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Kreistag nimmt von Generalsanierung der Außenstelle Veitshöchheim der Rupert-Egenberger-Schule Abstand - Alternativen: Umzug in Rimparer Schule oder Neubau in Veitshöchheim oder Unterpleichfeld

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Quo vadis Rupert-Egenberger-Schule (RES) zur individuellen Lernförderung in Veitshöchheim? hieß es hier auf Veitshöchheim News am 6. Oktober 2021. Nach der Sitzung des Kreistages heute am 6. Dezember herrscht nun insoweit Klarheit, dass der Landkreis von der Generalsanierung des Bestandsgebäudes der RES Veitshöchheim mit einer Nutzfläche von ca. 2.100 Quadratmeter (ohne Nebenflächen) Abstand nimmt.

Der Kreistag beauftragte vielmehr die Landkreisverwaltung eine Entscheidungsmatrix über den möglichen künftigen Standort der Förderschule der RES Standort „Nord“ bis zu einer der nächsten Kreistagssitzungen im 1. Halbjahr 2022 zu erarbeiten.

Als Alternativen dafür kommen laut Beschlussvorlage in Frage die Nutzung der Grund- oder der Mittelschule in Rimpar oder der Neubau auf dem Sportplatzgelände des BFW in Veitshöchheim oder in Unterpleichfeld auf einem Außenbereichsgrundstück in Nähe der dortigen Grundschule (siehe nachstehende Ausführungen).

Die Verwaltung hatte auch geprüft, ob auf dem 6.500 Quadratmeter großen Grundstück der RES Höchberg ein Erweiterungsbau räumlich möglich ist. Diese Möglichkeit wäre räumlich grundsätzlich gegeben. Der Kreistag nahm davon aber Abstand und billigte in der Sitzung die auf 10,0 Mio. Euro veranschlagte Generalsanierung des Bestandsgebäudes der Förderschule am Standort Höchberg mit einer Nutzfläche von 1823 Quadratmeter und beauftragte die Verwaltung diesbezüglich mit den weiteren Schritten. Die Planungen sind laut Beschlussvorlage bereits  soweit fortgeschritten, dass nun bei der Regierung von Unterfranken die schulaufsichtliche Genehmigung beantragt werden kann.

Alle drei Beschlüsse fasste heute der Kreistag laut Mitteilung der Pressestelle einstimmig ohne weitere Diskussion.

Keine Generalsanierung der RES Veitshöchheim

Wie bereits anlässlich der Ortseinsicht des Ausschusses für Bauen, Verkehr und Infrastruktur des Kreistages am 04. Oktober 2021 berichtet (siehe nachstehender Link), sind die baulichen Mängel am Gebäude der RES Veitshöchheim erheblich. Eine Generalsanierung des Gebäudes wurde in einer stichpunktartigen Überprüfung bereits im Jahr 2015 als sehr komplex eingestuft:

  • - Der Brandschutz muss umfänglich ertüchtigt werden, vor allem ist ein zweiter baulicher Rettungsweg zu schaffen.
  • - Die Barrierefreiheit ist aufgrund der versetzten Geschoße nur schwer umsetzbar.
  • - Die energetische Sanierung nach EnEV ist in Veitshöchheim durch die durchgehende Betonarchitektur mittels Außendämmung nicht umsetzbar. Es wurde auf die Innendämmung mit all den Risiken und Unwägbarkeiten hingewiesen. Eine Ausnahme nach § 24 EnEV wäre zu beantragen (damals). Heute ist das GebäudeEnergieGesetz (GEG) anzuwenden.
  • - Die gesamte Haustechnik ist zu erneuern.
  • - Zur Beurteilung von Belastungen ist eine ausführliche Schadstoffuntersuchung durchzuführen.

Über die Nutzfläche und die Erfahrungen bei der Kostenschätzung zur Sanierung der Förderschule in Höchberg kann von mindestens 13 Millionen Euro an Sanierungskosten ausgegangen werden.

Im Kreistag bestand aber Konsens,  dass abhängig vom Zeitfenster des politischen Willensbildungsprozesses und der Realisierungsdauer möglicher Alternativen, Investitionen in das Gebäude getätigt werden müssen, um bis zu einem Umzug den Schulunterricht dort zu gewährleisten.

Die Abbruchkosten und damit Baufeldfreimachung können laut Stelllungnahme der Landkreisverwaltung nicht beziffert werden. Allerdings stelle das Grundstück mit ca. 7.500 Quadratmeter in Veitshöchheim einen erheblichen Wert dar.

