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Heute Morgen kam ein Bus mit 50 türkischen Flüchtlingen in der Notunterkunft beim Team Orange in Veitshöchheim an

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Am 8.12.2023 wurde hier auf Veitshöchheim News über die Informationsveranstaltung in den Mainfrankensälen über die  vom Landkreis Würzburg beim Abfallwirtschaftsbetrieb Team Orange in Veitshöchheim, Am Güßgraben für 50 Flüchtlinge eingerichtete Notunterkunft berichtet (siehe nachstehender Link). Landrat Thomas Eberth konnte vor einer Woche noch nicht sagen, ob nun Flüchtlinge, wie von ihm terminiert in der 51. Woche, also ab 18. Dezember oder erst im nächsten Jahr nach Dreikönig mit einem Bus aus dem Anker Zentrum Geldersheim gebracht werden.

Heute Morgen, am 14. Dezember um 10 Uhr lüftete sich das Geheimnis. Es traf beim Team Orange ein Bus aus der Gemeinschaftsunterkunft in Geldersheim bei Schweinfurt mit 50 Asylsuchenden an Bord ein, wie sich herausstellte, alles türkische Männer jüngeren Alters.

Wie von Fabian Hollmann (Leiter des Geschäftsbereiches Arbeit und Soziale Angelegenheiten des Landratsamtes Würzburg) zu erfahren war, sollten die Türken ursprünglich in der Notunterkunft in Winterhausen untergebracht werden. Dort hätten derzeit aber nur 22 Personen wohnen können, da nicht rechtzeitig die vom Brandschutz geforderte mobile Treppe installiert werden konnte.

Untergebracht sind die Flüchtlinge in vier Zimmern im Erdgeschoss des Querbaus in Stockbetten. Der durch einen Baustellenzaun abgeriegelte Betriebshof von Team Orange kann voll für die Notunterkunft genutzt werden. Hier sind mehrere Dusch- und WC-Container platziert. Der Hallentrakt rechts, in den die Ankömmlinge gerade gehen, steht der Notunterkunft zur Verfügung. Die an den Querbau hinten rechts anschließende heizbare Halle dient als Gemeinschaftsraum zum Essen, das durch einen Caterer geliefert wird und auch zum Aufenthalt. Rund um die Uhr ist eine Security im Einsatz und als Ansprechpartner kümmern sich aus dem Landratsamt Yvonne Bolinski-Pfeiffer (Telefon 0931-8003-5836) und Harald Brandt um die Belange der Notunterkunft. Mit an Bord sind bei den Notunterkünften des staatlichen Landratsamtes zur gesundheitlichen Betreuung auch die Johanniter und Malteser.

Wie der Landrat in den Mainfrankensälen sagte, diskutiere man bei diesen türkischen Flüchtlingen im besten Mannesalter über das Thema Bleiberecht und Integration ganz anders als bei anderen. So wird sich zeigen, ob und auf welche Weise sich ein Betätigungsfeld für die vom Bürgermeister Jürgen Götz bei der Info-Veranstaltung angekündigte ehrenamtliche Unterstützung aus der Bürgerschaft,  wie bei der Notunterkunft in der Kaserne im Jahr 2015, ergibt.  Anlaufstelle in der Gemeinde  ist Dr. Martina Edelmann (Tel. 0931 9802 - 754 - m.edelmann(at)veitshoechheim.de).

Fotos Dieter Gürz

Warum immer mehr Türken in Deutschland Asyl suchen

So lautet der Titel eines Beitrags der FAZ vom 7.12.2023, wonach laut Bundesamt für Migration und Flüchtlinge die Zahl der Asylanträge weitersteigt und im November mehr als ein Viertel von türkischen Staatsbürgern kamen.

Dem Artikel ist zu entnehmen:

  • 👉 Im Dezember 2023 könnten die Türken die Syrer als größte Gruppe der Asylbewerber ablösen
  • 👉 Türken können visafrei nach Serbien und Bosnien einreisen und kommen dann über die ungarische Grenze
  • 👉 84 % der türkischen Asylbewerber in diesem Jahr sind Kurden (kurdische Gebiete überdurchschnittlich stark vom Erdbeben betroffen - wirtschaftliche Lage dort besonders prekär)
  • 👉 Mehr als die Hälfte der türkischen Asylbewerber ist unter 25 Jahre alt
  • 👉 Falsche Behauptungen über Bleibeperspektiven in Deutschland (dableiben könne, wer einen Job findet)
  • 👉 Irrige Meinung: allgemeine Diskriminierung reiche als Asylgrund aus.
  • 👉 Anerkennungsquote  bei Türken derzeit 13,6 Prozent (Zum Vergleich: Syrer 87,6 Prozent, Afghanen 76,3 Prozent)
  • 👉 Abschiebung: langwierige juristische Verfahren

Dazu stellt die FAZ fest: "Als der türkische Präsident im November in Berlin war, pochte Bundeskanzler Olaf Scholz nach Angaben des Bundeskanzleramts darauf, dass es „einen belastbaren Mechanismus für die Rückführung“ geben müsse. Dafür sei eine bilaterale Arbeitsgruppe gebildet worden. In Berlin hofft man, dass sie „zu einem baldigen einvernehmlichen Ergebnis“ kommt."

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