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Reibungslose Wachablösung an der Spitze der Turngemeinde Veitshöchheim: Delegierte wählten einstimmig fünf neue Vorstandsmitglieder

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Erinnerungsfoto nach den Neuwahlen der Delegiertenversammlung mit den alten und neuen Vorsitzenden der Turngemeinde Veitshöchheim, den wiedergewählten Rechnungsprüfern und Ehrengästen aus dem Gemeinderat v.l.n.r. Dietmar Wagenschein, Heike Holenda, Nicolas Wucherer, Dieter Weickard, Heinz Durhack, Ruth Lehrieder, Erhard Pietschmann, Bastian Ebel, Jürgen Götz, Christian Schenk, Marc Zenner, Petra Doßler, Steffen Mucha und Christina Feiler.

 Der bisherige Vorstand

Mit den Neuwahlen bei der Delegiertenversammlung in der Vereinsgaststätte "Bei Nino" am Mittwochabend ging bei der Turngemeinde Veitshöchheim eine Ära zu Ende. Bereits seit einem Jahr war bekannt, dass Ruth Lehrieder  nach 19jähriger Tätigkeit als Sportvorsitzende der TGV, die letzten sechs Jahre zugleich als erste Vorsitzende, bei der Delegiertenversammlung ebenso wie ihre Vorstandskollegen links Heinz Durhack (Liegenschaften) und rechts Dieter Weickard (Finanzen) nach sechsjähriger Tätigkeit nicht mehr kandieren. Das Ressort Öffentlichkeitsarbeit war über die gesamte Amtszeit so gut wie nicht besetzt, das Ressort Verwaltung seit über einem Jahr vakant. Die Sportvorsitzende musste deshalb neben dem Vorsitz des Vereins auch noch diese beiden Ämter kommissarisch benehmen.

Noch am 21. Mai 2023 lautete die Schlagzeile hier auf Veitshöchheim News aufgrund einer Pressemitteilung der damals sichtlich frustrierten Vorsitzenden: "Die Turngemeinde Veitshöchheim bald führungslos? Einer der größten Vereine im Landkreis blickt in eine ungewisse Zukunft". Sichtlich eine Last fiel nun am Mittwochabend von Lehrieders Schulter, denn dank der Initiative von Christian Schenk fand sich auf den letzten Drücker doch noch eine schlagkräftige Truppe von Sportfreunden aus dem Basketballbereich, um als Team für den neuen Vorstand der TGV zu kandidieren. Die Neuwahlen brachten so  für die 1763 Mitglieder der TGV eine Zäsur.

 Der neue Vorstand der TGV

Das Sagen im Vorstand hat nun dieses hochmotivierte und wie ihre Vorstellung (siehe am Ende) zeigte, sehr kompetente Quintett. Einstimmig wählten die 57 Delegierten als neuen Vorstand v.l.n.r. Bastian Ebel (Ressort Sport), Dietmar Wagenschein (Verwaltung), dessen Frau Heike Holenda (Öffentlichkeitsarbeit), Nicolas Wucherer (Finanzen) und Christian Schenk (Liegenschaften). Wer im Vorstand den Vorsitz führt, müssen die Fünf noch unter sich ausmachen.

 Abschließender Rechenschaftsbericht des alten Vorstands

Vor den Neuwahlen konnten in ihren Rechenschaftsberichten Ruth Lehrieder für die Bereiche Vorsitz, Sport, Liegenschaften und Öffentlichkeitsarbeit und Dieter Weickard (links) für die Finanzen den 57 von den 16 Abteilungen der TGV entsandten Delegierten eine stolze Bilanz aufweisen und belegen, dass sie bei ihrem Ausscheiden keinen Flurschaden, sondern geordnete und stabile Verhältnisse hinterlassen.

Der scheidende  Finanzvorstand Dieter Weickard hat seinem Nachfolger Nicolas Wucherer eine ausgezeichnete Jahresbilanz 2022 hinterlassen, die trotz Investitionen von 215.000 Euro in die Sanierung der Doppeltennishalle und 50.000 Euro in die Vereinsgaststätte nach Pächterwechsel und um 40 Prozent gestiegene Energiekosten noch ein positives Jahresergebnis von 22.000 Euro sowie sehr zum Erstaunen aller Anwesenden liquide Mittel von 441.000 Euro aufweist. Der Schuldenstand der TGV konnte zum Jahresende um 42.000 Euro auf 561.000 Euro reduziert werden. Im Bereich der Liegenschaften sind alle laufenden Maßnahmen beendet, ist alles auf Null heruntergefahren.

