Altbürgermeister Rainer Kinzkofer wurde bei der 925 Jahr-Feier als erster Veitshöchheimer des letzten Jahrhunderts zum Ehrenbürger ernannt - Ein Hauch von Nostalgie
"Einen Würdigeren hätten wir nicht finden können für die erste Verleihung der Ehrenbürgerschaft der Gemeinde im letzten Jahrhundert." Dies sagte Bürgermeister Jürgen Götz, bevor er heute (9.4.2022) als Höhepunkt der 925-Jahr-Feier der Gemeinde Veitshöchheim in den Mainfrankensälen (separater Bericht hier auf Veitshöchheim News) Altbürgermeister Rainer Kinzkofer die Verleihungsurkunde und seiner Frau Barbara einen Blumenstrauß überreichte.
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Rainer Kinzkofer ist der erste Ehrenbürger Veitshöchheims in den vergangenen 100 Jahren
'Einen Würdigeren hätten wir nicht finden können für die erste Verleihung der Ehrenbürgerschaft der Gemeinde seit einem Jahrhundert.' Dies sagte Bürgermeister Jürgen Götz, als er als Höhep...
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Nach den neu im Vorjahr vom Gemeinderat verabschiedeten und am 18. August 2021 in Kraft getretenen „Richtlinien über Ehrungen der Gemeinde Veitshöchheim“ gibt es für verdient Bürger die Auszeichnungen Bürgermedaille und Ehrenring sowie als höchste Ehrung, die die Gemeinde verleiht, die Ernennung zum Ehrenbürger. Voraussetzung dafür ist, dass die zu ehrende Persönlichkeit entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung der Gemeinde genommen und das Wohl der Bürgerschaft gefördert oder durch hervorragende Leistungen, z.B. im Bereich von Kunst, Wissenschaft, Wirtschaft oder Sozialwesen, das Ansehen der Gemeinde außergewöhnlich gemehrt hat. Nach den Richtlinien der Gemeinde ist die Anzahl der Ehrenbürger auf drei lebende Personen beschränkt.
Bürgermeister Jürgen Götz: "Aufgrund der herausragenden Verdienste in den verschiedensten Bereichen des örtlichen und überörtlichen Lebens hat der Gemeinderat am 9. November 2021 auf meinen Vorschlag hin Altbürgermeister Rainer Kinzkofer zum Ehrenbürger von Veitshöchheim ernannt."
Würdigung der Verdienste von Rainer Kinzkofer für das Gemeinwohl durch Bürgermeister Jürgen Götz:
Rainer Kinzkofer wurde 1944 in Marktredwitz/Oberfranken geboren. Er lebt und wirkt bereits seit 1966 in Veitshöchheim. Sein Lehramtsstudium an der Pädagogischen Hochschule in Würzburg beendete er im Jahr 1969. Seine Lehramtstätigkeit führte ihn über die Volksschule in Thüngersheim im Januar 1980 als Konrektor nach Güntersleben, wo er ab Oktober 1985 noch für ein Jahr die Schulleitung innehatte.
Von September 1986 wirkte Rainer Kinzkofer, ab 2009 über das allgemeine Ruhestandsalter von 65 Jahren hinaus, bis April 2014 beinahe 28 Jahre lang als berufsmäßiger erster Bürgermeister von Veitshöchheim. In diesem Zeitraum war er auch erster Vorsitzender des Zweckverbandes für Abwasserbeseitigung „Maintal Würzburg“.
Vor seiner Zeit als erster Bürgermeister gehörte er bereits 14 Jahre dem Gemeinderat an, acht Jahre davon als Fraktionssprecher der SPD-Fraktion.
Von 1978 bis 2020 brachte er sich zudem über einen Zeitraum von 42 Jahren im Kreistag des Landkreises Würzburg ein. Nachdem sein Vorvorgänger im Juni 1974 verstorben war, erfolgte im September 1974 eine Neuwahl des Bürgermeisters. Von da an waren die Wahlen des Gemeinderats und des Bürgermeisters um zwei Jahre zeitversetzt, bis der 1986 gewählte Bürgermeister Rainer Kinzkofer 1990 vom Amt zurücktrat, um Neuwahlen zeitgleich mit den Gemeinderatswahlen zu ermöglichen. Dieser Schritt sparte der Gemeinde Veitshöchheim seitdem einen hohen Geldbetrag ein.
