Glanzvoll startete der Veitshöchheimer Carneval-Club am 11.11. in die fünfte Jahreszeit - Vituskirche und Haus der Begegnung waren überfüllt
Wie zuletzt im Jahr 2018 war am 11.11. zur Faschingseröffnung des Veitshöchheimer Carneval-Clubs (VCC) zunächst die überfüllte barocke Vituskirche Schauplatz eines außergewöhnlichen ...
Link auf Mainpost-Online vom 13.11.2023
Am 11.11. waren wie in allen Faschingshochburgen Deutschlands auch in Veitshöchheim wieder die Narren los. Wie zuletzt im Jahr 2018 war die überfüllte altehrwürdige barocke Vituskirche der Schauplatz des Faschingsbeginns im Rahmen eines außergewöhnlichen Faschings-Wortgottesdienstes (siehe weiter unten). Im Bild geleitet Pfarrer Christian Nowak persönlich die von Fahnenordnungen örtlicher Vereine begleitete Narrenschar in die Kirche.
Nach der Kirche ging es dann im Marsch, im Schritt gehalten vom Musikverein, durch den Altort in den ebenfalls restlos gefüllten Saal des Hauses der Begegnung (HdB).
Bei der offiziellen Proklamation der neuen Faschingssession im HdB zündete Sitzungspräsident Manuel Seemann zum Start in die fünfte Jahreszeit hier im Ort des unbändiges Frohsinns, der Hochburg der Fröhlichkeit, die Carneval-Metropole im Zweiuferland, dem Mittelpunkt der europäischen Fastnacht ein Feuerwerk der guten Laune u.a. mit einem famosen Tanz von 120 tänzerischen Aktiven des VCC zu Helene Fischers "Herzbeben" als Höhepunkt.
Nach dem offiziellen Teil sorgte dann nach 20 Uhr die Sendelband mit Elferrat Patrick Spitzl im Ensemble für ausgelassene Stimmung.
Den offiziellen Teil der Session-Eröffnung im HdB gestaltete in gewohnter Frische musikalisch der Musikverein unter der Leitung von Stefan Wagner, der am 8.11 an gleicher Stelle zuvor seinen 50. Geburtstag feiere, mit Faschingshits wie "Die tollen Tage", der Titelmelodie des Films "Heidi, "Rot sind die Rosen", dem Kölner Hit "Denn wet et Trömmelche jeiht" oder dem Ohrwurm "Hits for marchingband".
Bevor Seemann ehrenvoll mit der Faschingseröffnung beginnen konnte, benötigte er noch die Sitzungskette, die sechs Monate lang bei Michael Röhm im Schlafzimmer lagerte, die er nun auslöste.
Der neue Sessionorden, den der Sitzungspräsident präsentiert, trägt das Motto "Ein starkes Team 2024". Vor dem Großtempel der Fastnacht unserer Veitshöchheimer Mainfrankensäle stehen zusammen: Garde, Büttenredner, Elferräte und Schlappsäue." Ganz vorne zu erkennen ist der Gründungsorden aus dem Jahr 1966. Angefertigt worden sei er exklusiv für die aktiven VCC Anhänger. Jeder Geehrte soll nach Seemanns Worten den Orten mit Stolz tragen und die Botschaft des Teamgedankens verbreiten.
Eine besondere Ehre sei es für ihn, so Seemann, in diesem Jahr wieder vier neue Elferräte vorzustellen und ihnen die Lizenz zur Narretei auszusprechen. Es sind dies v.r.n.l. die drei Männerballett-Tänzer Andreas Kneitz (aktuell auch Ordenskanzler), Mario Eiring und Martin Leimkötter sowie Tim Wendhack (Chef Mainweb-Solutions). Sie schwören u.a. sich bis Aschermittwoch für die Fasenacht unabdingbar zu machen.
Keine Frage, dass auch Pfarrer Christian Nowak nach seinem grandiosen Faschingsgottesdienst als einer der ersten den neuen Orden.
Für die laut Seemann "geile" Faschingskirche bedachte der VCC den Pfarrer daneben mit einem Kasten Bier der jungen Hausbrauerei Pfarrbräu im Karlstädter Ortsteil Stadelhofen.
Zudem bekam der Seelsorger von Norbert Schober auch noch den FVF-Verbandsorden. Schober machte dem Pfarrer das Kompliment: Der Faschingsgottesdienst heute in der Vituskirche übertreffe hinsichtlich seiner Fröhlichkeit alles, was er bisher erlebt habe, gerade in einer Zeit, wo sonst vieles nicht mehr zu ertragen sei.
Wer gedacht hatte, mit dem Sessionorden ist es nun erledigt, der täuschte sich. Mit dem in Gold in ovaler Form eingerahmt Schlappsauorden vergab der VCC auch noch den seltenen Sonderorden, den Mitglieder für mindestens 44 Jahre Treue zum VCC bekommen, egal ob aktiv oder passiv: vorne (v.l.) Gunda Katzorek, Rita Kneitz, Karolin Stricker (Gardemädchen), Walter Raab, Helga Wenger, Sabine Kreusser, oben (3. v.r.) Monika Krautschneider, sowie Fritz Huttner (unten) und nicht im Bild Thorsten Götz.