 Alternativstandorte für Neubau der  RES „Nord“

Als Alternativstandort für einen Neubau der RES „Nord“ hat die Gemeinde Veitshöchheim ein Grundstück in unmittelbarer Nähe des bisherigen Standorts ins Gespräch gebracht. Das Grundstück befindet sich derzeit im Eigentum des Berufsförderungswerkes Veitshöchheim und wird dort als Sportplatz genutzt. Nach Angaben der Gemeinde Veitshöchheim hat das BFW VHH Veräußerungsabsichten. Das Grundstück hat eine Größe von ca. 8.500 qm. Das Grundstück liegt im Geltungsbereich des Bebauungsplanes „Schulzentrum-Speckert“.

Auch die Gemeinde Unterpleichfeld hat zwei Grundstücke als Alternativstandort für einen Neubau Förderschule „Nord“ beim Landratsamt Würzburg angeboten. Die Grundstücke liegen nach Angaben der Gemeinde Unterpleichfeld in Nachbarschaft zur Entwicklungsfläche für den Neubau einer Grundschule. Die beiden Grundstücke umfassen eine Fläche von 17.176 qm und befinden sich im Privatbesitz. Für die Grundstücke ist nach Angaben der Gemeinde Unterpleichfeld  eine Ausweisung im Flächennutzungsplan als Fläche für Schul- und Sportanlagen dargestellt.

Alternative Nutzung Schulhäuser in Rimpar

Eine Alternative zum Standort Veitshöchheim könnte die Anmietung eines Schulhauses in Rimpar sein. So könnte es sein, dass in Zukunft das Gebäude der bisherigen Rimparer Grundschule zur Verfügung steht. Dazu muss aber erst der Willensbildungsprozess im Rimparer Marktgemeinderat abgeschlossen sein. Grundsätzlich wäre das Schulhaus der Matthias-Ehrenfried-Grundschule vom Platzangebot geeignet. Das Gebäude befindet sich in einem guten Zustand. Es müssten lediglich die notwendigen Fachräume im Untergeschoss hergestellt werden. Mit der Nutzung der gegenüberliegenden sanierten Sporthalle und durch die Beheizung über ein Nahwärmenetz gibt es sinnvolle Synergien.

Als weiteres Schulhaus in Rimpar könnte das derzeitige Schulhaus der Mittelschule Rimpar, Maximilian-Kolbe-Schule, zur Diskussion stehen. Das Schulhaus wurde Mitte der 80er Jahre erbaut und ist in einem guten Zustand bei dem aber in den nächsten Jahren weitere Sanierungsmaßnahmen anstehen. Auch dort gibt es zur Mitnutzung die in Nachbarschaft befindliche Dreifachsporthalle.

Von Seiten der Verwaltung muss Wert daraufgelegt werden, dass, soweit in Rimpar Möglichkeiten eingeräumt werden, ein verlässlicher Zeithorizont vereinbart werden kann.

Historie der Landkreis-Förderschulen

Im Jahr 1964 erfolgte die Gründung einer Sondervolksschule im Landkreis Ochsenfurt. Weiter dann im Jahr 1966 die Gründung der Sondervolksschulen in Höchberg und Versbach.

1967 wurde die Schule von Versbach nach Veitshöchheim umgezogen.

Bis zum Neubau war die Schule in Ausweichräumen der damaligen Lehranstalt für Wein,- Obst und Gartenbau untergebracht.

1968 wurde die Errichtung einer Kreissonderschule für lern- und geistig behinderte Kinder in Ochsenfurt beschlossen. Die Beschulung erfolgte zwischen lern- und geistig behinderten Kinder in Parallelklassen.

1970 wurde das heutige Schulgebäude in Veitshöchheim fertiggestellt.

1971 wurde das heutige Schulgebäude in Höchberg fertiggestellt.

1975 wurden für die Klassen Räume im Schulhaus Frickenhausen angemietet.

1980 erfolgt die Namensgebung „Rupert-Egenberger-Schule“. (Veitshöchheim wurde als Julius-Echter-Schule und Frickenhausen als Erwin-Lesch-Schule benannt).

1986 Zusammenlegung der einzelnen Sondervolksschulen zur einzigen Schule, die Rupert-Egenberger-Schule.

1986 wurde Gelchsheim als weitere Außenstelle eingerichtet.

2004 erfolgte der Umzug von Frickenhausen nach Sommerhausen. Gleichzeitig wurde das 40-jährige Schuljubiläum gefeiert.

 

 

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