Als Behördenchef für über 100 Mitarbeiter zeichnete ihn stets eine vorbildliche Dienstauffassung aus, welche weit über die normalen Dienstpflichten hinausgingen. Durch seinen Blick und seine Leidenschaft für die Geschichte Veitshöchheims und die Kultur forcierte er die Etablierung weitreichender Einrichtungen mit der Schaffung eines jüdischen Kulturmuseums, der Sing- und Musikschule, der Bücherei im Bahnhof oder der Beschäftigung von zwei Kulturreferentinnen mit eigenem Kulturprogramm der Gemeinde.
Durch die von ihm initiierten und fortan gepflegten Städtepartnerschaften mit Kommunen in Frankreich, Italien, Tschechien und Ostdeutschland nach der Wende leistete er einen wertvollen Beitrag zur Völkerverständigung. Hier setzte er auch einen internationalen Jugendaustausch um, sei es mit den Partnerstädten oder aber mit den Internationalen Jugendgemeinschaftsdiensten.
Rainer Kinzkofer hat es auch immer geschafft, die überörtlichen Einrichtungen wie das Don-Bosco- Bildungswerk in Gadheim, das Berufsförderungswerk für Blinde und Sehbehinderte, die Landesanstalt für Wein- und Gartenbau oder die Bundeswehr vor Ort zu hegen und zu pflegen sowie gemeinsam mit ihnen diese fortzuentwickeln. So wäre auch das Gymnasium des Landkreises Würzburg ohne ihn wohl nicht in Veitshöchheim realisiert worden.
Im dem Zeitraum, in dem Rainer Kinzkofer das Amt des ersten Bürgermeisters innehatte, wurden u. a. die folgenden, die Gemeinde prägenden, Projekte verwirklicht:
- 🖊 Umbau und Renovierung des Bahnhofsgebäudes zu einem Informations- und Kulturzentrum mit Bücherei, Jugendzentrum und Vereinsräumen
- 🖊 Neugestaltung der Mainlände
- 🖊 Renovierung der Kirche St. Vitus
- 🖊 Neugestaltung des Sportgeländes des SV Veitshöchheim
- 🖊 Neubau des Kuratie-Kindergartens, des Kindergartens St. Martin und des Bilhildiskindergartens
- 🖊 Eröffnung des Jüdischen Kulturmuseums und Synagoge Veitshöchheim
- 🖊 Fertigstellung des neuen Feuerwehrhauses
- 🖊 Abschluss der Altortsanierung
- 🖊 Eröffnung des Altenheims St. Hedwig
- 🖊 Bau der Dreifachsporthalle mit Lehrschwimmbecken und Freisportanlage im Schulzentrum
- 🖊 Generalsanierung der Kläranlage
- 🖊 Erweiterung der Eichendorffschule
- 🖊 Erschließung mehrerer Baugebiete
- 🖊 Generalsanierung des Geisbergbades
- 🖊 Teilnahme der Gemeinde Veitshöchheim am bundesweiten Wettbewerb „Entente Florale" mit Verleihung der Goldmedaille an die Gemeinde
- 🖊 Sanierung und Umbau des Ratskellers
- 🖊 Sanierung und Erweiterung der Mainfrankensäle
Für seine Leistungen erhielt Rainer Kinzkofer einige kommunale Ehrungen wie den Ehrenring der Gemeinde (siehe nachstehende Ausführungen), sowie zahlreiche Ehrungen von Vereinen, Verbänden sowie von der Bundeswehr. Im Jahr 2014 wurde er darüber hinaus zum Altbürgermeister ernannt.
Auch außerhalb der Gemeinde engagierte sich Rainer KInzkofer. So war er von 2008 bis 2014 Mitglied im Landesvorstand Bayern des Bundes sozialdemokratischer Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker.
Außerdem vertrat er überörtlich von 1989 bis 2014 als ständiges Mitglied im Ausschuss für Schule, Sport und Kultur des in Berlin ansässigen Deutschen Städte- und Gemeindebundes die Interessen des Bayerischen Gemeindetages. Von September 2011 bis 2014 war er sogar stellvertretender Vorsitzender.
