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Mit der Übergabe eines Lernateliers hat am Gymnasium Veitshöchheim eine Zeitenwende des Lernens begonnen

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Erinnerungsfoto an die Einweihung des neuen LeA (=Lernatelier) im ersten Obergeschoss des Gymnasiums Veitshöchheim mit Schülerinnen und Schülern, die die Feier mit ein wenig Kultur gestalteten sowie hinten an der Fensterfront Schulleiter Dr. Bernhard Brunner, Elternbeiratsvorsitzende Dr. Katja Demuß, Landrat Thomas Eberth und Veitshöchheims Bürgermeister Jürgen Götz.

Einen großzügigen Eindruck macht das neue rund 110 Quadratmeter große  Lernatelier in der aufgelassenen Schülerbücherei im ersten Obergeschoss des Gymnasiums Veitshöchheim, mit Bereichen für Kommunikation, Gruppenarbeit und stiller Arbeit sowie einer  Präsentationscorner.

Das Mo. bis Do. von 8:00 bis 16:00 Uhr und Fr. bis 13:00 geöffnete Lernatelier ist  ein Arbeitsraum mit W-LAN vor allem für die Oberstufe (11. bis 13. Klasse), das der Schülerschaft  in der Zeit von  8.00 bis 9:30 Uhr und von 11:30 bis 13:00 Uhr das Lernen, Recherchieren und das Zusammenarbeiten in Kleingruppen unter Zuhilfenahme eigener Computer und Handys ermöglicht.

Von 9:45 bis 11:15 Uhr und nach 14:00 bis 16:00 Uhr kann es von Lehrkräften für unterrichtliche Zwecke für alle Jahrgangsstufen gebucht werden, die dann Vorrang haben.

Der gemischte Chor der Oberstufe stimmte die Übergabefeier musikalisch passend zur Transformation mit Rod Stewards Song "Sailing" ein.

"Für uns bedeutet die Transformation der ungenutzten Schülerbibliothek zum LeA zum einen, dass wir den lange benötigten Arbeitsraum für die Oberstufe haben, zum anderen auch, dass wir einen weiteren Schritt in die Zukunft des Lernens genommen haben, das auch selbstgesteuert und individualisiert sein wird," betonte Schulleiter Dr. Bernhard Brunner.

Zur feierlichen Eröffnung des LeA konnte er neben Landrat und Bürgermeister v.l.n.r. vom Landratsamt  Würzburg dem für die kreiseigenen Schulen zuständigen Fachbereichsleiter Andreas Lober (links), Hochbauarchitektin Sylvia Leimeister und  den zentralen Geschäftsbereichsleiter Martin Umscheid (rechts) begrüßen.

Brunner sprach  von einer großen Kraftanstrengung vieler Hände und Köpfe, allen voran der Arbeitskreis Innere Schulentwicklung mit Kirsten Hummel und Margret Simmelbauer an der Spitze. Er lobte den Landkreis, der als Sachaufwandsträger des Gymnasiums vorbildlich und eindrucksvoll seine Aufgabe als Ermöglicher von Bildung ernst nehme und keine Kosten und Mühen scheue. Leimeister habe als Planerin mit großem Engagement und souveräner Expertise hier ganz Entscheidendes bewirkt, wofür sich Brunner bei ihr mit einem Präsent bedankte.

Für Landrat Thomas Eberth ist das LeA ein wichtiger Schritt in das Thema "Wie entwickelt sich Schule angesichts der fortschreitenden Digitalisierung weiter?" 

Dem Kreistag sei das Thema Bildung immens wichtig. So habe  man in den beiden letzten Jahren für die EDV-Verkabelung des Gymnasiums rund eine Mio. Euro und nun für das LeA rund 100.000 Euro investiert. Demnächst seien für die Sanierung der Fassade inclusive Lüftungsgeräte 1,5 Mio. Euro eingeplant.

Er wünschte Schulleitung und Lehrkräften, dass sich auch der erhoffte Lernerfolg einstellt und der Schülerschaft Freude am Lernen in diesem tollen Raum und damit ein weiteres Stück mehr Identifikation mit dem Gymnasium Veitshöchheim.

Die Schülerbücherei hat aufgrund des veränderten Nutzungsverhaltens der Schüler ihre Funktion weitgehend verloren. Die Verbannung des Großteils dieser ungenutzten Leitmedien der traditionellen Wissensvermittlung, so sagte  Brunner, sei für viele Lehrkräfte ein schmerzhafter Vorgang, für manche gar ein Kulturfrevel. Andererseits ermögliche die Ausdünnung des sonst unbeachteten Bestands, dass die in der Regalwand an der Stirnseite verbliebenen relevanten Bücher nun im Fokus präsent.

