Overblog
Edit post Folge diesem Blog Administration + Create my blog

Nikolaus-Fey-Straße in Veitshöchheim wird laut Mehrheitsbeschluss des Gemeinderates umbenannt - Anwohner bei Umfrage zu 94 Prozent für Beibehaltung des Straßennamens

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Der seit 1972 nach Nikolaus Fey benannte rund 400 Meter lange Straßenzug von der Kreuzung am ehemaligen Ulsamer-Markt bis zur Einmündung in die Günterslebener Straße an der Christuskirche wird umbenannt.

Diesen Grundsatzbeschluss fasste der Gemeinderat am Dienstagabend (11.7.23) nach einer leidenschaftlich geführten Debatte mit großer Mehrheit von 14 Stimmen gegen sechs Stimmen. Wie die Straße künftig heißen soll, wird in einer gesonderten Sitzung noch entschieden.

In der Grünfläche rechts an der Einmündung in die Günterslebener Straße soll eine Informationstafel installiert werden, auf der die Gründe für die Umbenennung dokumentiert werden (= Kontextualisierung).

Wie Bürgermeister Jürgen Götz zu Beginn der Beratung ausführte,  sei die Thematik zur Umbenennung der Nikolaus-Fey-Straße in Veitshöchheim wegen der  nationalsozialistischen Verstrickungen des fränkischen Mundartdichters  in den vergangenen Jahren bereits mehrfach in den Gremien diskutiert worden, ohne einen Beschluss zu fassen.

Seit Anfang 2023 habe er vermehrt Anschreiben aus der Bevölkerung, aber auch von Dr. Josef Schuster, dem Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland und Ehrenbürger der Stadt Würzburg erhalten, mit der Bitte, die Nikolaus-Fey-Straße umzubenennen bzw. den Umgang mit dem Straßennamen zu überdenken.
Zur Person und zum Leben von Nikolaus Fey informierte dann zunächst ausführlich die gemeindliche Kulturreferentin Dr. Martin Edelmann.

Edelmann ging besonders auf die von der Würzburger Straßennamenkommission von 2016 bis 2020 erfolgte Überprüfung von Straßennamen mit NS-Zeit-Bezug ein (siehe nachstehender Link auf Abschlussbericht vom 20.11.2020). Die Kommission empfahl vier Straßenumbenennungen, davon als einzige einstimmig  die der Nikolaus-Fey-Straße mit folgender Begründung (Auszug aus den Seiten 8 bis 10):

„Fey ist als überzeugter Nationalsozialist anzusehen. Er hat aktiv an der Ausgestaltung nationalsozialistischer Propagandainszenierung mitgewirkt und hat von der NS-Herrschaft persönlich profitiert. Darüber hinaus sieht die Kommission in Nikolaus Fey eine Person, die sich eine Vielzahl schwerer Verfehlungen während der NS-Zeit zuschulden kommen ließ. Hierzu rechnet die Kommission u. a. seine Beteiligung an der brutalen deutschen Besatzungsverwaltung in Polen inkl. dem Versuch zur Germanisierung dieses Gebietes und zur Vernichtung der polnischen kulturellen Tradition. Ferner ist anzuführen, dass Fey nicht nur dort, sondern zuvor schon in Unterfranken als Zensor für das NS-Regime tätig war, sich diesem somit willfährig zur Verfügung gestellt und dessen Aufrechterhaltung aktiv unterstützt hat.“

Link auf Abschlussbericht und Empfehlungen der Würzburger Kommission zur Überprüfung von Straßennamen vom 10.11.2020

Umfrage

Laut Bürgermeister leben in Veitshöchheim insgesamt 133 Anwohner in der Nikolaus-Fey-Straße. Um den Prozess einer möglichen Straßennamenumbenennung transparent zu gestalten und auch ein Meinungs- und Stimmungsbild aus der großen Anwohnerschaft einschließlich der Gewerbetreibenden und Eigentümer einzuholen, so Götz, versandte die Gemeindeverwaltung im Mai 2023 einen Fragebogen an alle Haushalte mit der Bitte um Rücksendung.

