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Ehrungen in der Balthasar-Neumann-Kaserne für Sach- und Bekleidungs-Hilfstransporte nach Ungarn

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Ehrungsfoto v.l.n.r. Julian Maibohm, Alexander Klein, Hildegard Kittler, Otto Jahrsdörfer, Ulrich Zinner, Karl Stegerwald, Bernd Welti, Bürgermeisterin Klara Schömig (Güntersleben), Andreas Störmer und Dagmar Günther

Foto Dieter Gürz

In einer von Bernd Welti organisierten Feierstunde im Casino der Balthasar-Neumann-Kaserne Veitshöchheim wurde am Mittwoch das aufopferungsvolle Engagement von Hans Stegerwald aus Güntersleben gewürdigt, der vor 15 Jahren  damit begonnen hatte, bis zu seinem Tod am 13.8.2020  Sach- und Bekleidungs-Hilfstransporte an den Ungarischen Reservistenverband Matasz in Eger bei Budapest zu organisieren und diese auch öfters persönlich begleitete. Dafür hatte ihm der Ungarische Verteidigungsminister Dr. Tibor  Benkö datiert auf den 15. März 2020 knapp fünf Monate vor seinem Todestag den Ehrentitel für die Landesverteidigung Stufe 2 verliehen.

Stegerwald war stets der Bundeswehr verbunden, die er 1977 nach 15jähriger Dienstzeit bei der 12. Panzerdivision in Veitshöchheim als Stabsfeldwebel verlassen hatte. In seiner Eigenschaft als Vorstandsmitglied des Traditionsverbandes  der 12. Panzerdivision zeichnete er bis zuletzt auch verantwortlich für die Einrichtung der Traditionsräume und des Kellermuseums in der Balthasar-Neumann-Kaserne.  Für seine Hilfstransporte nach Ungarn hatte ihm das Dienstleistungs-Zentrum und der Kasernenkommandant zwei Lagerräume im Kasernenbereich zur Verfügung gestellt. Nach seinem Tod übernahm Stabsfeldwebel a.D. Bernd Welti seine Aufgabe als PKomU Veitshöchheim.

Coronabedingt mit eineinhalbjähriger Verspätung überreichte nun der stellvertretende 1. Bezirksvorsitzende des Bundeswehr-Reservisten-Verbandes Otto Jahrsdörfer aus Bad Neustadt posthum den Orden an Stegerwalds Sohn Karl aus Güntersleben. Schreinermeister Jahrsdörfer, erst am 29. Juli mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet, hatte erst vor wenigen Tagen seinen 45. Spenden-Transport seit 2008 zu den ungarischen Reservisten in Heves begleitet und die Auszeichnung mitgebracht.

Gleichzeitig erhielten von ihm auch der Kasernenkommandant Oberstleutnant Andreas Störmer, der Feldwebel  Standortangelegenheit Stabsfeldwebel Ulrich Zinner, Oberstabsgefreiter Julian Maibohm (Transportgruppe des Fernmeldebataillons 10), Major Alexander Klein (Chef der Stabskompanie des Fernmeldebataillons 10)  und weitere Soldaten sowie Regierungsrätin Dagmar Günther vom Dienstleistungs-Zentrum, ferner die seit 13 Jahren ehrenamtliche Helferin Hildegard Kittler aus Eisingen und auch Karl Stegerwald, der seinem Vater stets geholfen hatte, für ihre hervorragende Unterstützung des Humanitären Hilfsprojekts Eger Ehren- und Dankesurkunden der Ungar Reservisten Matász.

Wie Bernd Welti berichtet, der seit 2016 in der Sektion Veitshöchheim mithalf,  sammelte Stegerwald für die jährlich ein- bis zweimaligen Transporte nach Egér bei Budapest in den beiden Lagerräumen in der Kaserne Bekleidung, Kinderspielzeug, Fahrräder, Berge von Stofftieren, Rollatoren, Rollstühle, Toilettenstühle vom Sanitätshaus Scherpf, Arztliegen und Krankenbetten. Unterstützung leistete die NschKp 10 mit Major Klein und OStfw Sparfeld mit Fahrzeugen, Helfern und Fahrern zur Beladung der Ungarischen Transportfahrzeuge in Hammelburg. Sämtliche Transporte der Ungarn wurden einen Tag später,  meistens von Donnerstag bis Sonntag von fünf bis neun Reservisten und Helfern in Dienstfahrzeugen der Bundeswehr begleitet. Jeder Mitfahrer beteiligte sich mit 50 bis 75 Euro an den Benzinkosten. Die Unterbringung und Verpflegung übernahm die Reservistenvereinigung Matász in Egér.
 
Nach Ankunft in Egér, so erzählt Welti, erfolgte am Abend ein gemeinsames Essen, am nächsten Tag das Abladen und Verräumen der Hilfsgüter in einem ehemaligen Kasernen-Areal, wo sich auch der Sitz von Matász Egér befindet. Auf dem Programm standen der Besuch eines Altenpflegeheimes und Krankenhauses, wo die Einrichtung mit dem gesammelten Hilfsmaterial besichtigt wurde, eine Kranzniederlegung auf einem örtlichen Soldatenfriedhof, der Besuch der Therme Egerszalók und die Besichtigung der Stadt Egér mit Festung. Zusätzlich erfolgte einmal jährlich die Teilnahme am Nikolaus Cup, einem sportlichem Wettbewerb der Ungar/Deutschen Reservisten mit Bogenschießen,  Kleinkaliber-Gewehren, Luftpistole und Wurfsternen.

Hans Stegerwald war nach seiner Bundeswehrzeit Grabungstechniker beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege. Durch seine archäologischen Bodenfunde aus der Früh- und Vorgeschichte machte er nicht nur in Güntersleben, sondern auch in Veitshöchheim von sich reden (siehe nachstehender Link auf Bericht auf Veitshöchheim News vom 8. April 2020). Zu Ehren des Sammlers und Heimatforschers wurde heuer im Foyer des Rathauses Güntersleben eine Vitrine mit Fundstücken als Dauerausstellung eingerichtet.

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