Nach 19 Jahren Vorstandsarbeit verband  Lehrieder zum Abschluss ihrer Tätigkeit  Aktuelles mit Erfahrungswerten:

Als ganz wichtig war für sie die Unterstützung des Sportbetriebs durch die politische Gemeinde bei allen Sanierungsmaßnahmen, die seit 2009 lückenlose  großzügige finanzielle Unterstützung der Trainerstelle der Turntalentschule, die Anschubfinanzierung der Reha-Maßnahme Orthopädie der TGV, die neben der Herzsportgruppe sehr stark nachgefragt wird, sodass zum 1. Oktober eine neue Gruppe geöffnet werden kann, die umfangreiche Nutzung der Gemeindehallen und der Freisportanlage zu erschwinglichen Mietpreisen, bei der Sportlerehrung, die nach Coronapause in diesem Jahr erstmals wieder am 26. Oktober in den Mainfrankensälen stattfinden wird, die jährliche Sportabzeichenverleihung im Bacchuskeller sowie das Weinfest im Rokokogarten, das  vor Corona die TGV fünf Jahre mit sehr großem Einsatz begleitet habe. Dank Wolfgang Hagedorn als Projektleiter musste von der TGV das diesjährige Weinfest am kommenden Wochenende nicht abgesagt werden.

Für die Übungsleitergewinnung als wichtigste Grundlage für einen funktionierenden Sportbetrieb regte Lehrieder an, künftig ÜL-Fortbildungstage in den eigenen Hallen weiter auszubauen.16 Jahre lang eine Erfolgsgeschichte war für sie das Freiwillige Soziale Jahr im Sport zur Unterstützung in ganz vielen Abteilungen, das heuer leider ausfiel. Ein ganz großes Plus ist für sie die Möglichkeit eines durchgängigen Trainingsbetriebs in den vereinseigenen Hallen auch in allen Ferienzeiten.

Erfreulich ist für die scheidende Vorsitzende, dass ein Teil der ehemaligen Dartabteilung - unter neuer Führung von Matthias Nussel zum 1. August - die Darträume wieder mit Leben füllt.

Das Sportprogramm für 2023/2024 stehe und werde in „Veitshöchheim aktuell“ als Gesamtpaket Anfang September veröffentlicht. Auch die Koordination der Wochenendbelegung in der Dreifachhalle zum Spielbetrieb 2023/2024 sei in Abstimmung mit anderen Vereinen erfolgt. Lehrieder erinnerte an  die rechtzeitige Abgabe der sportlichen Erfolge zur Sportlerehrung  bis Ende Juli an die Geschäftsstelle.

Die von Andi Kessler technisch betreute Homepage der TGV hat nach ihren Worten für eine Befüllung durch Außenstehende noch viel Luft nach oben. Dies könnte sich künftig durch Unterstützung aus dem Vorstandsressort Öffentlichkeitsarbeit schon bald sehr verbessern.  

Die Sanierung der Doppeltennishalle konnte pünktlich zum Beginn der Wintersaison 2022/2023 erfolgreich abgeschlossen werden. Es wurden die Beleuchtung und der Bodenbelag komplett ausgetauscht, eine neue Ballfanggardine angebracht. Die Ostwand wurde erneuert und Dachreparaturen durchgeführt. Neue Eingangstüren sind eingebaut und der Regenwasserablauf um die Halle in geordnete Bahnen geleitet.

Zur Sanierung der Vereinsgaststätte in den vier Monaten Juli – Oktober 2022 lobte die Vorsitzende das Zusammenspiel von Brauerei, neuem Pächter, verlässlichen Firmen, einem sehr hohen Maß an Eigenleistung, sodass die TGV seit November 2022 wieder regelmäßige Pachteinnahmen durch das Pächterpaar Veronika und Sadik Mezdi habe. Die Pacht ist vorerst auf 10 Jahre angelegt, ebenso lange auch die Brauereiverpflichtung mit der Brauerei Kesselring.