Als Folge einer Umbenennung habe man darauf hingewiesen, dass für alle Bürger derselbe persönliche Aufwand wie bei einem Umzug entstehe. Dabei anfallende Kosten wie Umschreibung des Fahrzeugscheins  und der insgesamt erforderliche Verwaltungsaufwand würden natürlich durch die Gemeinde getragen werden. 

Ergebnis der Umfrage: Insgesamt haben 65 Personen (48,9 % der Anwohner) darauf geantwortet.  Davon haben 6,1% für eine vollständige Umbenennung gestimmt und 93,9 % für eine unveränderte Beibehaltung des Straßennamens (49,2%) bzw. eine Kontextualisierung (44,7 %).

In der Debatte wurde von der SPD-Fraktionssprecherin Ute Schnapp wie dann auch von Bernd Müsing von der Grünen-Fraktion die Auffassung vertreten, dass die Abstimmung der Anwohner anders ausgefallen wäre, wenn die Gemeinde bei ihrer Umfrage die Einwohner über Feys NS-Vergangenheit entsprechend aufgeklärt hätte (Der Bürgermeister wies darauf hin, dass die Thematik in der Presse ausführlich dargestellt wurde).

Wegen der von der Würzburger Kommission festgestellten Vielzahl schwerer Verfehlungen, die sich Fey während der NS-Zeit zuschulden kommen ließ, ist es für Schnapp nicht weiter möglich, einen solchen Mann mit einem Straßennamen zu ehren. Für Müsing war Fey kein Mitläufer, sondern ein Mittäter. Für seinen Fraktionskollegen Bernhard von der Goltz ist entscheidend, dass er als unterfränkischer Beauftragter für die Reichsschrifttumskammer Texte anderer fränkischer Autoren auf den Index setzte. von der Goltz schlug vor, auch bei einer Umbenennung auf einer Hinweistafel die Gründe für die Umbennung zu dokomentieren. Seine Fraktionssprecherin Christina Feiler regte an, hierbei das Gymnasium in einer Projektarbeit zu beteiligen. Jochen Müller (CSU) regte an, wegen der Kontextualisierung auch die Bürger in einer Veranstaltung zu informieren und die Schulen zu beteiligen.

Dem Vorschlag der Umbenennung schloss sich auch UWG-Fraktionssprecher Stefan Oppmann an. Einen solchen Straßennamen, so sagte er,  könne sich die Gemeinde auch im Hinblick darauf nicht erlauben, dass erst vor kurzer Zeit am Gernecksplatz im Gedenken an die aus Veitshöchheim deportierten jüdischen Mitbürger ein Koffer mit Infotafel installiert wurde und vor allem auch nicht im Hinblick auf das Jüdische Kulturmuseum mit Synagoge und Informationszentrum. Oppmann regte an, vor allem ältere Mitbürger bei den Folgen der Umbenennung beispielsweise im Rahmen der Nachbarschaftshilfe zu unterstützen.

CSU-Sprecher Marc Zenner sprach sich wie auch sein Fraktionskollege Simon Kneitz für eine Beibehaltung des Straßennamens aus. Der Straßenzug solle mit einem Hinweisschild zur Kontextualisierung ergänzt werden, welches über Feys NS-Vergangenheit aufkläre. Der Name Nikolaus Fey solle nicht aus dem Bewusstsein der Bevölkerung gelöscht werden. Vielmehr solle er zum Nachdenken anregen und Mahnmal und Ambivalenz unserer deutschen Geschichte dafür sein, dass Viele mitgemacht haben und dass sich dieses Kapitel in der deutschen Geschichte niemals wiederholt. Die Kontextualisierung schlug Zenner auch für Straßennamen vor, die positiv besetzt sind wie Simon-Höchheimer, Erwin-Vornberger oder Heidenfelder.

Zenner wiederholte im übrigen nochmals seine Ausführungen in einem Beitrag auf Veitshöchheim News vom 20. März 2021, der nachstehend abgedruckt ist.

So wie von Zenner vorgeschlagen wurde auch in Wiesentheid, dem Geburtsort von Fey entschieden, der 1951 Ehrenbürger  seines Heimatortes wurde (siehe nachstehender Link auf Bericht der Mainpost).

