Overblog
Edit post Folge diesem Blog Administration + Create my blog

Katholische Militärseelsorge feierte in der Veitshöchheimer Kaserne stimmungsvolles Erntedankfest

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Einem guten Brauch folgend, feierte auch heuer wieder die Katholische Militärseelsorge in Veitshöchheim am 2. Sonntag im Oktober in der Balthasar-Neumann-Kaserne das Erntedankfest mit anschließender Fahrzeugsegnung. Der Mitarbeiterkreis mit Pfarrhelfer Elmar Fries an der Spitze hatte einen wunderschönen Erntedankaltar mit Obst, Gemüse, Feldfrüchte und Säften hergerichtet, im Bild von Pfarrer Wolfgang Bier gesegnet. Er vertrat Veitshöchheims katholischen Militärpfarrer Dr. Andreas Rudiger, der sich seit Ende August noch bis zum 21. Oktober in einem Auslandseinsatz in Mali befindet, assistiert von Diakon Wolfgang Krug und den Ministranten Ernst Reusch (links), dem ehemaligen Chef des Sonntagsblattes und Hermann Scheller (rechts).

Der gebürtige Würzburger Wolfgang Bier, Jahrgang 1957, wurde im Januar 1994 durch Bischof Paul-Werner Scheele im Würzburger Kiliansdom als Spätberufener zum Priester geweiht, war 18 Jahre in der Katholischen Militärseelsorge tätig, zunächst bis 2008 acht Jahre in Veitshöchheim, wo er von 2002 bis 2004 für die Militärseelsorge im Kosovo freigestellt war, dann sechs Jahre in Geilenkirchen und vier Jahren im Natohauptquartier SHAPE in Belgien. Aus der Bundeswehr schied Bier zum 1. November 2018 aus und wurde vom Würzburger Bischof Franz Jung unter Beibehaltung des Titels „Pfarrer“ zum Pfarrvikar in der Pfarreiengemeinschaft Heidingsfeld sowie in der Pfarrei Würzburg-Sankt Bruno ernannt.

In seiner lockeren, humorvollen Art mischte sich Pfarrer Bier auch unter die rund 200 Gläubigen im gut gefüllten Speisesaal, wo er sagte, dass für ihn Erntedank "verlernt das Lachen nicht " bedeute und dass es um die Einheit an sich gehe, das Leben weitergehen müsse und es gelte, Höhen und Tiefen zu überwinden. Gar nichts, aber auch gar nichts auf dieser Erde sei festgeschrieben bis in alle Ewigkeit.

Zur Jesus-Aussage im Matthäus-Evangelium  "Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen" riet er den Eheleuten aufeinander zuzugehen, einander Stütze und Halt zu sein, dann sei das Leben lebenswert. Wenn sich aber Eheleute gar nicht mehr vertragen, geht für den Pfarrer der Scheidebrief in Ordnung, wenn man sich anständig und in Frieden trennt, bevor man sich erschlägt.

Der Pfarrer gab mit seiner scherzhaften Art preis, dass er ein anderes Bild vom Altar bekommen hat, wenn er bei der Feier des Erntedankfestes da oben steht. Er bat den zweiten Bürgermeister Elmar Knorz nach oben, was er davon hält. Wie Knorz sagte, würde es ihm da oben auch sehr gefallen, zumal er dort viel für das leibliche Wohl entdeckte, so auch einen Bier-Sixpack.

Der Erntedankgottesdienst bot zugleich ein besonderes musikalisches Erlebnis. Dafür sorgte einerseits das Blechbläserquintett des Heeresmusikkorps Veitshöchheim unter der Leitung von Hauptfeldwebel Bernhard Müßig (rechts), die nicht nur die Lieder des Gottesdienstes begleiteten, sondern zur Eröffnung mit Händels "Sinfonia e Gravotte", zur Kommunion mit "Jerusalem" von Hubert Parry und nach dem Lied der Bayern und der Deutschlandhymne als krönenden Abschluss mit "Brass Joker" von Joe Grain brillierten.

Eine besondere Stimmung in den Saal zauberte zum anderen das Akkordeon Ensemble der Musikschule der Stadt Kitzingen unter der Leitung des Musiklehrers Matthias Lux (rechts), das im Wechsel mit den Heeresmusikern neben Kirchenlieder auch Stücke wie "Die Erde ist schön" und "Amazing Grace" erklingen ließ. Das Ensemble war vor zehn Jahren von Karin Groß, (4.v.r.) der Gattin von Elmar Fries gegründet worden.

Tradition hat, nicht nur Soldaten und ihre Familien in die Kaserne einzuladen, sondern auch Bürger aus Veitshöchheim und der Umgebung. Mitfeiern konnten im Speisesaal der Kaserne auch Angehörige des Familienbetreuungszentrums Veitshöchheim (FBZ) und deren Gäste, den Ehegatten, Eltern, Geschwistern und Freunde der Soldaten, die sich zur Zeit im Auslandseinsatz befinden. FBZ-Leiter Oberstabsfeldwebel Johannes Hudezeck bedankte sich für die Zusammenarbeit.

 

Der besondere Dank des Pfarrers galt, von starkem Applaus begleitet, Pfarrhelfer Elmar Fries, der bereits seit 28 Jahren Dienst in der Katholischen Militärseelsorge in Veitshöchheim tut. Es war das letzte Erntedankfest, das Fries organisiert hatte, denn er geht am 27. Dezember 2021 in den wohlverdienten Ruhestand. Als seine Nachfolgerin stellte er Judith Bielek vor, die bereits Anfang August 2021 zur Einarbeitung eingestellt wurde.

 

 

Nach dem feierlichen Gottesdienst segnete Pfarrer Wolfgang Bier die Fahrzeuge von Gästen.

Die Kollekte der Gläubigen geht an die Stiftung für in Not geratene und sozial schwache Soldatenfamilien.

Ein großes Dankeschön des Militärpfarramtes ging an die Bundeswehr für die Nutzung der Räumlichkeiten, an den Mitarbeiterkreis der Truppenküche für das leckere Mittagessen und an alle, die diesen Tag unter Beachtung der 3 G-Regel vorbereitet haben.

Mit vielen neuen Eindrücken, Gedanken und guten Gesprächen gingen die Teilnehmer wieder nach Hause.

Text und Fotos Dieter Gürz

Kommentiere diesen Post