Der Dank der Vorsitzenden galt besonders dem Hausmeister Mario Kachur, der nach neun Jahren Tätigkeit zum 1. März 2023 durch Helmut Mitschke aus Unterdürrbach abgelöst wurde, der täglich von 8.00 - 11.00 Uhr vor Ort ist. Sie dankte auch Karl Wolf, der für die TGV-Geschichte ein paar Jahre lang ein digitales Archiv erstellt hat und diese vor kurzem auszugsweise präsentierte.

Dankesworte zum Abschied fand Lehrieder auch für Bernd Keller für den Datenschutz, bei Marc Zenner für die jahrlange Fahnenbegleitung und die Unterstützung in allen Rechtsfragen, ferner für Erhard Pietschmann, Sigrid Then, Günter Bender, Erika Meier und ihre Mitarbeiterinnen Eva und Christine in der Geschäftsstelle.

Lehrieders Schlussworte: "Die Gleichbehandlung aller Abteilungen – egal ob groß oder klein – war mir immer ein ganz besonderes Anliegen. Heute kann ich guten Gewissens sagen, alle Aufgaben erledigt – wir haben fertig!"

Einstimmig erteilte die Versammlung nach dem Bericht der anschließend wiedergewählten Rechnungsprüfer Steffen Mucha und Erhard Pietschmann der alten Vorstandschaft Entlastung.

Die offizielle Verabschiedung der ausgeschiedenen drei Vorsitzenden, so verkündete die neue Vorsitzende für Öffentlichkeitsarbeit Heike Holenda, ist beim Übungsleiterabend am 25. November 2023 geplant, drei Blumensträuße überreichend. Sie sagte am Ende der Versammlung zu den Delegierten: "Wir sind hochmotiviert und  total glücklich über das uns ausgesprochene Vertrauen und die gute Stimmung in der Versammlung. Wir müssen nun in die Gänge kommen, miteinander kommunizieren, was für Bedürfnisse da sind und ob was irgendwie schmort. Wir sind als Team gleichermaßen ansprechbar."

Grußwort Bürgermeister

"Sie war sich für nichts zu schade", so würdigte denn auch Bürgermeister Jürgen Götz  unter einem nicht enden wollenden Applaus der Delegierten die nach 19 Jahren zu Ende gehende Ära von Ruth Lehrieder als Vorstandsmitglied der TGV. Er lobte die geordneten Finanzen des Vereins trotz hoher Investitionen. Es sei "a la bonheur" was hier im finanziellen Bereich in den letzten Jahren gestemmt und geleistet wurde.

Seine ganz große Freude brachte das Ortsoberhaupt zum Ausdruck, dass doch noch nach dem Aufschrei im letzten Jahr "der gesamte Vorstand hört auf" nach diversen Aufrufen sich ein komplettes neues Vorstandsteam gefunden hat, das bereit ist in die Verantwortung zu gehen.  Der Bürgermeister sicherte auch der neuen Vorstandschaft eine vertrauensvolle Zusammenarbeit und volle Unterstützung der Gemeinde zu. Die Gemeinde sei stets bemüht, ihre Sportstätten instand zu halten. So sei erst vor kurzem für die Turntalentschule eine neue Tumbling-Bahn in der Dreifachturnhalle angeschafft worden.

Er freute sich, dass am 26. Oktober 2023 in den Mainfrankensälen wieder eine gemeinsame Sportlerehrung über die Bühne gehen kann.

Als ganz wesentlichen Punkt nannte Götz, dass bei der TGV ein sehr hoher Kinder- und Jugendanteil dabei ist. Auskunft darüber gibt die tags darauf von der Geschäftsstelle angeforderte Mitgliederauswertung. Wie die nachstehenden Grafiken  zeigen, sind von den 1763 Mitgliedern 1551 aktiv und nur 212 passiv. Von den 695  Kindern und Jugendlichen von 0 bis 17 Jahren sind nur 58 passive Mitglieder. Dieser Altersgruppe gehören nahezu 40 Prozent der Mitglieder der TGV an.

 

 

 Wer sind die fünf Neuen im Vorstandsteam der TGV?