Bei der Abstimmung konnten sich die CSU-Räte Zenner und Kneitz mit ihrer Auffassung der Beibehaltung des Straßennamens mit entsprechender Kontextualisierung nicht durchsetzen. Nur sechs der 20 anwesenden Abstimmungsberechtigten sprachen sich dafür aus, während Grüne, SPD und UWG geschlossen für eine Umbenennung stimmten.

Kommentar des CSU-Fraktionssprechers Marc Zenner vom März 2021 (Auszug)
 
"Auch in unserer Gemeinde verläuft seit 1972 eine Nikolaus-Fey-Straße, in der ich selbst sogar einmal mehrere Jahre gewohnt habe. Und auch bei uns sind Stimmen für eine Umbenennung der Straße laut geworden wegen Verstrickungen des Namensgebers im sog. "3. Reich".
 
In der Tat: Der Autor Nikolaus Fey hat nach bisher bekannten Quellen neben seinen Verdiensten um die Heimatdichtung und Mundart – Stichwort Florian Geyer Festspiele – auch als NS-Funktionär in der Propaganda gewirkt, hier in Mainfranken aber auch in Polen. Nach dem Krieg ist er soweit ersichtlich hierfür verurteilt, als Mitläufer eingestuft und für einige Zeit mit Berufsverbot belegt worden.
 
Nikolaus Fey ist als Person demnach aus der „sicheren Distanz“ der späteren moralischen und politischen Bewertung durchaus problematisch und absolut kein Vorbild. Wenn heute eine neue Straße benannt werden müsste, käme er mit Sicherheit nicht mehr in die nähere Auswahl. Es liegt mir auch fern, die Person Nikolaus Fey zu verteidigen.
 
Allerdings lässt mich grundsätzlich die Übereifrigkeit und teilweise moralische Überheblichkeit in der Frage von Straßenumbenennungen oder der Entfernung von Denkmälern nur mit dem Kopf schütteln.
 
Unsere Geschichte in Deutschland hat erfolgreiche, aber auch entsetzliche und dunkle Episoden. Sie alle prägen unsere Identität und sollten unser Handeln – praktisch und moralisch – heute zum besseren beeinflussen. Unsere Vergangenheit wird aber nicht besser und sie verschwindet nicht, wenn man sie mit aller Gewalt auszublenden versucht.
 
Wir sollten uns einmal fragen, was zu Ende gedacht, eigentlich weitere Konsequenzen wären:Werden Richard-Wagner-Festspiele verboten und Plätze und Straßen umbenannt? Müssen Martin-Luther-Kirchen umbenannt werden?  Wer ist als nächstes ein Problem?
Ich glaube, es gibt sogar noch negativere Auswirkungen: Man schafft damit eine analoge Blase der politischen Korrektheit.
 
Man kann einen Straßennamen nicht nur und ausschließlich als kritiklose Ehrung verstehen: Vielmehr kann man derartig problematische Straßennamen auch als „Stolpersteine der anderen Art“ begreifen, die zur Auseinandersetzung mit der Person und deren Leben anregen und dann vielleicht zum stillen Mahnmal werden.
 
Entfernt man das Andenken, dann mag das kurzfristig dem ein oder anderen moralische Befriedigung verschaffen, aber vielleicht hat man damit dann auch ungewollt in Wirklichkeit dem „Vergessen“ Vorschub geleistet.
 