Im Jahr 1973 war Rainer Kinzkofer Gründungsmitglied des AWO-Ortsvereins Veitshöchheim, davor hatte er eine Elterninitiative ins Leben gerufen und dort ehrenamtliche Hausaufgabenhilfe geleistet. In den Folgejahren engagierte er sich u.a. auch als Revisor im Vorstand und brachte sich in seiner Freizeit beim Kindergartenneubau der AWO im Jahr 1984 aktiv mit ein.
Rainer Kinzkofer verfolgte stets und erfolgreich das Ziel, das ehrenamtliche Engagement, das Vereinsleben zu stärken. Ihn zeichnet so aus, stets nah bei den Menschen, bei den Vereinen und Organisationen als Träger des Gemeindelebens zu sein. So ist er bei über 40 Vereinen Mitglied und stets bei fast allen deren Jahreshauptversammlungen und Veranstaltungen präsent.
Einige Vereine, wie Musikverein, Verein Jugendbahnhof, Verschönerungsverein, Förderkreis Mittelschule, Touristik GmbH, Sozialstation gGmbH, Simon-Höchheimer-Gesellschaft, Theater am Hofgarten, Arbeiterwohlfahrt, Foto-Team oder Verkehrs- und Gewerbeverein hat er selbst initiiert und mitgegründet.
Für den Männergesangsverein, bei welchem er selbst seit den 1970er Jahren (mit ein paar Jahren Unterbrechung) aktiver Sänger ist, hat er die Vereinschronik verfasst. Ebenso für den Veitshöchheimer Carneval-Club.
Seine Vereinsmitgliedschaften bestehen nicht nur auf dem Papier. Bei vielen Vereinsfesten ist er seit Jahrzehnten als Helfer im Ausschank oder als Bedienung aktiv. Darüber hinaus ist er als Ehrensenator des Veitshöchheimer Carneval-Clubs viele Jahre als Turniersprecher bei Gardetanzturnieren, bis hin zur Süddeutschen Meisterschaft, aktiv gewesen.
Durch seinen persönlichen Einsatz und sein privates Engagement ist er dafür mitverantwortlich, dass die Kultsendung des Bayerischen Rundfunks, Fastnacht in Franken, seit nunmehr über Jahren live aus Veitshöchheim übertragen wird. So betreute er u.a. persönlich in den Wochen vor der Livesendung die Mitarbeiter des Bayerischen Rundfunks und die Künstler.
Schon während seiner Amtszeit, aber auch noch bis heute, besucht er regelmäßig das örtliche Seniorenheim, um den Senioren vorzulesen oder ihnen die Zeit zu vertreiben. Bis heute besucht Rainer Kinzkofer fast alle Beerdigungen in unserer Gemeinde, was er im Übrigen auch während seiner aktiven Dienstzeit fast 28 Jahre lang getan hat.
Veitshöchheim ist nicht irgendeine Gemeinde am Stadtrand geblieben, sondern in der Amtszeit von Rainer Kinzkofer zum Inbegriff geworden für einen Ort mit beispielhafter Infrastruktur, hohem Wohn und Freizeitwert sowie blühender Sozial- und Bürgerkultur. Diese neuere Entwicklung trägt deutlich die Handschrift von Rainer Kinzkofer, der alle Fäden in der Hand gehalten hat, und der es meisterhaft verstand, die Kräfte zu bündeln und zu mobilisieren, um Veitshöchheim voran zu bringen.
Mit unermüdlicher Ausdauer und anerkennenswerter Einsatzbereitschaft hat er sich für die Gemeinde Veitshöchheim eingebracht und dabei oftmals persönliche Opfer und private Nachteile in Kauf genommen. Rainer Kinzkofer hat sich in hohem Maße um das Gemeinwohl verdient gemacht.
