Die Rupert-Egenberger-Schule zieht von Veitshöchheim spätestens im September 2025 in die Grundschule Rimpar
Die Schülerinnen und Schüler der Rupert-Egenberger-Schule in Veitshöchheim sollen in gut zweieinhalb Jahren in Rimpar beschult werden. Der Umzug in das Gebäude der Rimparer Matthias-Ehrenfried-Grundschule (im Bild) soll laut Kreistagsbeschluss spätestens im September 2025 stattfinden. Foto: Eva Schorno
Pressemitteilung des Landratsamtes Würzburg vom 13.12.2022
Die Suche für die Förderschule des Landkreises Würzburg hat ein Ende, die Perspektive ist da: Die Schulfamilie der Rupert-Egenberger-Schule (RES) in Veitshöchheim wird in den Räumen der Grundschule Rimpar ein neues Zuhause finden.
Mit einem klaren Mehrheitsbeschluss hat der Kreistag in seiner jüngsten Sitzung den Erwerb der Matthias-Ehrenfried-Grundschule von der Marktgemeinde Rimpar für einen Kaufpreis von 7,36 Millionen Euro (für Grundstück und Gebäude) beschlossen. Dazu kommt ein Pufferbetrag von rund 650.000 Euro für nötige Um- und Anbauarbeiten und die EDV-Ausstattung. Landrat Thomas Eberth und die Verwaltung wurden damit beauftragt, den Kauf notariell abzuwickeln.
Umzug für September 2025 geplant
Der Umzug ist inzwischen nötig, denn die baulichen Mängel am derzeitigen Standort in Veitshöchheim werden immer stärker: Wasserteileinbruch durch das Dach des 54 Jahre alten Gebäudes, Isolierung, Sanitäranlagen und Heizung sind veraltet, Barrierefreiheit kaum gegeben – eben eine Schule, die in die Jahre gekommen ist. Daher war es für den Kreistag auch nicht einfach zu entscheiden, und es wurden mehrere Runden mit Prüfaufträgen für die Verwaltung gedreht. Sanierung oder Neubau in Veitshöchheim, Kauf der Grundschule in Rimpar, Neubau oder Aufstockung des Grundschulneubaus in Unterpleichfeld waren in der Diskussion. Zeit und Kosten, aber auch die Einschätzung der Schulleitung, das pädagogische Konzept und die Erreichbarkeit der Schule waren Themen. Nun wurde die Entscheidung für den Kauf der Rimparer Grundschule getroffen. „Damit herrscht nun Klarheit und wir haben eine gute Zukunftsoption für die Schulfamilie, aber auch für den Lehrkörper und die Elternschaft,“ freut sich Landrat Thomas Eberth.
Bis der Standortwechsel stattfinden kann, wird es allerdings noch gut zweieinhalb Jahre dauern. Denn aktuell werden in der Grundschule in Rimpar noch Grundschülerinnen und Grundschüler unterrichtet. Spätestens zum Beginn des Schuljahres im September 2025 soll die Grundschule jedoch in die Räume der Maximilian-Kolbe-Mittelschule in Rimpar umziehen. Die Schülerinnen und Schüler der Mittelschule finden ihren Platz künftig an der Mittelschule Pleichach-Kürnachtal in Unterpleichfeld. Einen reibungslosen Ablauf vorausgesetzt, soll diese Rochade der Schulen im September 2025 abgeschlossen sein – und die rund 80 Schülerinnen und Schüler der RES von da an in Rimpar beschult werden.
Standorte Veitshöchheim und Unterpleichfeld ausgeschieden
Die Entscheidung für den neuen Standort Nord hatten sich die Landkreisverwaltung und die Kreistagsmitglieder nicht leicht gemacht. Verschiedene Varianten waren in Absprache mit der Leitung der Rupert-Egenberger-Schule untersucht worden.
Zur Auswahl standen demnach auch eine Generalsanierung des Bestandsgebäudes sowie ein Neubau auf dem Schulcampus in Veitshöchheim. Auch die Gemeinde Unterpleichfeld hatte ein Grundstück für einen möglichen Neubau sowie die Aufstockung der dortigen Grundschule angeboten.