Fritz Huttner (Foto unten)
Schober ehrte dann mit FVF-Auszeichnungen folgende Aktive des VCC v.l.n.r. 1.Reihe: Christina Konrad (BDK Treueabzeichen Bronze), Karolin Stricker (Gardemädchen), Anna-Lena Kessler (BDK Treueabzeichen Gold), Heike Weiss, Tobias Birk (beide FVF Verbandsorden), obere Reihe Katja Semineth (BDK Treueabzeichen Bronze), Conny Lyding (Clubpräsidentin), Norbert Schober (FVF), Lea Kunkel (BDK Treueabzeichen Silber), Manuel Seemann (Sitzungspräsident), Christine Kohlhepp (FVF Verbandsorden), Pfr. Christian Nowak und Johannes Zott (FVF Verbandsorden).
Einen enormen Zulauf verzeichnen laut Seemann alle Garden des VCC, sodass sich alle Faschingsfans auf die neuen Tänze und Auftritte aller Garden in der neuen Session freuen können. Allein in der weißen Garde sind in diesem Jahr 65 Jungs und Mädels aktiv.
Gemeinsam gaben 120 Tänzerinnen und Tänzer einen kleinen Vorgeschmack und Einblick in die Tanzwelt des VCC.
Bürgermeister Jürgen Götz betonte in seinem Grußwort: "Der Fasching steht für Tradition. Er hält unser Brauchtum, er wahrt die Tradition unserer Schlappsäu, unserer erfolgreichen Garden, unseres Faschingszugs und unserer Faschingseröffnung, erstmals nun hier im Haus der Begegnung. Und das ist auch gut so. Denn in unserer Zeit, die so schnelllebig ist und in der sich das Rad der Veränderungen immer rascher dreht, brauchen wir ein paar Fixpunkte und ein bisschen Verlässlichkeit."
Sein Rat an alle: "Nutzt den Fasching als Auszeit von Hektik und Stress und für mehr Lebensfreude. Erhebt die Heiterkeit zum Programm. Trübsal blasen ist abgemeldet, heute ist Spaß an der Freud angesagt. Deshalb liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, liebe VCC'ler, genießen wir die heute beginnende fünfte Jahreszeit."
Von der Tanzsportgarde wünschte die Jugendleitung mit Susanne Schober-Günzel und Ralph Henken dem VCC eine erfolgreiche Session.
Stürmisch begrüßt wurde am Ende des offiziellen Teils der Patenverein, der Faschingsclub Thüngersheim mit Prinz Ralf I. & Prinzessin Stephanie I.
Stehvermögen war beim Publikum bei den Schunkelrunden, wie hier am Tisch der Ehrengäste, v.r.n.l. der Vizepräsident vom Fastnachtverband Franken (FVF) Norbert Schober, Pfarrer Christian Nowak, FVF-Ehrenpräsident Norbert Schlereth mit Gattin, Senator Rüdiger Betz mit Gattin, Bürgermeister Jürgen Götz und Gründungsmitglied Rudi Hepf, von Seemann mit einem dreifachdonnernden VCC HELAU besonders begrüßt.
Groß und klein machten gleichermaßen begeistert mit.
Impressionen vom Faschingsgottesdienst
Der Musikverein brillierte in der Kirche unter der Leitung von Stefan Wagner u.a. mit "I will follow him - The theme from SISTER ACT" und mit einem "Arrival von Abba".
Ein besonderer Ohrenschmaus war es dann, als der Musikverein Veitshöchheim auf der Empore "Es lebe unsere Fasenacht" spielte und dazu die Schwestern Julia Götz und Theresa Englert mit ihrem Gesang wie bei der BR-Livesendung der Fastnacht 2018 herzerfrischend einstimmten.
Auch der von Joschka Keberer dirigierte Gemischte Chor des Männergesangvereins erfreute die große Faschingsgemeinde in der Kirche mit zwei tollen Liedern, so mit dem traditional African-American spiritual "He's Got the Whole World in His Hands" und dem wundervollen Song "Heaven Is a Wonderful Place".
Auf den Stufen des Seitenaltars bequem gemacht hatten es sich diese fünf Schlappsäu des VCC, während Pfarrer Christian Nowak ausnahmsweise auf der Kanzel eine der Faschingseröffnung angepasste humorvolle Predigt hielt, indem er die Kanzel mit der Bütt gleichsetzte, Helau auf eine gleiche Stufe mit Halleluja und Hosana setzte. Er sprach an, dass viele sich an dem immer selben Ablauf der Liturgie stören, nach seiner Meinung seien Kirche und Fastnacht da nicht weit voneinander entfernt, würde auch die Fernsehsendung Fastnacht in Franken mit Stars wie Michl Müller oder die Altneihauser jahraus, jahrein immer nach demselben Muster ablaufen.
In die Rolle eines Küsters schlüpfte der Bundesverdienstkreuzträger und verdiente VCC-Büttenredner Rudi Hepf im Alter von 84 Jahren, um für den Pfarrer mit dem Klingelbeutel Geld einzusammeln.
In der Bütt am Ambo verglich er neidvoll sich als leidgeplagter Ehemann mit dem Traumjob eines Pfarrers nach dem Motto "Mein Leben war nur halb so schwer, wenn i a Pfarrer wär", was schließlich auch den Pfarrer Nowak sehr belustigte.
Da klatschten auch die Elferräte und Schlappsäu unisono
ebenso an der Seite des Pfarrers auch Sitzungspräsident Manuel Seemann und Clubpräsidentin Conny Lyding.
Klein und Groß aus den Reihen des VCC trugen die Fürbitten vor, u.a. für den Frieden in der Welt.
Auch FVF-Ehrenpräsident Bernhard Schlereth trat als Vorleser zur Verkündigung des Wort Gottes an den Ambo.
Weitere Fotos von der Faschingseröffnung (alle von Dieter Gürz)