Zusammenfassend stellte der Bürgermeister fest, dass die ehrenamtlichen und auch die dienstlichen Tätigkeiten von Rainer Kinzkofer über mehr als vier Jahrzehnte unter größter Zurückstellung eigener Interessen und mit großem persönlichem Einsatz von ihm erbracht wurden. Sein Handeln habe weit ausgestrahlt, sein Wirken sei aus der jüngsten Geschichte von Veitshöchheim nicht mehr wegzudenken und dafür gebe es keine angemessenere Würdigung, als ihm die Ehrenbürgerschaft zu verleihen.
Jürgen Götz: "Lieber Rainer, mit der Ernennung zum Ehrenbürger möchten wir unsere große Anerkennung für Deine Lebensleistung, nämlich nicht endendes Engagement, für unser Veitshöchheim zum Ausdruck bringen. In den Dank einschließen möchte ich ausdrücklich Deine liebe Frau Barbara und Deine ganze Familie, die Deinen Einsatz, Dein Handeln und Tun für die Gemeinschaft stets mitgetragen und Dich in Deinen vielfältigen Ambitionen gern unterstützt haben."
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Einer der Höhepunkte in Rainer Kinzkofers 28jähriger Ägide als Bürgermeister war sicherlich die n die Teilnahme Veitshöchheims am weiß-blauen Städteduell der damals sehr populären Sendung des Bayerischen Fernsehens „Bayern-Champions“, die am 10. Mai 2002 in voller länger ausgestrahlt wurde. Drei vollbesetzte Busse waren aus Veitshöchheim zu den Bavaria-Filmstudios nach München gereist. Das Veitshöchheimer Team führte Bürgermeister Rainer Kinzkofer zusammen mit der Wappenträgerin und Winzerin Conny Hessler an. Um in diesem von Gerd Rubenbauer höchst professionell moderierten Wettkampf mit Lauingen an der Donau bestehen zu können, waren Wissen, Cleverness, Kreativität, sportliche Fitness und vor allem auch viel Glück vonnöten. Jeder Punkt wurde vor allem von den Veitshöchheimer Fans bei Freibier ohrenbetäubend gefeiert. Selbst Kultusminister Hans Zehetmaier gab sich als Ehrengast der Sendung total begeistert. Beim Harmoniespiel zu Beginn gab Fußballprofi Bernhard Winkler als Prominenter an der Seite des Bürgermeisters ein sehr gutes Bild ab, ebenso auch Rainer Kinzkofer beim Torschießen.
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Eigens für das Musikspiel kreiert wurde damals Veitshöchheims Beitrag "Stibi und die Main-Prinzen". Nach der Melodie "Deutschland" der Gruppe "Die Prinzen" hatte Musikschullehrer Achim von Bassen die Musik geliefert und Hauptschullehrer Günter Stadtmüller den Text der neuen Hymne über Veitshöchheim verfasst. Die von Achim von Bassen eigens für diesen Zweck zusammengestellte Band mit seinen Schülern Dominik Heidinger und Max Müller produzierten einen tollen Sound, hervorragend auch der Sologesang der temperamentvollen Musikschullehrerin Christina Stibi, gesanglich unterstützt durch die Männerstimmen von Stadtmüller und dessen Lehrer-Kollegen Wolfgang Walter und Anselm Riethdorf. Sie alle sorgten für ein Highlight dieser Sendung (Text und Fotos Dieter Gürz).
Und bei der 925-Jahr-Feier der Gemeinde waren nun auch einige Akteure von damals wieder dabei, um Altbürgermeister Rainer Kinzkofer zur Verleihung der Ehrenbürgerschaft zu huldigen.
Christina Stibi, inzwischen zur Leiterin der Musikschule Veitshöchheim aufgestiegen, sang wie vor 20 Jahren zur Melodie "Deutschland" der Gruppe "Die Prinzen" die nun zum "Rainer – Ehrenbürger – Song" umgeschriebene Hymne über Veitshöchheim aus dem Jahr 2002.
Und von den Musikern wie damals dabei waren auch wieder Schlagzeuglehrer Achim von Bassen und der vom Schüler zum SMSV-Lehrer aufgestiegene Dominik Heidinger (E-Gitarre).
Hier der Text des Rainer – Ehrenbürger – Songs
- HÖRT-HÖRT-HÖRT-HÖRT
- HÖRT-HÖRT-HÖRT-HÖRT
- Natürlich haben wir uns heute Zeit genommen
- und sind hierhergekommen.