Ich bin deshalb immer eher dafür, aufzuklären und die Bildung zu stärken! Dies kann mit einer Unterrichtsstunde in den örtlichen Schulen oder aber z.B. einer Info-Tafel zur Kontextualisierung geschehen.
Kommentiere diesen Post
M
Der Freistaat Bayern will künftig mehr für die Bayreuther Festspiele zahlen - und weitere Anteile der Festspiel-GmbH übernehmen. Das hat das bayerische Kabinett am Dienstag in Bayreuth beschlossen. "Bayern stockt dann auf", sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nach der Sitzung. Wie Kunstminister Markus Blume (CSU) mitteilte, soll der Freistaat von 2025 an 37 statt bislang 29 Prozent der Gesellschafteranteile übernehmen. <br /> Hitler`s Lieblingskomponist ..... Da wird nicht viel Aufstand gemacht!!! <br /> Aber hier hat man Angst vor der deutschen Vergangenheit und alles weil 6% der Anwohner der Nikolaus-Fey Strasse das wollen. <br /> Hoffentlich zeigt der Gemeinderat etwas Rückrad und ändert wieder diesen Beschluß; das Volk hat entschieden, das der Name bleiben soll!!! Egal, was ein Ehrenbürger aus Würzburg fordert .... wir wohnen hier in Veitshöchheim. In Bergtheim und in Fey seiner Geburtsstadt Wiesentheid hat man sich OHNE Befragung der Anwohner gegen eine Umbennenung entschieden!!!
Antworten
K
Herr Gürz Ihre Zahlen können nicht stimmen und entspricht nicht den Tatsachen: Es sind 25 Häuser in der N. Fey Str. und 1. Arztpraxis, 4 Gewerbebetriebe ohne das Ulsamer Haus mit den Wohnung Eingängen Stifterstr.14 und 16. Das heißt konkret: Es gibt 1 Personen und 2 Personen Haushalte und Familien mit Kindern und der Fragebogen wurde an Haushalte verschickt und nicht an alle Anwohner (Kindern?) Somit ist auch Ihre Behauptung mit der Bürgermeisterwahl in 2014 falsch! Ich habe mit einigen Anwohner der H. Fey Str. telefonische Gespräche geführt, dabei geht nur um die Kosten-frage, den Zeit und den Arbeitsaufwand und nicht um die Umbenennung der Str. Somit ist die Umfrage für die Katz.<br /> Wichtig für Vhh. ist eine Änderung des Straßennamen, wegen der NSDAP Mitgliedschaft von Herrn N. Fey
Antworten
D
Die von mir genannten Zahlen habe ich der mir zugesandten Sitzungsvorlage der Gemeindeverwaltung entnommen. Bitte richten Sie an diese Ihre Kritik! <br /> Künftig werde ich Kommentare nur noch wie die Mainpost unter richtiger Namensnennung freigeben.
D
Der im Dezember 2021 erschienenen 150seitigen Fey-Biografie des Wiesentheider Grundschulleiters Carsten Busch ist zu entnehmen, dass Fey Verfolgten des Regimes half, jüdische Bekannte hatte, im direkten Umgang menschlich mitfühlend, bescheiden und zurückhaltend war, ein fürsorgender Familienvater. Er war religiös. Er war integer. So kannten ihn auch die Lohrer, in deren Mitte er 40 Jahre lang lebte. Belege dafür, dass der Dichter jemandem direkt persönlich schaden wollte, konnten nicht gefunden werden, stellt der Autor fest.<br /> Dies entspricht auch dem Urteil des Lohrer Fey-Ermittlers Timpernagel im Spruchkammerverfahren. Auch seine Funktion als Beauftragter der Reichskulturkammer für Unterfranken scheint er eher zurückhaltend wahrgenommen zu haben.<br /> Der Autor widmet auch den Jahren des aktiven Propagandisten im Dienste der Nazis in Krakau (1942-1944) ein ganzes Kapitel. Er macht sich jedoch letztlich nicht das Fey-Urteil der Würzburger Straßennamenkommission zu eigen, die es als eine der »schweren Verfehlungen« Feys ansieht dass er Krakau nicht rundum abgelehnt habe, denn, so die Kommission, Fey hätte mit 61 Jahren nichts mehr riskiert, schon gar keine Einberufung. Der Autor distanziert sich vorsichtig von dieser Sicht. Er schließt aus Dienstabläufen in Krakau, dass Feys Abteilung und speziell Feys Tätigkeit als Zensor der deutschsprachigen Volkstumsliteratur in Polen hinsichtlich der Außenwirkung relativ wenig exponiert gewesen sei. (Quelle Dr. W. Vorwerk, Erster Vorsitzender Geschichts- und Museumsverein in Lohr a. Main)
