheimer Kabarettist Günther Stadtmüller hat seine Hirnwindungen mal wieder etwas ausgewrungen und sich Gedanken um das EM-Eröffnungsspiel gemacht. Was dabei raus gekommen ist, steht hier:

Man rollt verwundert die Pupillen,

es folgt der Satz: Um Gottes Willen,

jetzt schau dir diese Deutschen an,

wie die von ihrem Nagelsmann,

auf einmal in die Spur gebracht,

das hätte man doch nie gedacht.

 

Völlig neu auch die Klamotten

in dem Spiel gegen die Schotten.

Auf den Trikots schwarz, rot, gold,

- dem Schöpfer sei Respekt gezollt -

mit diesen Leibchen zwangen sie

die von der Insel in die Knie.

 

Die haben zwar noch vor dem Spiel,

lauthals gegrölt und ziemlich viel.

Wahrscheinlich war`n sie alle heiser,

auf jeden Fall war`n sie schnell leiser,

als die deutschen Angriffswellen

vorgetragen durch die schnellen

Stürmer jede Menge Wucht entfachten,

mehr als all die Schotten dachten.

 

Ihr Trainer war ein armer Wicht.

Er schrie nur: Macht die Schotten dicht.

Doch sein Schreien war vergebens,

so was kommt vor im Lauf des Lebens.

Fünfmal schlug es ein im Kasten,

weil die Schüsse alle passten,

die die Deutschen abgegeben,

kaum ein Ball ging da daneben.

 

Am Ende dann ein klarer Sieg.

Der Schotte dachte sich, ich krieg`

ob des Debakels eine Krise,

schon lange keine mehr wie diese.

 

Und um den Kummer einzuschränken

taten sie in Münchens Schänken,

sich mit Gerstensaft verwöhnen,

hatten sich schnell einen schönen

Rausch samt  Kater angetrunken

und die Enttäuschung abgewunken.

 

Man konnte lesen hinterher,

die Fans soffen ganz München leer.

Und man erkannte dann bei Licht:

jetzt war`n die Schotten wirklich dicht.

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