50 Jahre AWO Ortsverein Veitshöchheim: Gudrun Hoffmeister, Gründungsmitglied der Elterninitiative 73 blickt auf die Anfänge zurück
Gasthof zum Anker
Der AWO-Ortsverein feiert am 20. Oktober 2023 sein 50jähriges Bestehen (siehe nachstehende Links).
Gudrun Hoffmeister gehörte zu den vier Elternpaaren, die sich im Herbst 1972 zur „Elterninitiative ´73“ zusammenschlossen. Die Seniorin hatte sich nun die Mühe gemacht, für die Festschrift über die Entstehung des Kindergartens bzw. der AWO-Gründung zu berichten. Leider versäumte sie die Abgabefrist. Damit ihre Arbeit nicht ganz für umsonst war, überließ sie nun die folgenden Zeilen und Fotos zur Veröffentlichung hier auf Veitshöcheim News.
Hier ihr Bericht:
Im Jahr 1972 gab es in Veitshöchheim eine kleine Gruppe von Eltern, die mit den Erziehungsmethoden in den damaligen Kindergärten sehr unzufrieden waren und die Idee hatten, in dieser Richtung etwas zu ändern. Das reformpädagogische Erziehungskonzept „Summerhill“ war in dieser Zeit in aller Munde. Ein Konzept, das sich auf demokratische Grundsätze des Lernens berief. Klang toll, aber wie umsetzen?
Blick vom Main zum Biergarten Gasthof zum Anker
Die Idee, einen privaten Kindergarten zu gründen, war schnell geboren. Glücklicherweise bot sich auch ein Raum an, nämlich das ehemalige Gasthaus zum Anker (nach Abbruch entstand hier das Hotel am Main). Es stand leer und durfte noch für mindestens zwei Jahre genutzt werden. Geld zur Renovierung hatten die Eltern nicht, also hieß es selbst anpacken.
Die Eltern hatten Glück. Zur gleichen Zeit wurden fünf neue SPD-Mitglieder in den Gemeinderat gewählt (Rainer Kinzkofer, Rudi Hepf, Wolfgang Pfeiffer, Monika Seel und Dr. Gartzke). Sie alle standen der Idee, eine Alternative zu den kirchlichen Kindergärten aufzubauen, positiv gegenüber.
Und schon war der Bautrupp komplett. Neben unzähligen handwerklichen Arbeiten gab es die hervorragende materielle Unterstützung durch die Firma Scheuring, dank Rudi Hepf’s familiärer Beziehung. Mit Argusaugen wurde die Renovierung verfolgt, denn ganz schnell hatte es sich in Veitshöchheim herumgesprochen, dass im Anker ein „roter Kinderladen“ entstehen sollte.
Anfang 1973 war es dann soweit; die ersten Kinder, die natürlich schon an der Renovierung ihren Spaß hatten, konnten in die wunderbar gestalteten Räume einziehen. Aber wer „erzieht“ die Kinder nach den Vorstellungen der Eltern. Einfach „anti-autoritär“ sollte es nicht sein, denn jedes Kind braucht gewisse Direktiven, um im späteren Leben, beruflich wie privat, bestehen zu können. Also wurde ziemlich schnell eine Kindergärtnerin gefunden. Doris Bauer entsprach ganz den Vorstelllungen der Eltern. Aber wie sollten vier Elternpaare diesen Arbeitsplatz finanzieren, zumal sie sich dem Motto verpflichtet hatten, auch finanziell schwachen Kindern einen kostenlosen Platz anbieten zu können.
Die Lösung kam spontan von Rainer Kinzkofer und Wolfgang Pfeiffer (damalige Mitglieder im Gemeinderat). Die inzwischen benannte Elterninitiative 73 schloss sich zunächst der Arbeiterwohlfahrt Würzburg an und bald darauf wurde der Ortsverein Veitshöchheim gegründet. Die AWO finanzierte nun die Kindergärtnerin und löste damit das größte Problem der privaten Elterngruppe.
Kinder der Elterninitiative beim Spielen im ehemaligen Biergarten
Die zwei oder drei Jahre im Gasthaus Anker vergingen wie im Flug. Nun hieß es wieder „Wohin dieses Mal“? Wie es der Zufall wollte, boten sich Räume in der ehemaligen Maschinenbaufirma Müller in der Würzburger Straße an und der Kindergarten zog einfach um. Zu dieser Zeit gab es schon Pläne für den Neubau in der Steinstraße.
Mit etwas Stolz blicken heute die Gründerinnen und Gründer der Elterninitiative 73 auf das heutige wunderschöne AWO Starke Kinderhaus und hoffen, dass es auch in den nächsten 50 Jahren etwas ganz Besonderes bleibt.
Gudrun Hoffmeister
AWO - Arbeiterwohlfahrt Ortsverein Veitshöchheim e.V. - Der Ortsverein Veitshöchheim
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