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Spatenstich als symbolischer Auftakt zum Bau einer Seniorenwohnanlage mit 52 Wohneinheiten auf dem ehemaligen REWE-Gelände in Veitshöchheim erfolgt

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Den Spatenstich als symbolischen Auftakt zum Bau einer Seniorenwohnanlage mit 52 Wohneinheiten in Veitshöchheim tätigten auf dem geräumten Areal des ehemaligen REWE-Marktes in Sichtbeziehung zum Feuerwehrhaus  im Hintergrund am Donnerstag-Vormittag v.l.n.r. Stefan Aschbacher (Geschäftsführer G + S Bau GmbH), Matthias Wolf (Bereichsleiter Sparkasse Mainfranken Würzburg), Carolin Glöckle (geschäftsführende Gesellschafterin Unternehmensgruppe Glöckle), Jürgen Götz (Bürgermeister Veitshöchheim), Johannes Siegler (Geschäftsführer Siegler Bau), Georg Sperrle (Geschäftsführer Caritas-Einrichtungen gGmbH) und Martin Klug (Geschäftsführer Caritas Sozialstation St. Stephanus)  - Foto Dieter Gürz

Die Gemeinde hatte Ende Oktober 2012 das 4.529 Quadratmeter große Areal des alten REWE-Marktes mit Gesamtnutzflächen von 1480 Quadratmeter für 500.000 Euro erworben. Es wurde anschließend von der Gemeinde und örtlichen Vereine für Lagerzwecke genutzt. Als Vorbereitung für das Seniorenwohnen ließ die Gemeinde dann Anfang 2022 den alten REWE-Markt, den dazugehörigen Getränkemarkt und das angrenzende leerstehende gemeindliche Wohnhaus Würzburger Straße 58 mit Kosten von 240.000 Euro abreißen.

Der Hauptausschuss beschloss dann nichtöffentlich am 22. März 2022, den Verkauf der geräumten Grundstücke mit einer Gesamtfläche von 5307 Quadratmeter an die G+S Bau GmbH mit Sitz in Schweinfurt als Bauherr und Bauträger mit den GmbH-Firmen Glöckle in Schweinfurt und Siegler Projektbau in Lohr am Main als Gesellschafter zu gleichen Anteilen. Zu welchem Preis der Verkauf erfolgte, wurde bislang nicht veröffentlicht.

Bildquelle der Visualisierung: Glöckle GmbH

Die G + S Bau GmbH reichte am 15. Juli 2022 das Baugesuch für den Neubau eines Seniorenzentrums in moderner Architektur mit zwei nach neuestem Energiestandard geplanten dreigeschossigen Gebäuden mit Flachdach mit insgesamt 52 Seniorenwohnungen und 29 Stellplätzen ein. Vorgesehen ist eine klimaneutrale Pelletheizung frei von Gas und eine Photovoltaikanlage auf  Haus 1.

Bei einer Info-Veranstaltung in den Mainfrankensälen am 12. Oktober 2022 interessierten sich 435 Personen für die vom Architekten Jörg Lammert aus Weimar geplante Wohnanlage. Inzwischen wurde die Baugenehmigung erteilt.

Für den Bauträger und Bauherrn erklärten beim Spatenstich  v.l.n.r. Carolin Glöckle (geschäftsführende Gesellschafterin Unternehmensgruppe Glöckle), Stefan Aschbacher (Geschäftsführer G + S Bau GmbH) und Johannes Siegler (Geschäftsführer Siegler Bau), dass sie  zuversichtlich sind, mit den veranschlagten Gesamtkosten um die 16 Mio. Euro trotz erheblich gestiegener Baustoffpreise auszukommen (Foto Dieter Gürz).

Die Rohbau- und Tiefbauarbeiten macht Glöckle mit eigenem Personal und die ersten Ausschreibungen seien gut gelaufen, sagt Carolin Glöckle. Beide Baufirmen haben gute Stammfirmen. Sie gehen davon aus, dass sich der ganze Markt wieder beruhigt und sie gut aus der Geschichte herauskommen.

Bürgermeister Jürgen Götz brachte seine große Freude zum Ausdruck, dass es gelungen ist dieses Projekt zu realisieren. Er verwies darauf, dass er schon seit seinem Amtsantritt bestrebt ist, ein Angebot für betreutes Wohnen zu schaffen, vor allem für diejenigen Senioren, die nicht alleine in ihrem Haus oder in ihrer nicht barrierefreien Wohnung klarkommen.