Im Bild stellten sich bei den von Marc Zenner geleiteten Neuwahlen alle Kandidaten den Delegierten vor. Wie sie sagten, wollen sie als Team den Großverein voranbringen und fit für die Zukunft machen. Laut Wahlleiter Zenner können die Willigen für ihre TGV-Mission auf ein gut bestelltes Feld mit motivierten Abteilungen aufbauen. Sie alle hatten sich durch den Sport ihrer Kinder näher kennengelernt. Zenner wünschte ihnen nach den einstimmig per Akklamation erfolgten Wahlen viel Glück und Fortune.

Der neue Sportvorsitzende  Bastian Ebel (links) wohnt seit zehn Jahren in Veitshöchheim, hat zwei Kinder, ist Trainer der U 14 der Basketballabteilung und beruflich in der IT der Stadtwerke Würzburg tätig.

Der neue Verwaltungsvorsitzende Dietmar Wagenschein (2. v.l.) ist 55 Jahre alt, wohnt seit 16 Jahren in Veitshöchheim und kennt sich als Prokurist bei der im Ort ansässigen WEGMANN automotive GmbH mit Verwaltungsabläufen bestens aus. Er hat zwei Kinder, die aktiv bei der TGV Sport treiben und ist selbst auch aktiver Basketballer, der 2019 bei der Sportlerehrung der Gemeinde für den Gewinn der Deutschen Meisterschaft mit der Ü 40 der TG Würzburg mit der Goldmedaille geehrt wurde, seine Tochter Nora gleichzeitig mit Silbermedaille für den 2. Platz der TGV-Mannschaft im Gerätturnen in der Regionalliga Mitte.

Mit an Bord ist in der Führungsspitze der TGV mit der freiberuflich als Architektin tätigen Heike Holenda als Vorsitzende Öffentlichkeitsarbeit auch wieder eine Frau. Sie hatte 2009 als Abteilungsleiterin Turnen großen Anteil an der Gründung der Turntalentschule der TGV, in der fast ein Jahrzehnt lang erfolgreich auch ihre Tochter Nora turnte.

Der neue Finanzvorsitzende Nicolas Wucherer (rechts), dreifacher Vater und seit 15 Jahren in Veitshöchheim ansässig, ist ein ehemaliger Bundesligaspieler, der bei der DJK Würzburg 1998 an der Seite von Dirk Nowitzki den Aufstieg in die erste Basketball-Bundesliga schaffte und dort bis 2000 zum Würzburger Kader gehörte. Der 53jährige absolvierte neben der Basketball-Karriere ein Jurastudium, ist seit 1999 als Rechtsanwalt mit Kanzlei in der Kerzenleite in Veitshöchheim tätig und berät als Resilienz-Manager Unternehmen zur Stärkung der  Belastbarkeit betriebswirtschaftlicher Systeme gegenüber äußeren Einflüssen.

Ein Experte, was Bauprojekte und Immobilien angeht, ist der neue im Birkental wohnende Liegenschafts-Vorsitzende Christian Schenk (2.v.r.), Vater dreier Kinder, seit 2003 Geschäftsführender Gesellschafter des Online-Großhandels  SPRINTIS Schenk GmbH & Co. KG, Sponsor der nach der Firma benannten TG Sprintis Veitshöchheim Basketball und seit 2010 der Schenk Immobilien GmbH & Co. KG. Der 41jährige hatte im September letzten Jahres zusammen mit Christian Gabold (Trainer der Regionalligamannschaft) und Nicolas Wucherer mit vier weiteren Veitshöchheimer Enthusiasten die  Fördergemeinschaft Basketball in Mainfranken e. V. zur  ideellen und finanziellen Förderung des Basketballsports in Mainfranken – insbesondere in Veitshöchheim gegründet. Aufgrund ihrer Kandidatur für den Vorstand der TGV waren Schenk und Wucherer nun vor kurzem von ihren Posten im Vorsitz des Fördervereins zurückgetreten. Schenks neuestes Projekt ist als Geschäftsführer der im Januar 2022 gegründeten ES47 Schenk GbR, in Margetshöchheim neben der Margarethenhalle  in einem Gebäudekomplex ein Boardinghouse mit 41 Appartements, das einzige Indoor-Beachvolleyballfeld in Unterfranken, eine Sporthalle mit dem Fokus Basketball, eine Physiopraxis, eine Sauna, zwei große Dachterrassen zum Entspannen und ein Fitness-Studio nach Erhalt der beantragten Baugenehmigung zu realisieren (siehe nachstehender Link).

Fotos Dieter Gürz

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