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In Deutschland neuartiger Pilz des Monats Juni 2021 FUMANELLIS TELLERLING im Veitshöcheimer Edelmannswald entdeckt

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Die in Veitshöchheim ansässige staatlich examinierte Diätassistentin Andrea Eichhorn (Näheres siehe nachstehender Link auf ihre Homepage) vermeldet tolle Neuigkeiten für unseren Wald:

Dr. Lothar Krieglsteiner, der für die Deutsche Gesellschaft für Mykologie (DGfM) Pilzsachverständige und Fachberater für Mykologie ausbildet, war vor Corona drei Jahre in Folge in Veitshöchheim und hat bei ihr im Gruppenraum seine Pilzkurse gehalten. Eichhorn: "Dabei streiften wir natürlich auch durch den Edelmannswald direkt vor der Haustüre." Hier entdeckte er am 21. Oktober 2019 neu für Deutschland den Fumanellis Tellerling (Rhodocybe fumanellii), reichlich fruchtend in der Streu unter Vogelkirsche (Prunus avium) in Eichen-Hainbuchen-Mischwald über Muschelkalk (siehe Foto  oben von Lothar Krieglsteiner).

Auf seiner Homepage Pilzkunde.de erläutert der Mykologe seinen Fund (Auszug):

Im Lockdown und ohne die Möglichkeit, Kurse zu geben fällt einem so einiges ein – und man kommt auch zu so manchen Dingen, zu denen man sonst nicht so häufig kommt.

So nahm ich mir in diesem Frühjahr die Zeit und – obwohl die Verdienst-Ausfälle leider nicht gering sind, auch das Geld in die Hand, um einmal eine Sendung an Pablo Alvarado in Spanien fertig zu machen, und zwar genau 15 Proben von mir bisher unklaren oder sonst interessanten Pilzfunden.

Nun – das Ergebnis seiner Untersuchung ist nicht von der Hand zu weisen, die Übereinstimmung mit Rhodocybe fumanellii (bisher nur vom Typus aus Italien bekannt) beträgt stolze 100 Prozent, Zweifel sind also nicht angebracht.

R. fumanellii ist neu für Deutschland, der Fund bei Würzburg („Edelmannswald“ bei Veitshöchheim) wohl der erste nach der Typus-Kollektion. Wer meint, dass die Pilzvorkommen in Deutschland schon nah an vollständig erforscht sind, irrt ziemlich.

Dazu kommt, dass der Klimawandel wohl auch dafür sorgt, dass Arten des Mittelmeergebietes bei uns „aufschlagen“. Die Aussage, dass dies auch bei R. fumanellii so ist, ist allerdings sicherlich voreilig bzw. im Nachhinein nicht zu beweisen. Ältere Funde der Art gibt es schließlich (nach derzeitigem Wissen) weder in Süd- noch in Mitteleuropa.

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