Durch die dann auch vom Bürgermeister zugesagte Kooperation mit der gemeindlichen Bücherei im Bahnhof seien in nächster Nähe mehr Bücher und Medien erreichbar, als jemals zuvor.

 

Für die Germanisten interpretierten die Transformation der Schülerbibliothek in ein digitalisiertes Lernatelier Anastasia Bidelnyk, Leonie Kimmel und Aleksander Gmernicki mit dem Gedicht „Altes Medium“ aus dem von Hans Magnus Enzensberger 1995 erschienenen Lyrikband „Kiosk. Neue Gedichte“, in dem der Dichter den Kontrast zwischen neuen und alten Medien verdeutlicht, das lyrische Ich sich dabei für die Kunst der Buchstaben ausspricht, auch wenn es davon ausgeht, dass der Leser es lieber „audiovisuell“ und „in Farbe“ möge.

Die Q 11-Schülerinnen Ionna Drexlmaier und Lena Schatzmann bereicherten die Feier mit ihrer Jonglagevorführung.

Als Ausdruck der Zukunft habe man das LeA, so der Schulleiter, als Ort zeitgemäßen Bildungserwerb durch die Nutzung der modernen Medien konzipiert. Hierzu konnte endlich ein stabiles WLAN bereitgestellt werden, das neben den zugänglichen schuleigenen PCs mit sehr hohen Grafikkarten auch die Nutzung mobiler Geräte der Schülerschaft ermöglicht.

Bahnbrechend nannte der Schulleiter das neue Mobiliar mit variablen Stellwänden, höhenverstellbaren Tischen  und Longemöbeln, die hin und her geschoben werden können und so durch ein hohes Maß an Flexibilität ganz neue Arbeitsformen ermöglichen, also sowohl konzentrierte Einzel- als auch Gruppenarbeit. Das LeA ist nach seinen Worten weit mehr als der längst überfällige Arbeitsplatz für die Oberstufenschüler, die bislang an den Tischen in den Gängen, in der Aula, manchmal auch auf der Treppe oder gar auf dem Boden saßen.

Im Gegensatz zum herkömmlichen "Frontalunterricht" ermögliche die modulare Einrichtung des LeA eigenverantwortliches, selbstgesteuertes Arbeiten und Lernen im Team oder einzeln, beispielsweise um ein Referat auszuarbeiten. Entscheidend hänge das Gelingen eines solchen zeitgemäßen Kompetenzerwerbs von den räumlichen Gegebenheiten ab. Brunner: "Insofern sind wir sehr glücklich nun einen Raum zu haben, der diese Möglichkeiten bietet." Hier können nun auch Lehrkräfte mit ihren Klassen reingehen, um arbeitsteilig zu arbeiten und neue Lernformen auszuprobieren.

Für den Zugang ins LeA wurde neu diese zweiflügelige Glastür geschaffen.  Der Schulleiter setzt auf eine eigenverantwortliche und mündige Schülerschaft, die den Raum pfleglich behandelt. Brunner: "Das hier ist für sie ein großes Geschenk, das auch schnell wieder weg ist, wenn es nicht verantwortlich genutzt wird!"

Das Mo. bis Do. von 8:00 bis 16:00 Uhr und Fr. bis 13:00 geöffnete Lernatelier ist  ein Arbeitsraum mit W-LAN vor allem für die Oberstufe (11. bis 13. Klasse), das der Schülerschaft  in der Zeit von  8.00 bis 9:30 Uhr und von 11:30 bis 13:00 Uhr das Lernen, Recherchieren und das Zusammenarbeiten in Kleingruppen unter Zuhilfenahme eigener Computer und Handys ermöglicht.

Von 9:45 bis 11:15 Uhr und nach 14:00 bis 16:00 Uhr kann es von Lehrkräften für unterrichtliche Zwecke für alle Jahrgangsstufen gebucht werden, die dann Vorrang haben.

Die Nutzungsordnung stellt aber klar, dass das LeA ein Lernort und kein Freizei- und Aufenthaltsraum ist und hier Essen und Trinken, Musik über Lautsprecher, Telefonieren sowie Computer- und Unterhaltungsspiele verboten sind. Das Mobiliar darf verstellt werden. Das LeA muss bei Verlassen aber wieder so aussehen, wie oben im Plan dargestellt

Ihre große Freude über die neue Errungenschaft des Gymnasiums brachten denn auch Schülersprecherin Marie Popp und die Elternbeiratsvorsitzende Dr. Katja Demuß zum Ausdruck.

 

Fotos Dieter Gürz

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