- Wir wollen berichten von einer Person,
- um wen es geht – ihr ahnt es schon.
- Doch zunächst die Frage, wo man ihn findet,
- sie ist nicht unbegründet.
- Man nimmt Veitshöchheims Ortsplan her
- und zeigt auf die Mitte, so ungefähr,
- direkt neben Kirche, östlich des Mains
- in fränkischen Fluren, der Heimat des Weins.
- Und wer sich aufrafft und dorthin heut fährt,
- der macht mit Sicherheit gar nichts verkehrt.
- Da ist unser Rainer,
- für ihn singen wir.
- Den gibt es nirgendwo anders,
- nur hier, nur hier.
- Da ist unser Rainer,
- er war hier mal Boss,
- regierte neben Park und Schloss.
- HÖRT-HÖRT-HÖRT-HÖRT
- HÖRT-HÖRT-HÖRT-HÖRT
- Er kennt sich gut in Europa aus,
- kam jedes Jahr in die Welt hinaus.
- Geithain, Greve, Pont-l’Evêque,
- die Städte sind reizvoll, doch ihn zieht’s nicht weg,
- denn Veitshöchheim hat ein besonderes Flair,
- und dieses kommt nicht von ungefähr:
- der Rainer ist weithin bekannt
- über die Grenzen weg vom Bayernland.
- Und weil er so ist wie man ihn kennt,
- wird Rainer auch noch Bundespräsident.
- So ist unser Rainer,
- für ihn singen wir.
- Den gibt es nirgendwo anders,
- nur hier, nur hier.
- So ist unser Rainer,
- er war hier mal Boss,
- regierte neben Park und Schloss.
- Gott hat die Erde nur einmal geküsst
- und das war dort, wo der Rainer ist.
- Und nun wird noch einer draufgesetzt,
- denn Ehrenbürger ist er jetzt.
- Lieber Rainer - du hast’s verdient Dir sehr -
- ab heute bist Du Bürger mit Ehr!
- So toll ist der Rainer,
- für ihn singen wir.
- Den gibt es nirgendwo anders,
- nur hier, nur hier.
- So toll ist der Rainer,
- er war hier mal Boss,
- regierte neben Park und Schloss.
Den Text der neuen Hymne über Veitshöchheim für "BayernChampion" im Jahr 2002 hatte Günther Stadtmüller (* 1947), damals noch als Hauptschullehrer in Veitshöchheim verfasst. Er betätigte sich in seiner Freizeit als Theater-Regisseur, Kabarettist, Schauspieler und Autor.
Wie schon bei den Neujahrsempfängen vor der Coronapandemie hielt er nun auch bei der 925-Jahr-Feier eine Rede der besonderen Art (siehe Artikel über Jubiläumsfeier).
Das letzte Drittel seiner humorvollen Festrede widmete er dem Altbürgermeister und seiner Ehrenbürgerschaft.
Hier einige Auszüge:
"Die Vorsehung hat es gut mit dem Ort gemeint, als sie Rainer Kinzkofer einst aus Oberfranken nach Veitshöchheim lockte, um hier zu wirken und zwar segensreich. Und dafür wurde er heute ... und das völlig zu recht zum Ehrenbürger der Gemeinde gekürt.
Reiner Wahnsinn ... was dieser Mann für den Ort alles geleistet hat ...was Willy Brandt für Deutschland --- was John F. Kennedy für Amerika ... was die Queen für England ---war der Rainer für Veitshöchheim.
Ja, lieber Rainer, du wirst heute völlig zu Recht dafür geehrt, dass du dich 28 Jahre lang für Veitshöchheim aufgeopfert hast.
Was hast du für Spuren hinterlassen. Deine Verdienste wurden hier ja schon alle entsprechend gewürdigt. Ich als Bürger von Veitshöchheim denk voller Begeisterung an deine Ruhmestaten, an die Bücherei, an das Geisbergbad, du hast Fastnacht in Franken hierher geholt, eine neue Kläranlage ist entstanden, die hast Partnerschaft initiiert in ganz Europa und du hattest sicherlich deine Finger mit im Spiel, als Europa neu vermessen wurde und der Mittelpunkt nach hier kam.