Antworten
L
Finde es unsäglich, dass man überhaupt über diese Umbenennung noch diskutieren muss: Personenbezogene Straßennamen sollen eine verdiente, namenhafte Person ehren. Das tun sie hauptsächlich dadurch, dass sie auf jeden Briefkopf, in jedem Telefonbuch, in jedem Navi und auch auf dem Straßenschild vor Ort aufgeführt werden. <br /> <br /> Jetzt hat man nachweislich festgestellt, dass der Namensgeber Nikolaus Fey mehr Dreck am Stecken hat, als bisher bekannt war. Die teils schwer erträglichen Fakten liegen auf dem Tisch und sind nicht wegzudiskutieren. Die logische Konsequenz ist, dass man in diesem Fall Nikolaus Fey seine Würdigung/Ehrung in Form eines Straßennamens entzieht bzw. rückgängig macht. Nur das ist konsequent. Der Name bekommt dann schlichtweg keine Plattform mehr. Weder auf einem Brief, noch im Navi. Ihm gebührt diese Ehre schlichtweg nicht!<br /> <br /> Eine Kontextualisierung hat den großen Nachteil, dass diese nicht genau da erfolgt, wo der Name tagtäglich in Verwendung und Nennung ist. Maximal vielleicht ein Zusatzschild am Straßenname und etwas Input in einer Unterrichtsstunde der örtlichen Projektklasse. Das kann aber nicht die Konsequenz aus den aktuellen Erkenntnissen sein.<br /> <br /> Bezeichnend ist, dass sich genau die Gemeinderäte vor dem Veitshöchheimer Deportations-Denkmal zu einem Bild posiert haben, die jetzt eine Nazi-Mittäterschaft in Form einer kraftlosen Kontextualisierung relativieren wollen. Da fragt man sich dann schon, wie zynisch das für Juden in Deutschland wirken muss.
Antworten
P
Nun hat der Gemeinderat in Veitshöchheim beschlossen, den Namen der Nikolaus-Fey-Str. zu ändern. Man will nicht, dass einem Nazi die Ehre zukommt, dass eine Straße nach ihm benannt ist. Keine Frage, er war Nazi und hat diesbezüglich einigen Dreck am Stecken. Es kommt nicht in Frage, dass neue Straßen nach ihm benannt werden. Aber als vor ca. 60 Jahren die Straße gebaut wurde, waren Dichter- und Komponistenviertel in Mode. So konnte man schnell dutzende Straßennamen kreieren, ohne viel nachdenken zu müssen. Im Dichterpaket war auch als regionaler Touch der damals noch bekannte und als Mitläufer leidlich unbescholtene Heimatdichter Fey. An Ehre dachte damals niemand.<br /> <br /> Hätte man vor ein paar Jahren eine Umfrage in der Region unter den unter 60jährigen gemacht, diejenigen, die mit dem Namen Nikolaus Fey etwas anzufangen wussten, wären wohl im 1stelligen Prozentbereich gewesen. Das mag sich durch die Umbenennungsaktionen etwas verbessert haben, aber die große Mehrheit interessiert sich für das ganze Thema nicht. Was für einen Sinn hat es auch, einen unbedeutenden Dichter aus dem Nebel des Vergessens zu holen, nur um ihn dann wegen seiner politischen Einstellung und Taten zu verdammen? Keinen.<br /> <br /> Die Umbenennung kommt für die Anwohner „nur“ einem Umzug gleich. Wer schon einmal umgezogen ist, weiß, dass neben den Behördengängen jahrelang Aktionen nötig sind, bis endlich alle Behörden, Firmen, Freunde und Bekannte begriffen haben, dass sich die Adresse geändert hat. Hinzu kommt in digitalen Zeiten, dass es sehr lange dauert (oder nie), bis Googlemaps und andere Navis den Straßennamen geändert haben. Wer es nicht glaubt, suche doch die neuen Namen der in den letzten Jahren geänderten Nikolaus-Fey-Straßen oder –Wege. Fehlanzeige. Was für den Privatmann lästig und für Gewerbetreibende geschäftsschädigend ist.