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Ein höchst informativer gemeindlicher Informationsgang für 120 Bürgerinnen und Bürger - Teil 3: Bautätigkeit im Gewerbegebiet mit Betriebsvorstellungen, Besichtigung WIVW und Schlusshock

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Die Route des Informationsganges führte dann in die 2015 fertig erschlossene acht Hektar große Gewerbegebietserweiterung, wo das vor kurzem fertig gestellte 25 Meter Hochregallager des seit 2006 in Veitshöchheim ansässigen Unternehmens WEGMANN automotive GmbH besonders augenfällig ist.

Wie der Bürgermeister an der Einfahrt zum neu entstehenden Logistikzentrum des Weltmarktführers für Auswuchtgewichte erläuterte,  war zuvor die Änderung des Bebauungsplanes notwendig, um die 25 Meter Höhe zu legalisieren. Der neue Logistikbereich inklusive einem Büro-Vorbau  umfasst eine Fläche von 4.300 Quadratmeter. Auf weiteren 2.700 Quadratmeter entstand 73.000 Kubikmeter Raum für den Einsatz von automatischen Hochregallägern mit einer Lagerkapazität von rund 13.000 Stellplätzen. Optimale Verfügbarkeit und ein schneller Versand der Produkte sind die langfristigen Ziele des Unternehmens mit dieser Investition. Die zunächst von der Firma zugesagte Besichtigung war, wie zu hören war, aus Sicherheitsgründen leider nicht möglich. In zwei von drei PKWs sind Teile der Firma verbaut, werden weltweit mehr als eine Milliarde Teile produziert.

WEGMANN automotive gehört zur Wegmann Gruppe, der auch die Unternehmen Krauss-Maffei Wegmann und Schleifring angehören. Die Gruppe, mit Sitz in München, beschäftigt weltweit mehr als 5.500 Mitarbeiter. Hier am Standort sind 350 Mitarbeiter beschäftigt.

Die Blicke auf sich zog auch das vor seiner Fertigstellung stehende Bürogebäude mit Rechenzentrum der rockenstein AG, einem bedeutenden Player der digitalen Transformation, das für Unternehmen weltweit individuelle und leistungsstarke Lösungen rund um die Kernkompetenzen Rechenzentren, Globale Netzwerke, Cloud as a Service und IT-Management offeriert. Die Firma hatte von der Gemeinde das 14.000 Quadratmeter große Gewerbegrundstück erworben. Der 20 Millionen Euro teure Neubau in Veitshöchheim war notwendig, weil der Platz für die inzwischen 35 Vollzeit-Mitarbeiter in der Ohmstraße nicht mehr ausreicht.

Vor kurzem eingeweiht wurde gleich nebenan die Strahlentherapie Main-Franken, in die das RadioOnkologieNetzwerk GmbH acht Millionen Euro investierte und die Praxis an die Strahlenfachärzte Kosalarajah Paheenthararajah und Ferdinand Ruci vermietet. Diese wenden die neuesten Strahlentherapieverfahren an, um selbst komplexeste Tumorerkrankungen hochpräzise, effizient, schonend und schnell behandeln zu können. Nicht nur im Kampf gegen bösartige Tumoren kommen Strahlen zum Einsatz. Auch die Behandlung gutartiger Erkrankungen, insbesondere des Bewegungsapparates (chronisch-entzündliche Erkrankungen des Bewegungsapparats wie Arthrose, Schulterschmerzen, Tennisellenbogen oder Fersensporn usw.), bei denen andere Therapieverfahren nicht zum gewünschten Ergebnis geführt haben, können mit der angebotenen Strahlentherapie häufig sehr erfolgreich und praktisch nebenwirkungsfrei therapiert werden.

Gleich gegenüber nutzt die Gemeinde ein ihr gehöriges 4000 Quadratmeter großes Baugrundstück  zwischen den Firmengrundstücken Automotive Wegmann und dem Malereibetrieb Walter & Breunig (Bild oben im Hintergrund) als Bodenaushub-Zwischenlager, dessen Nutzung im Bild links der gemeindliche Tiefbauingenieur Jürgen Hardecker erläutert. Wie links im Hintergrund zu sehen, werden hier derzeit die aus Fernost gelieferten Pflastersteine für den Ausbau der Kirchstraße gelagert.