Ich bin sicher, in Veitshöchheim wird du ab sofort verehrt wie ein Weltkulturerbe."
Dankesrede Rainer Kinzkofer
Sichtlich gerührt ergriff dann der neue Ehrenbürger das Wort. Wie er sagte, freue er sich riesig über die Ehrung und dass so viele Vereinsvorsitzende da sind. Er habe über zehn Vereine in den 28 Jahren als Bürgermeister mitgegründet.
Kinzkofer (* 1944) wörtlich:
"Ich habe 50 Jahre Kommunalpolitik gemacht, davon 28 Jahre als Bürgermeister die Verantwortung getragen und Politik unmittelbar für den Menschen gemacht, auf Kosten der Familie. Ich war keinen Tag krank, habe auf über 300 Urlaubstage verzichtet und habe altersmäßig bis über 70 Jahre gearbeitet. Wenn ich das erzählt habe, selber schuld.
Viele Visionen habe ich, wie genannt, erfüllen können und vieles erreicht, was heute noch nachwirkt. Trotz Gegenwehr bei manchen Projekten wie bei der Mainlände, ist doch vieles gelungen und ich darf ich ganz herzlich für die Ehrung bedanken. Ich bin schon ein bisschen stolz.
Wer mich kennt, ich habe einen eigenen Humor und es ist nicht wirklich ernst gemeint: Aber wenn ich einen Wunsch äußern darf. Es gibt in der Fassade der Vituskirche zwei Nischen, in der einen war der ehemalige Ortspfarrer Herbert Neeser vorgesehen und in der anderen ich. Wenn ich in einer Nische erkennbar als Büste einziehen dürfte, würde ich die Erstellung einer solchen gerne bezahlen.
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Der von Rainer Kinzkofer geäußerte Wunsch hat eine lange Vorgeschichte: Am 28. Dezember 2000 hatte Kinzkofer zum 60. Geburtstag von Pfarrer Herbert Neeser, der 37 Jahre lang bis 2004 segensreich in Veitshöchheim gewirkt hatte, mit Blick in die Zukunft ein Foto geschenkt, das den Pfarrer und den Bürgermeister als markante Persönlichkeiten in den beiden leeren Nischen der Fassade der Vituskirche der Nachwelt erhält. Kinzkofers dabei geäußerter Wunsch, den aufgelassenen Sakralraum im HdB in einen Veranstaltungsraum der Gemeinde umzuwandeln, ist 22 Jahre danach immer noch ein Wunschtraum. Wenig später revanchierte sich Pfarrer Neeser und überreichte Kinzkofer beim Neujahrsempfang 2001 ein Bildnis, wo er als Sonnenkönig im Öltopf das Ortswappen ziert.
Rückschau
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Auszeichnung von Rainer Kinzkofer mit dem Ehrenring der Gemeinde anlässlich seines 25jährigen Amtsjubiläums beim Neujahrsempfang 2012
Beim von ihm 1987 eingeführten Neujahrsempfang hat Rainer Kinzkofer alljährlich Mitbürger für ihren Einsatz in der Gemeinde geehrt. 2012 war er selbst an der Reihe. Zur großen Überraschung Kinzkofers, der davon zuvor absolut nichts wusste, zeichnete ihn Zweiter Bürgermeister Oswald Bamberger im Namen der Gemeinde als ersten Veitshöchheimer mit dem von der Goldschmiede Jung neu kreierten Ehrenring der Gemeinde aus und belohnte damit das Ortsoberhaupt dafür, was er bisher in 25 Jahren mit Einsatz seiner ganzen Persönlichkeit Großartiges zum Wohl des Ortes geleistet hat.
Bamberger: "Durch seine Persönlichkeit, Überzeugungskraft, geschicktes Verhandeln wurden die Projekte im Gemeinderat trotz unterschiedlicher Mehrheitsverhältnisse weitgehend einstimmig beschlossen und die Ausführung gemeinsam getragen." Dies zeige, dass er die Sachpolitik grundsätzlich vor der Parteipolitik zum Wohle der Gemeinde gestellt habe.
Alle Fotos Dieter Gürz