Extra-Service für Eidechsen zum Abschluss der 4,3 Mio. Euro teuren Errichtung von vier Schallschutzwänden entlang der Bahnstrecke in Veitshöchheim

Wurde der erste Spatenstich für die 4,3 Mio. Euro teure Errichtung von vier Schallschutzwänden in Veitshöchheim, in einer Höhe von drei Mieter über Schienenoberkante, mit einer Gesamtlänge von 1,5 Kilometer von der Deutschen Bahn noch öffentlichkeitswirksam in Szene gesetzt (siehe Link am Ende auf Bericht vom 13.11.2018), so ging nun die Fertigstellung nahezu geräuschlos über die Bühne. Letzter Akt war wohl in den letzten Tagen die Installation eines  Extra-Services für Eidechsen, worauf ein Anlieger heute rein zufällig aufmerksam machte. Kleinere Löcher im unteren Bereich der Schallschutzwand lassen Durchschlupfmöglichkeiten für Eidechsen, die sonnige Lagen und Sandlinsen für die Eiablage bevorzugen. Daher siedeln sie sich gern an Bahndämmen an.

Sollten sich Kriechtiere auf die Trasse verirrt haben, können sie auf den ausgeschilderten Ausgängen das Weite suchen. Zahlreiche unübersehbare Pfeile auf der Wand weisen dem Tier zuverlässig den Ausweg. Hoffentlich können Veitshöchheims Reptilien Piktogramme lesen!

Spass zur Seite. Wie das an der Bahnunterführung in der Friedhofstraße gegenüber der Einmündung der Herrnstraße von der DB aufgestellte Info-Schild  offenbart, wurden auf einer Gesamtfläche von 80 Quadratmeter  als Ausgleich für die Beeinträchtigung des Lebensraumes der Reptilien durch die Wand ein neues Eidechsenquartier mit Sandschüttungen und steinbefülten Gabionen eingerichtet, die ideale Versteckplätze, Winterquartiere und Eiablageplätze bietet. Dadurch werde, so die DB, die kontinuierliche ökologische Funktionalität des Lebensraumes für Zauneidechsen gesichert.

Die Bahn geht allerings davon aus, dass die Zauneidechsen die Öffnungen auch ohne Beschilderung finden und sich im größten zusammenhängenden Zauneidechsenbiotop entlang der Bahnstrecken weiterhin wohl fühlen.

Die Schilder würden dazu dienen, dem Wartungspersonal bei Bedarf zu zeigen, wo etwas freigeschnitten werden muss.

Fotos Dieter Gürz

Die Zauneidechse, in Deutschland auf der sogenannten Vorwarnliste der Roten Liste geführt, wurde im Dezember 2019 von der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) zum „Reptil des Jahres 2020“ ernannt (Näheres siehe nachstehender Link auf Flyer - pdf.Datei).