Etwas wehmütig erläuterte der Gesamtleiter der Rupert-Egenberger-Schule Markus Fuchs, dass der Standort Veitshöchheim doch trotz inzwischen gravierender baulicher Mängel einen idealen Ort für die Schülerinnen und Schüler darstelle, „um den schulischen Auftrag zu erfüllen“. Genügend Räume, integrierte Fachräume, Ruhezonen sowie die Vernetzung mit der Gemeinde und anderen Schulen, aber auch den Sportanlagen inklusive Hallenbad im Umgriff: Das Schulleben sei in Veitshöchheim „sehr, sehr gut geregelt“.
Die notwendige Generalsanierung wurde in einer Kostenschätzung der Verwaltung jedoch mit 17 Millionen Euro mehr als doppelt so hoch als die jetzt beschlossene Lösung in Rimpar angesetzt – wahrscheinliche Preiserhöhungen nicht eingerechnet.
Auch Neubauten in Veitshöchheim und Unterpleichfeld waren analog zum aktuell in der Planung befindlichen Neubau in Gaukönigshofen mit rund 15 Millionen Euro und einer deutlich längeren Zeit bis zu einem möglichen Einzug (3,5 bis 4 Jahre) ausgeschieden. Bei der Aufstockung der Grundschule Unterpleichfeld für rund 10 Millionen Euro habe die RES-Leitung eine eingeschränkte räumliche Nutzbarkeit befürchtet.
Rimpar als „Standort Nord“ hat Schulfamilie und Kreistag überzeugt
Der Standort Rimpar habe sich besonders wegen der klaren finanziellen und vor allem zeitlichen Rahmenbedingungen hervorgetan, waren sich alle Beteiligten einig. Am wichtigsten sei es, Schülern und Eltern, aber auch dem Lehrerkollegium einen klaren und verlässlich planbaren Zeitrahmen nennen zu können, so Schulleiter Fuchs.
Positiv beeindruckt hätten außerdem der sehr gute bauliche Zustand nach der energetischen Sanierung im Jahr 2011 sowie die strukturelle Einbindung: Die ausgezeichneten Klassenräume könnten von den Schülern im Einzugsgebiet bestens erreicht werden. Die Nähe zu den Sportstätten und dem Nordbad sowie die zentrale, aber dennoch ruhige Lage innerhalb der Marktgemeinde hätten schließlich überzeugt. Die Nutzung des Bestandsgebäudes in Rimpar sei als „ökonomisch und ökologisch sinnvollste Lösung“ anzusehen, so Gesamtschulleiter Markus Fuchs. Die zusätzlichen pädagogischen Anforderungen für die Förderschüler könnten mit Umbaumaßnahmen geschaffen werden. Die überwiegende Mehrheit der Kreisrätinnen und Kreisräte teilte diese Einschätzungen.
Landrat Eberth: Besonderer Dank an Bewerber-Gemeinden
Landrat Thomas Eberth freute sich über die Entscheidung der Kreistagsmitglieder. „Mit dieser Entscheidung haben wir die beste Lösung für die Schulfamilie des Standorts Nord unserer Rupert-Egenberger-Schule gefunden“, zeigte sich Eberth überzeugt. Ein ganz besonderer Dank des Landrats ging abschließend an alle Bürgermeister der Bewerber-Gemeinden, die sich mit großem Engagement für die Schulfamilie eingesetzt und Angebote im Sinne der Schülerinnen und Schüler professionell ausgearbeitet hatten.
„Mit der Sanierung der Schule in Höchberg, dem Neubau in Gaukönigshofen und dem Umzug nach Rimpar stellen wir unsere Standorte der Förderschule für die Zukunft neu und besser auf“, freut sich Landrat Thomas Eberth.
Redaktionelle Ergänzung:
Es stellt sich nun die Frage: Was wird 2025 mit dem Bestandsgebäude der Förderschule in Veitshöchheim?