In Haus 1 entsteht im Erdgeschoss eine von der Sozialstation St. Stephanus ambulant betriebene Wohngemeinschaft für elf Demenzkranke und in den Etagen darüber insgesamt 16 barrierefreie Seniorenwohnungen. Die Gemeinde Veitshöchheim hat das Haus 1 zum Festpreis von 7,5 Mio. Euro käuflich erworben, um es nach den Richtlinien des Sozialen Wohnungsbaus an einkommensschwache  Bürger zu vermieten. Die Ein- oder Zwei-Zimmerwohnungen haben Wohnflächen zwischen ca. 43 und ca. 54 Quadratmeter. Über das Kommunale Wohnraumförderprogramm erhält die Gemeinde vom Freistaat Bayern einen Zuschuss von 30 Prozent und einen zinsverbilligten Kredit der Bayern Labo in Höhe von maximal 60 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten. Der Ferienausschuss stimmte im August 2022 der Darlehensaufnahme aus der im Haushalt eingestellten Kreditermächtigung von 3.225.600 Euro zu. Der Bürgermeister bedankte sich ganz herzlich bei seinem Ortsbürger Bernhard Schlereth, der mit seinen fundierten Kenntnissen im Bereich des Förderwesens der Gemeinde bei den Finanzierungsverhandlungen u.a. mit der Regierung von Unterfranken eine große Hilfe gewesen sei.

Nach Eingang des Förderbescheides werde der Gemeinderat laut Bürgermeister die Richtlinien  festlegen, um dann im Frühjahr 2024 die Wohnungen im Mitteilungsblatt ausschreiben.  Die Vergabe erfolge dann nach sozialen Kriterien. Für die ebenfalls einzeln zu vermietenden elf Zimmer der Wohngemeinschaft für Demenzkranke kündigte der Bürgermeister eine eigene Info-Veranstaltung rechtzeitig vor Fertigstellung an. Für die Wohngruppe biete die Sozialstation ihre Dienste an. Nach den Worten von Geschäftsführer Martin Klug sei jedoch jeder Bewohner der Wohngruppe frei, sie zu buchen.

Nach Nr. 20. der Wohnraumförderungsbestimmungen 2022 des Freistaates beträgt die Bandbreite der zumutbaren Miete für Haushalte der Einkommensstufe I 3,50 € bis 7,00 € je m2 Wohnfläche monatlich. Für Haushalte der Einkommensstufen II und III erhöht sich die zumutbare Miete jeweils um 1,50 € je m2 gegenüber der nächstniedrigeren Einkommensstufe. Die Bewilligungsstelle legt entsprechend dem örtlichen Mietenniveau eigenverantwortlich die jeweils zumutbare Miete fest.

Im Haus 2 entstehen 35 Eigentumswohnungen, die von der Caritas Einrichtungen gGmbH (CEG) als Generalmieter bereits  am 22. März 2022 angemietet wurden. Sie sind bis auf sechs bereits alle verkauft sind.

Auch für die restlichen sechs Wohnungen werden sich bis zur Fertigstellung noch Käufer finden, sind sich die beiden Geschäftsführer Carolin Glöckle und Stefan Aschbacher sicher.  Hier tritt jeder Erwerber nach dem Grundsatz "Kauf bricht Miete nicht" in den bestehenden Mietvertrag mit der CEG ein. Ortsansässige hatten hier bis zum 23. November ein Vorkaufsrecht.  Die 29 Zwei- und sechs Drei-Zimmer-Wohnungen sind alle barrierefrei, haben Wohnflächen zwischen ca. 49 und ca. 77 m² und verfügen jeweils über eine Terrasse oder einen Balkon. Im Erdgeschoss befindet sich ein Gemeinschaftsraum für Feiern und Veranstaltungen. Es gibt fünf Grundrisstypen von 49,79 m² Zweizimmer-ETW mit Kosten von 268.000 Euro bis 77,11 m² Dreizimmer-ETW mit Kosten von 410.000 Euro.

Bei ihnen ist die Miethöhe, die die CEG erhebt, gewaltig höher als in Haus 1. Der Mietzins liegt hier zwischen 14,50 und 16,0 Euro Kaltmiete. Die Nebenkosten liegen voraussichtlich bei 4,0 Euro/m² und die Servicepauschale für die Leistungen der CEG beträgt 90 Euro im Monat für die erste und 45 Euro für die zweite Person. Hier sollen die Bewohner ihren Alltag so selbständig wie möglich gestalten und bei Bedarf Unterstützung durch die Caritas in Anspruch nehmen können, vor allem eine Ansprechperson haben, die sich kümmert, damit Menschen in diesem Haus selbstbestimmt und sicher auch im Alter, auch bei Hilfsbedürftigkeit leben können.

Laut Georg Sperrle (Geschäftsführer Caritas-Einrichtungen gGmbH - CEG) gibt es mittlerweile über 140 Interessierte für eine der 35 Wohnungen, die die Caritas zu vermieten hat. Es werden nun alle nochmals angeschrieben, um ihr Interesse zu bestätigen, um dann nach und nach die Sortierung für die Vergabe vorzunehmen. Die CEG darf die ETW nur an einen berechtigten Personenkreis weitervermieten (Vollendung des 60. Lebensjahres oder pflegebedürftig nach SGB XI oder zu mindestens 50 % schwerbehindert). Ein Eigentümer kann deshalb die gekaufte ETW als Erstbezug nur selbst nutzen, wenn er diese Voraussetzung erfüllt bzw. ein entsprechender Verwandter 1. Grades einzieht. Inwieweit die  CEG auch für Haus 1 eine Unterstützung anbietet, muss laut Sperrle final noch mit der Gemeinde geklärt werden.

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