<br /> <br /> Mein Fazit:<br /> Nutzen der Aktion: keiner<br /> Nachteil: Eine undemokratische Bevormundung der Anwohner zu deren Nachteil und gegen deren Willen.<br /> <br /> Das sind die Rinnsale, aus denen Politiküberdruss und Demokratiefeindlichkeit gespeist wird. Ich empfehle dem Gemeinderat, den Mut zu haben, sich hier gegen den Mainstream zu stellen, den Beschluss zurückzunehmen und die Anwohner selber entscheiden zu lassen.<br /> <br /> Mit freundlichem Gruß<br /> <br /> Peter Greb<br /> Goethestr. 7<br /> 97209 Veitshöchheim
Antworten
U
Die Angaben über den Rücklauf sollte man sich genauer anschauen. 50% haben gar nicht geantwortet!<br /> Von den übrigen 50% waren 50% gegen eine Umbenennung d.h.nur 25% der angeschriebenen haben sich explizit gegen ein Umbenennung ausgesprochen. Glaube keiner Statistik die du nicht selbst aufgestellt hast! Zudem halten wir keinen Bürger für dumm oder dergleichen. Aber hätten die Informationen von Frau Dr. Edelmann beigelegen, so wäre das Ergebnis sicher anders ausgefallen. Ich bin fest davon überzeugt, dass hier die Anwohner sensibler gewesen wären. Auch die Kosten, die kursierten, waren falsch. Da hätte ich mir mehr Sorgfalt gewünscht.
Antworten
D
Das stimmt nicht: nicht 25 sondern 46 Prozent der 133 Anwohner haben sich für eine Beibehaltung des Namens ausgesprochen, davon die Hälfte mit Hinweisschild. <br /> Im übrigen würde eine solche Betrachtungsweise bedeuten, dass Bürgermeister Götz 2014 nur 38,3 <br /> % und nicht 64,5 Prozent bekommen hätte, also nicht gewählt worden wäre und Sie nur 12 statt 20 Prozent
B
Das ist der Hammer:<br /> <br /> "In der Debatte wurde von der SPD-Fraktionssprecherin Ute Schnapp wie dann auch von Bernd Müsing von der Grünen-Fraktion die Auffassung vertreten, dass die Abstimmung der Anwohner anders ausgefallen wäre, wenn die Gemeinde bei ihrer Umfrage die Einwohner über Feys NS-Vergangenheit entsprechend aufgeklärt hätte" <br /> <br /> In anderen Worten ausgedrückt: Wir unterstellen den Anwohnern das sie dumm und unmündig seien.<br /> Die Leute haben einfach nur keinen Bock auf den unnötigen vermeidbaren Bürokratieaufwand! Schön das die Gemeinde die Kosten übernimmt, die Arbeit und den Ärger haben trotzdem die, die dort wohnen oder Eigentum haben. <br /> <br /> 4 Teilnehmer von den 65 wollten die Umbenennung. Sollen die halt wegziehen? Politik gegen die Bürger ist nun auch bei uns angekommen. Erst der Kindergarten(standort) den niemand will und jetzt das.<br /> Vielen Dank.
Antworten
L
richtig, am Ende ist es jedoch auch wieder unser Steuergeld, dass für diesen Schmarrn verschwendet wird
B
Lieber Luke,<br /> die Lösung liegt auf der Hand!<br /> Grüne, SPD und UWG bei der nächsten Wahl einfach nicht mehr wählen!
Antworten
M
Und genau so erreicht man Politikverdrossenheit - die gewählten Vertreter fragen nach, die Antworten der Befragten sind eindeutig - und den gewählten Vertretern ist das dann doch egal. So zeigt man den Wählern, was man davon hält. Und genau so passiert es dann: entweder es geht keiner mehr zur Wahl, weil es eh egal ist, was man wählt; und gibt damit denen Stimmen, die man defintiv nicht mehr haben möchte. <br /> Und als neue Namen würde ich "Richard-Wagner-Strasse" vorschlagen oder "Florian-Geyer-Strasse" . Oder fragt die Anwohner - den die müssen in der Strasse wohnen ...ach ja, interessiert ja niemanden ...
Antworten
L
die große Mehrheit der Bewohner spricht sich gegen eine Umbenennung aus… den Gemeinderat interessiert das natürlich nicht… es gibt ja auch sonst nichts wichtigeres zu tun, als Straßen nach einem halben Jahrhundert umzubenennen
Antworten