Bereits 2013 standen die höchst interessanten Fahrsimulatoren des Würzburger Instituts für Verkehrswissenschaften (WIVW) im ein Jahr zuvor in der Robert-Bosch-Straße 4 errichteten Neubau im Blickpunkt eines Informationganges der Gemeinde (siehe nachstehender Link). Einen gewichtigen Beitrag zur Ansiedlung des WIVW hatte damals auch die Gemeinde geleistet, die ihr letztes noch freies Baugrundstück an das Institut verkaufte. Bebaut wurde erst die nördliche Hälfte des 4.300 Quadratmeter großen Grundstücks, so dass noch genügend Platz für Erweiterungen bestand. Diese Erweiterung ging laut WIVW-Geschäftsführerin Alexandra Neukum schneller als damals gedacht, über die Bühne. Sie freute sich Bürgermeister Jürgen Götz und die Info-Gang-Teilnehmer zur Betriebsbesichtigung mit einem Cockail begrüßen zu können.

Die Gäste erfuhren, dass das WIVW mittels Simulatoren und auch in realen Fahrzeugen Fahrer-Assistenzsysteme mit dem Ziel testet, Deutschlands Straßen sicherer zu machen. So untersuchen die Experten des WIVW beispielsweise, was Autofahrer ablenkt,  wie sich Müdigkeit, Medikamente und Alkohol auf die Fahrtüchtigkeit auswirken oder wie Autofahrer mit modernen digitalen Helfern, also Fahrerassistenzsystem im Auto zurechtkommen. Das Institut gehörte 2016 zu den 100 Preisträgern des bundesweiten Wettbewerbs „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen".

In Gruppen aufgeteilt, stellten Testpiloten den Gästen die unterschiedlichen Simulatoren vor.   Der Bürgermeister ließ es sich nicht nehmen sowohl auf dem Motorrad als auch auf dem Fahrrad eine Testfahrt zu unternehmen.

 

Imposant war besonders die auf einem mit Stoff bespannten Stahlgerüst mit drei teleskopartigen, elektrisch angetriebenen Ständerpaaren installierte und hinter den Vordersitzen abgesägte BMW-Limousine. Im Computerraum konnten hier die Besucher auf Bildschirmen verfolgen, wie in der Kapsel Landschaften, Straßenzüge und andere Fahrzeuge vorbeizogen und der Testpilot über verschiedene Neigungen das Gefühl von Beschleunigen, Bremsen und Kurven fahren vermittelt bekam.

Der Bürgermeister bedankte sich am Ende der eindrucksvollen, toll organisierten Betriebsbesichtigung mit einem Blumenstrauß bei der Geschäftsführerin.

Der vor kurzem fertiggestellte Neubau (rechts) und die aktuelle Forschungsarbeit des WIVW werden demnächst in einem eigenen Bericht vorgestellt.

Der obligatorische "Schlusshock" mit vorzüglicher Catering-Bewirtung fand nur wenige Meter weiter in der Raiffeisenstraße in einer der beiden großen Hallen der ehemaligen Firma Isodämm statt, die das Kommunalunternehmen des Landkreises Würzburg (KU)  ein Jahr zuvor erworben hatte, um vom Güßgraben nach hier den Abfallwirtschaftsbetrieb Team Orange zu verlagern (siehe auch nachfolgender Link zum Bauantragsverfahren).

Team Orange-Betriebsleiter Alexander Pfennig stellte zuvor Entstehung, Struktur, Fuhrpark, Aufgaben, Bring- und Holsystem und Services des Abfallwirtschaftsbetriebs des Landkreises vor, der 140 Mitarbeiter hat.

Kostenlos und ganz bequem erinnert die team-orange-App an die Bereitstellung aller Abfallbehälter.

 

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